Über einige risikotheoretische Fragestellungen. (Q2578152)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Über einige risikotheoretische Fragestellungen. |
scientific article |
Statements
Über einige risikotheoretische Fragestellungen. (English)
0 references
1942
0 references
Gegen die Lundbergsche kollektive Risikotheorie ist von \textit{G. Ottaviani} (Giorn. Ist. Ital. Attuari 11 (1940), 163-189; F. d. M. 66, 676 (JFM 66.0676.*)) eingewendet worden, daß sie 1) den Einfluß des Zinsfußes auf die Risikoreserve nicht berücksichtigt; 2) das Ruin\-problem eines ewig unveränderlichen Kollektivs behandelt, während in der Praxis jede einzelne Versicherung nur von begrenzter Dauer ist und die Verhältnisse in einer weit entfernten Zukunft ohne praktisches Interesse sind; 3) die Frage behandelt, ob Ruin überhaupt eintreffen wird, während in der Praxis nur die Fälle von Ruin am Ende einer Bücherabschlußperiode von Interesse sind. Nach einer Rekapitu\-lation der kollektiven Risikotheorie bemerkt Verf. zu Punkt 1, daß gegen die Ein\-führung des Zinsproblems in die Risikotheorie gewisse prinzipielle Bedenken be\-stehen; er zeigt aber am Schluß der Arbeit, daß die kollektive Risikotheorie formel\-mäßig auch unter Berücksichtigung der Zinsen entwickelt werden kann. Dem zweiten Einwand begegnet Verf. mit einem Hinweis auf die Praxis, insbesondere auf die nachstehend besprochene Untersuchung von \textit{K. Hultman}, die den Schluß zuläßt, daß die Risikosummen-Verteilung einer Gesellschaft, die eine gewisse Stabilität erreicht hat, sich nur wenig ändert. Da etwaige Veränderungen, die trotzdem in der Risikosummen-Verteilung auftreten, nur verhältnismäßig langsam einsetzen können, und andrerseits gemäß der kollektiven Risikotheorie der Ruin, falls er überhaupt eintritt, mit überwiegender Wahrscheinlichkeit innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne erfolgt, sei die Annahme der Invarianz in der Risikosummen-Verteilung als praktische Rechengrundlage vollkommen ausreichend. Punkt 3 end\-lich erledigt sich mit dem Hinweis darauf, daß die Frage des Ruins zu äquidistanten Zeitpunkten bereits im Rahmen der kollektiven Risikotheorie berücksichtigt wor\-den ist (vgl. z. B. Verf., On homogeneous random processes and collective risk theory, 1939; F. d. M. 65, 1371 (JFM 65.1371.*)).
0 references