Zwei strenge statische Lösungen der Feldgleichungen der einheitlichen Feldtheorie. (Q1832379)

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Zwei strenge statische Lösungen der Feldgleichungen der einheitlichen Feldtheorie.
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    Zwei strenge statische Lösungen der Feldgleichungen der einheitlichen Feldtheorie. (English)
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    1930
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    Mit der Aufstellung der einfachsten Feldgleichungen \(G^{\mu\alpha}= 0\), \(F^{\mu\alpha} = 0\) (vgl. die beiden vorangehenden Referate) war die Entwicklung der einheitlichen Feldtheorie der Elektrizität und Gravitation auf der gemeinsamen geometrischen Grundlage einer \textit{Riemann}schen Metrik mit Fernparallelismus soweit getragen worden, daß die Inangriffnahme spezieller der Erfahrung zugänglicherer Probleme geboten erschien. Die Verf. behandeln zunächst den Fall einer elektrisch geladenen Kugel von nichtverschwindender Masse, welchem weltgeometrisch ein Raum-Zeit-Kontinuum entspricht, dessen räumlicher Anteil eine dreidimensionale zentral- und spiegelsymmetrische Mannigfaltigkeit ist. Es handelt sich also zunächst um die mathematische Bestimmung des allgemeinsten dreidimensionalen Kontinuums \(x_1\), \(x_2\), \(x_3\); \(h_s^\alpha(x_1,x_2,x_3)\); (\(s,\alpha= 1, 2, 3\)), welches gegenüber der Gruppe \[ \overline x_\alpha=a_{\alpha\beta}x_\beta\quad \quad (\alpha,\beta =1,2,3) \tag{1} \] mit orthogonaler Matrix \(\|a_{\alpha\beta}\|\) invariant bleibt. Bildet man eine derartige rotationssymmetrische Mannigfaltigkeit eineindeutig auf den cartesischen Parameterraum der \(x_i\) ab, so entsprechen den starren Drehungen (1) um einen Bildpunkt ebensoviel starre Bewegungen der Mannigfaltigkeit, welche deren Metrik ungeändert lassen und insbesondere geodätische Linien wieder in geodätische Linien überführen. Die ``Bahnflächen'' dieser Drehungen sind im Parameterraum konzentrische Kugeln, in der Mannigfaltigkeit (konzentrische) ``geodätische Entfernungskugeln''. Geht der Punkt \(P\) der Mannigfaltigkeit vermöge (1) in \(\overline P\) über, so das Dreibein \(h_s^\alpha(x)\) des Punktes \(P\) in das Dreibein \(\overline h_s^\alpha(x)\) des Punktes \(\overline P\) gemäß \[ \overline h_s^\alpha(\overline x) = a_{\alpha\beta}h_s^\beta(x)\quad (s,\alpha,\beta = 1, 2, 3). \tag{2} \] Die Rotationssymmetrie äußert sich im Dreibeinfeld der \(h\) in charakteristischer Weise in der Existenz einer für alle Punkte der Mannigfaltigkeit gleichen lokalen Drehung \(A_{st}\), vermöge welcher das starr transformierte Dreibein \(h_s^\alpha(\overline x)\) durch lokale Drehung (im Punkt \(\overline x\)) seine ursprüngliche Orientierung zurückerhält bzw. umkehrt: \[ \overline h{}_s^\alpha(\overline x) = A_{st}h_t^\alpha(\overline x) \quad (s,t,\alpha = 1, 2, 3). \tag{3} \] Unterwirft man das \(h\)-Feld im Unendlichen der euklidischen ``Randbedingung'' \(h_s^\alpha(\infty)=\delta_{s\alpha}\), so ergibt sich: \(a_{\alpha s} = A_{s\alpha}\). Wählt man jetzt für \(a_{\alpha\beta}\) das Dreibein \[ a_{\alpha\beta}={}_{(\alpha)}\xi_\beta\quad (\alpha, \beta = 1,2,3) \tag{4} \] mit der euklidischen Normierung \[ a_{\alpha\beta}a_{\alpha\gamma}={}_{(a)}\xi_{\beta}\cdot {}_{(a)}\xi_\gamma=\delta_{\beta\gamma} \] und insbesondere \[ {}_{(1)}\xi_{\alpha} =\frac{x_\alpha}s,\quad s^2=x_\alpha\cdot x_\alpha\quad\quad (\alpha=1,2,3), \tag{5} \] so ist die Wahl der Vektoren \({}_{(2)}\xi_{\alpha}\) und \({}_{(3)}\xi_{\alpha}\) nur bis auf eine willkürliche Drehung (um die \({}_{(1)}\xi\)-Achse) festgelegt, mit welcher Freiheit das Dreibeinfeld die für die Rotationssymmetrie notwendige und hinreichende Form erhält: \[ h_s^\nu(x_1,x_2,x_3) = x_sx_\gamma A(s) + \delta_{s\gamma}B(s) + \varepsilon_{\sigma\gamma\tau}x_\tau C(s), \tag{6} \] wobei \[ \begin{gathered} A(s)= \frac 1{s^2}(h_1^1(s) - h_2^2(s)),\quad B(s)=h_2^2(s), \;C(s) = h_2^3(s)\frac 1s; \\ \varepsilon_{123}=1\quad (\text{alternierender Tensor}); \;C(s)\equiv 0 \;\text{für Spiegelsymmetrie}; \;h_s^\nu(\infty)=\delta_{s\gamma}. \end{gathered} \] Durch ähnliche Methoden, Randbedingungen und Invarianzforderungen gegenüber der Gruppe \[ \overline x_\alpha=a_{\alpha\beta}x_\beta\quad (\alpha,\beta=1,2,3),\quad \overline x_4 =x_4 \tag{7} \] kann das ``ergänzte'' Vierbeinfeld des Raum-Zeit-Kontinuums auf die Form \[ h_s^\alpha=\lambda(s)\delta_{s\alpha}, \;h_s^4=0;\quad h_4^\alpha= \tau(s)x_\alpha, \;h_4^4=\mu(s)\quad (\alpha,s = 1,2,3) \tag{8} \] gebracht werden. Mit der Erledigung des geometrischen Problems in Form der Gleichungen (8) setzen die physikalischen Bedingungen ein: Die Funktionen (8) müssen den Feldgleichungen genügen. Diese Forderung führt auf die endgültige Bestimmung der Funktionen \(\lambda(s)\), \(\tau(s)\), \(\mu(s)\) mit dem Resultat: \[ \begin{gathered} h_s^\alpha=\frac{\delta_{s\alpha}}{\root 4 \of {1-\dfrac {e^2}{s^4}}}, \;h_s^4=0;\quad h_4^\alpha=\frac e{\root 4 \of {1-\dfrac {e^2}{s^4}}}\cdot \frac {x_\alpha}{s^3}, \;h_4^4=1+m\int \root 4 \of {1-\frac e{s^4}}\,\frac{ds}{s^2} \tag{9} \\ (\alpha, s = 1, 2, 3). \end{gathered} \] Von den beiden Konstanten der Lösung (9) deuten die Verf. \(e\) als elektrische Ladung und \(m\) als ponderomotorische Masse. Geht man zum Fall reiner Gravitation über (\(e= 0\)), so wird \(h_4^4=1- \dfrac ms\) und (alle übrigen) \(h_s^\alpha =\) const. Fragt man allgemein noch (statischen) Lösungen, für welche nur \(h_4^4\) variabel ist, so ergibt sich die Potentiallösung \[ \sigma = 1 +\sum _j \frac {m_j}{r_j}\quad (m_j = \;\text{const}). \] Diese Lösung entspräche dem Fall zweier oder mehrerer in beliebigem Abstande in Ruhe befindlicher elektrisch neutraler Massen, was in der Natur nicht vorkommt. Eine Klärung dieses Sachverhaltes darf von den noch unbekannten Bewegungsgleichungen der Theorie erwartet werden.
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