Controversy and consensus: nuclear beta decay 1911--1934 (Q1965365)

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Controversy and consensus: nuclear beta decay 1911--1934
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    Controversy and consensus: nuclear beta decay 1911--1934 (English)
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    7 February 2000
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    Von den drei Komponenten der beim radioaktiven Zerfall entstehenden Strahlung gab die Betastrahlung den Physikern die meisten Rätsel auf, insbesondere nach Chadwicks Entdeckung von 1913, daß das Betaspektrum aus zwei Bestandteilen zusammengesetzt ist: einem kontinuierlichen Spektrum, das von einem Linienspektrum überlagert wird. In der vorliegenden Monographie wird auf der Grundlage von Briefen und Originalveröffentlichungen dargestellt, mit welchen Experimenten das Betaspektrum immer genauer untersucht wurde und welche theoretischen Deutungen des Phänomens vorgeschlagen wurden, bis schließlich das kontinuierliche Betaspektrum durch die von Wolfgang Pauli formulierte Neutrinohypothese erklärt wurde und das Linienspektrum als von Gammastrahlen getroffene Elektronen der Atomhülle (innere Konversion). Im Zentrum des Buches steht die sieben Jahre (1922-1929) dauernde Kontroverse über die beiden zentralen Probleme der Betastrahlung (Entstehung des Linienspektrums und Ursache des kontinuierlichen Spektrums) zwischen Lise Meitner und Charles D. Ellis, bei der Ellis am Ende recht behielt. Ein anderer Schwerpunkt des Buches ist die durch das Betaspektrum entstandene Diskussion zwischen Pauli und Bohr über die statistische bzw. absolute Gültigkeit des Energieprinzips. Am Beispiel der Geschichte der Betastrahlung wird schließlich gezeigt, wie fragwürdig die Behauptung des Wissenschaftstheoretikers Lakatos ist, eine Hypothese lasse sich nur dann durch ein Experiment falsifizieren, wenn eine bessere Theorie zur Verfügung steht. Als nämlich die zur Widerlegung von Meitners Theorie führenden Kalorimeter-Experimente durchgeführt wurden, war eine andere Theorie noch nicht in Sicht.
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    radioactivity
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    nuclear physics
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    beta decay
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