Über eine Klasse von Iterationsverfahren (Q2395671)

\(x_0, x_1, \ldots, x_{k-1}\) seien \(k\) willkürliche Anfangsnäherungen aus einem Banach-Raum \(\mathfrak B\); \(x_{n+1} = T(x_n-k+1], \ldots, x_{n-1}, x_n)\) \((n = k-1, k, \ldots)\) sei ein sogenanntes ,,k-Schrittverfahren'' zur iterativen Lösung der Gleichung \(x = T(x, \ldots, x) =: G(x)\). Hauptergebnis der Arbeit ist der folgende Satz: Unter den Voraussetzun a) \[ \| T(y_1, y_2, \ldots, y_k) - T(y_2, y_3, \ldots, y_{k+1}) \| \leq \sum_{i=1}^k \alpha_i \| y_i-y_{i+1}\| \] für jedes \((k+1)\)-Tupel \(y_i\in\mathfrak B,\ldots, y_{k+1}\in\mathfrak B\), b) \(\alpha_i > 0\), \sum_{i=1}^k \alpha_i < 1\( konvergiert das Iterationsverfahren \)x_{n+1} = T(x_{n+1-k}, \ldots, x_n)\( gegen die einzige L\"osung \)x\( der Gleichung \)x = T(x,\ldost, x) = G(x)\(. Bedeutet \)\{f_n\}\( die durch \)f_0= \Vert x_1-x_0\Vert, \ldots, f_{k-1}= \Vert x_k-x_{k-1}\Vert\(, festgelegte L\"osung der Differenzengleichung \)f_{n+1}=\alpha_1 f_n+\alpha_2 f_{n_1} + \ldots+ \alpha_k f_{n+1-k}\(, so gilt die Fehlerabsch\"atzung \)\Vert x-x_n\Vert\le \sum_{k=n}^\infty f_k =: \varphi_n\(. Die Folgen \)\{f_n\}\(, \)\{\varphi_n\}\( gen\"ugen der n\"amlichen Differenzengleichung und lassen sich in bekannter Weise in der Form \)f_n = \sum_{j=1}^l p_n(n) t_j^n\(, \)\varphi_n=\sum_{j=1}^l q_(n) t_j^n\( angeben; die \)t_i\( bedeuten dabei die \)l\( verschiedenen Wurzeln der Gleichung \)\(t^k-\sum_{i=1}^k \alpha_i t^{k-i} = 0 \tag{*}\)\( und die \)p_j(n)\(, \)q_j(n)\( Polynome in \)n\( vom Grad \)[\( Vielfachheit von \)t_i] -1\(. \par Den Schlu{\ss} der Arbeit bilden tabellarisch geordnete Ergebnisse f\"ur den Rechenerfolg bei einem von 2 Parametern abh\"angigen 2-Schrittverfahren. \par Bemerkung: Ref., der die N\"tzlichkeit der vom Verf. gegebenen Konvergenzaussage keineswegs in Abrede stellen will und sich selbst mit \"ahnlichen Fragen befa{\ss}t hat (s. Satz 5 der in diesem Zbl. 123, 321 besprochenen Arbeit), ist der Meinung, da{\ss} man das wahre Konvergenzverhalten eines \)k\(-Schrittverfahrens mit Aussagen, die auf Lipschitzbedingungen der Form a) beruhen, nur ungen\"ugend erfa{\ss}t. Man erkennt dies durch folgende \"Uberlegung: Der Konvergenzfaktor \)\overline{\lim} \varphi_{n+1}/\varphi_n\( der Folge \)\{\varphi_n\}\( ist gleich der betragsgr\"o{\ss}ten Wurzel \)t_i\(, d. i. gleich der einzigen positiven Wurzel \)\tau\( der Gleichung (*). Es ist zwar \)\tau < 1\(, aber auch \)\tau >\sum_{i=1}^k \alpha_i\(, denn f\"ur \)k > 2\( ist \)\(\sum_i [\alpha_i/(\sum_j \alpha_j)^i]<\sum_i \alpha_i/\sum_j\alpha_j=1=\sum_i \frac{\alpha_i}{\tau^i}\)\( und \)\sum_i \frac{\alpha_i}{\t^i}\( monoton abnehmend in \)t > 0\(. Das Einschrittverfahren \)z_{n+1} = T(z_1, \ldots, z_n) = G(z_n)\( hat aber einen Konvergenzfaktor \)\le \sum_{i=1}^k \alpha_i\(, weil \)\(\begin{multlined}\| T(z_n,\ldots, z_n) - T(z_{n-1},\ldots, z_{n-1})\| \leq \\ \sum\| T(z_{n-1}, \ldots, z_n,z_n,\ldots,z_n)-T(z_{n-1}, \ldots, z_{n-1},z_n,\ldots,z_n)\|\leq \sum \alpha_i \| z_n-z_{n-1}| \end{multlined}\)\( ist. Hieraus k\"onnte man schlie{\ss}en, da{\ss} es besser w\"are, das alte Einschrittverfahren zu verwenden, wenn die Folge \)\{\varphi_n\}\( das wahre Konvergenzverhalten des \)k\(-Schrittverfahrens wiedergeben w\"urde.\)