Albert Einstein, Boris Podolsky, Nathan Rosen. Can the quantum-mechanical description of physical reality be regarded as complete? Commented by Claus Kiefer (Q2434467)

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Albert Einstein, Boris Podolsky, Nathan Rosen. Can the quantum-mechanical description of physical reality be regarded as complete? Commented by Claus Kiefer
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    Albert Einstein, Boris Podolsky, Nathan Rosen. Can the quantum-mechanical description of physical reality be regarded as complete? Commented by Claus Kiefer (English)
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    5 February 2014
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    Dieses Buch ist dem berühmten Aufsatz von \textit{A. Einstein}, \textit{B. Podolski} und \textit{N. Rosen} [Phys. Rev., II. Ser. 47, 777--780 (1935: Zbl 0012.04201)] (EPR), einem Meilenstein in der Entwicklung und Interpretation der Quantenmechanik, gewidmet. Es beschreibt in sechs Kapiteln die Vorgeschichte, die Arbeit selbst, ihren damaligen Einfluss und weitere Entwicklungen bis zur Gegewart in allgemeinverständlicher Sprache und ist spannend zu lesen. Das erste Kapitel enthält die Beiträge Einsteins zur Quantenmechanik, die Formulierung der Quantenmechanik (Heisenberg-Born-Jordan und Schrödinger) in den Jahren 1925 bis 1927, die Bohr-Einstein Debatte bei den Solvay-Tagungen und schließlich die von J. v. Neumann gegebene umfassende Darstellung, in der neben der stetigen Schrödingerdynamik auch die unstetige Veränderung der Wellenfuktion (Kollaps) bei Messungen betrachtet wird. Das zweite Kapitel beginnt mit dem Abdruck einer deutschen Übersetzung des EPR Aufsatzes, dessen Inhalt mit dem Schluss auf die Unvollständigkeit der quantenmechanischen Beschreibung anschließend kritisch erläutert wird. Es folgt eine Darstellung der Bohmschen Version des EPR-Gedankenexperiments. Die Rolle von Einsteins Koautoren Podolsky und Rosen wird beschrieben, wobei auch die Arbeit [\textit{A. Einstein} und \textit{N. Rosen}, Phys. Rev. (2) 48, 73--77 (1935; JFM 61.1454.04)] besprochen wird, in der die ``Einstein-Rosen-Brücke'', die später auch als ``Wurmloch'' bezeichnet wird, auftritt. Einstein dachte daran, damit einen Weg zur Vervollstädigung der quantenmechanischen Beschreibung zu finden, der jedoch nicht gangbar war. Eine kritische Wertung des Schlusses auf die Unvollstängkeit der Quantenmechanik beschließt das Kapitel. Das dritte Kapitel besteht in dem Abdruck der Arbeit ``Quanten-Mechanik und Wirklichkeit'' [\textit{A. Einstein}, Dialectica 2, 320-324 (1948; Zbl 0041.35313)]. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Aufnahme und Wirkungsgeschichte des EPR Aufsatzes. Die Erwiderung von \textit{Niels Bohr} [Physical Rev. (2) 48, 696--702 (1935; \url{doi:10.1103/PhysRev.48.696})] ist in deutscher Übersetzung abgedruckt. Bohrs Entrüstung über den EPR Aufsatz, über die L. Rosenfeld berichtet hat, und die an der Sache vorbei gehende Antwort von Bohr werden kommentiert. Schrödingers positive Reaktion, seine Wortschöpfung ``Verschränktheit'', Schrödingers Katzenbeispiel und Einsteins Bemerkungen dazu werden diskutiert. Weniger positiv sind die Äußerungen von W. Pauli und W. Heisenberg, die hauptsächlich auf die Unmöglichkeit verborgener Parameter hinweisen. Andere frühe Reaktionen auf den EPR Aufsatz werden besprochen. Das vierte Kapitel betrachtet weitere Entwicklungen und beginnt mit einem Abriss der Bohmschen Theorie, der Aufspaltung der Schödinger Gleichung in zwei Gleichungen, eine für den Betrag und die andere für die Phase der Wellenfunktion, wobei ein Term auftritt, den Bohm ``Quantenpotential'' nennt und zu einer Grundlage seiner Interpretation macht. Die an CHSH (Clauser-Horne-Shimony-Holt) anschließende Bellsche Ungleichung, die für Theorien mit der von EPR angenommenen lokaten Realität erfüllt sein muß aber bei Quantenkorrelationen verletzt wird, ist Gegenstand des zweiten Abschnitts. Das Schema der Experimente von A. Aspect zu Beginn der achtziger Jahre und nachfolgender Experimente, die die Verletzung der Ungleichung empirisch bestätigen, wird besprochen. Der dritte Abschnitt behandelt die Everett-Wheelersche Vielwelteninterpretation [vgl. auch \textit{H. Everett}, The Everett interpretation of quantum mechanics. Collected works 1955--1980 with commentary. Edited by Jeffrey A. Barrett and Peter Byrne. Princeton, NJ: Princeton University Press (2012; Zbl 1270.81003); \textit{S. Saunders} (ed.) et al., Many worlds? Everett, quantum theory and reality. Reprint of the 2010 hardback ed. Oxford: Oxford University Press (2012; Zbl 1243.81022)], die die exakte Gültigkeit der Schrödinger Gleichung für die ``universelle Wellenfunktion'' behauptet, wobei der durch Messungen bedingte Kollaps der Wellenfunktion durch die Annahme von Spaltungen des Universums in so viele total von einander isolierte Welten, als von einander verschiedene Messergebnisse möglich sind, umgangen wird. Der vierte Abschnitt, überschrieben mit ``Der klassische Grenzfall,'' befasst sich mit der Dekohärenz als Grundlage klassischer Beobachtungen. Die von H.-D. Zeh vertretene Auffassung, dass permanente Wechselwirkung mit der Umwelt zu den klassisch beobachtbaren Sachverhalten führt, wird hervorgehoben. Schließlich werden Eigenschaften und Probleme der Kollapsmodelle denen der Vielwelteninterpretation in einer Tabelle gegenübergestellt. Ein sechstes Kapitel weist auf die wachsende Bedeutung verschränkter Zustände hin und beantwortet die Frage nach der Vollständigkeit der quantenmachanischen Beschreibung mit einem ausdrücklichen \textit{Ja}. Die heute wahrhaftige Anwort auf die in dem EPR Aufsatz gestellte Frage ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung, deren Geschichte in diesem Buch hervorragend dargestellt ist.
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    Verschränktheit
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    lokale Realität
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    Messprozess
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    Vielweltentheorie
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    Bohmsche Theorie
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    Bellsche Ungleichung
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    Aspectsche Experimente
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    Quantenkorrelationen
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