Kompakt erzeugte Vektorräume und Analysis (Q2554142)

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Kompakt erzeugte Vektorräume und Analysis
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    Kompakt erzeugte Vektorräume und Analysis (English)
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    1972
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    Es handelt sich bei dieser Arbeit um den -- meiner Ansicht nach gelungenen -- Versuch, Analysis in nicht normierten Vektorräumen zu betreiben. Es gelingt dem Autor, die wichtigsten Sätze der Analysis (z.B. Kettenregel, Mittelwertsatz, Taylorformel, Satz von Stokes) sowie Fixpunktsätze, mit deren Hilfe man gewöhnliche Differentialgleichungen lösen kann, zu beweisen, wenn man in \glqq geeigneten\grqq{} Räumen arbeitet und den Begriff der Ableitung in vernünftiger Weise definiert. \glqq Geeignet\grqq{} sind die reellen, folgenvollständigen, kompakt erzeugten Vektorraume, für die der Durchschnitt der konvexen Nullumgebungen nur aus dem Nullvektor besteht; sie bilden zusammen mit den stetigen bzw. stetigen und linearen Abbildungen eine Kategorie mit beliebigen Produkten, die als Objekte u.a. die Fréchet-Räume enthält. Der Ableitungsbegriff wird wie folgt eingeführt. Seien \(E, F\) geeignete kompakt erzeugte Vektorräume, \(G\) eine offene Teilmenge von \(E\) und \(\alpha: G\to F\) eine Abbildung. \(\alpha\) heißt stetig differenzierbar, wenn es eine stetige und in der zweiten Variablen lineare Abbildung \(d\alpha: G \times E\to F\) gibt, so daß die auf \(\{(x,y,t)\in G \times E \times \mathbb R; x + yt \in G\}\) definierte \glqq Rest\grqq{}-Abbildung \[ (x,y,t) \mapsto \begin{cases} \frac{\alpha(x+yt) - \alpha(x) - d\alpha(x,yt)}{t} &\text{ für } t\ne 0; \\ 0 &\text{ für } t = 0 \end{cases} \] stetig ist. Folgenvollständigkeit und genügend viele offene konvexe Mengen benötigt man u.a. zum Nachweis der Existenz primitiver Funktionen für Abbildungen, die auf einem offenen Intervall definiert sind, sowie dazu, die Konstanz einer stetig differenzierbaren Funktion mit verschwindender Ableitung auf einer zusammenhängenden Menge zu beweisen. Der Verf. arbeitet konsequent und erfolgreich mit kategoriellen Begriffsbildungen, insbesondere mit (co-) adjungierten Funktoren. Als Beispiel dazu möge der Satz über die Existenz von Tensorprodukten in der Kategorie der kompakt erzeugten Vektorräume gelten, aus dem ohne Mühe nicht weniger als 22 Korollare abgeleitet werden (s. 25 ff). In einem einleitenden Kapitel werden einige weniger geläufige Begriffsbildungen (z. B. multiplikative und abgeschlossene Kategorien) zusammengestellt sowie der Satz von Freyd über die Existenz adjungierter Funktoren bewiesen. Der mit der Sprache der Kategorien nicht vertraute Leser dürfte jedoch trotzdem Mühe haben, die Arbeit zu verstehen.
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