Konjugierte Polygone in der projektiven Ebene. (Q2578460)

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English
Konjugierte Polygone in der projektiven Ebene.
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    Konjugierte Polygone in der projektiven Ebene. (English)
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    1942
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    Mit Rücksicht darauf, daß zwei Punkte in der projektiven Ebene zwei Strecken begrenzen, die zusammen eine vollständige Gerade ergeben, lassen sich \(n\) Punkte (von denen keine drei in einer Geraden liegen) auf \(2^n\) verschiedene Weisen zu projektiven \(n\)-Ecken verbinden. Solche \(2^n\) Polygone werden konjugiert genannt. Zwei Seiten, die sich zu einer vollständigen Geraden ergänzen, heißen Gegenseiten; ersetzt man in einem Vieleck \(P\) alle Seiten durch die Gegenseiten, so gelangt man zu seinem Gegenpolygon \(P'\). -- Die Ordnung eines Vielecks wird als Maximalzahl der Schnittpunkte mit einer Geraden allgemeiner Lage erklärt, entsprechend der ``Index'' als Minimalzahl derselben. Der Unterschied zwischen Ordnung und Index ist stets eine gerade Zahl und wird als Ordnungsdefekt bezeichnet. Gegenpolygone haben denselben Ordnungsdefekt. Unter den konjugierten Polygonen eines konvexen \(n\)-Ecks \(P\) sind außer \(P\) und \(P'\) noch jene \(2n\) von maximalem Index (d. h. vom Ordnungsdefekt 2), die dadurch entstehen, daß bei \(P\) oder \(P'\) genau eine Seite durch die Gegenseite ersetzt wird; alle übrigen haben den Ordnungsdefekt 4. -- Man kann zwei Arten von Seiten unterscheiden, nämlich Konvexseiten und Wendeseiten, je nachdem, ob sie zusammen mit ihren Nachbarseiten einen Linienzug 2. bzw. 3. Ordnung bilden. Wird in einem Vieleck eine Seite durch ihre Gegenseite ersetzt, so wechselt sie ihre Art, ebenso die beiden Nachbarseiten. Hieraus werden Aussagen über die Wendeseiten der Konjugierten eines konvexen \(n\)-Ecks abgeleitet. Zwei beliebige Gegenpolygone besitzen zusammen \(n\) Wendeseiten, da entsprechende Seiten von verschiedener Art sind. -- Ein \(n\)-Eck hat höchstens \(\frac{1}{2}n(n-3)\) Doppelpunkte. Diese Anzahl kann nur erreicht werden von Vielecken mit lauter Konvexoder lauter Wendeseiten; letztere sind die Gegenpolygone von konvexen Vielecken. -- Das Geschlecht eines Vielecks \(\nu\)-ter Ordnung mit \(d\) Doppelpunkten wird durch \(p=\frac{1}{2}(\nu-1)(\nu-2)\) definiert. Unter den konjugierten Polygonen eines konvexen \(n\)-Ecks sind alle Geschlechtszahlen zwischen 0 und \(2n-5\) vertreten; jene vom Geschlecht 0 oder 1 haben maximalen Index und umgekehrt.
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