Über Integralmittelwerte bei geschlossenen sternförmigen Kurven. (Q2578593)

\(R = R(\varphi)\) stelle einen ebenen Sternbereich in Polarkoordinaten dar, \(\theta(\varphi)\neq 0\) sei der Winkel zwischen Tangente und Radiusvektor. Setzt man \[ \begin{alignedat}{2} R_0 &=\exp\left(\frac1{2\pi}\int\limits_0^{2\pi}\log R\, d\varphi\right), && R_\alpha=\left\{\frac1{2\pi}\int\limits_0^{2\pi} R^\alpha\,d\varphi\right\} ^{\frac1\alpha}\qquad \text{für}\quad \alpha\neq 0,\\ S_0 &=\exp\left(\frac1{2\pi}\int\limits_0^{2\pi}\log \sin \theta\, d\theta\right),\quad && S_\alpha=\left\{\frac1{2\pi}\int\limits_0^{2\pi} (\sin\theta)^\alpha\, d\varphi\right\}^{\frac1\alpha}\qquad \text{für}\quad \alpha\neq 0, \end{alignedat} \] so nehmen \(R_\alpha\) und \(S_\alpha\) als Funktionen von \(\alpha\) monoton nicht ab. Daraus und aus der Hölderschen Ungleichung ergibt sich, wenn \(F\) die Oberfläche, \(L\) den Umfang des Bereiches darstellt, z. B. \[ R_\alpha\leqq R_2=\sqrt{\frac F\pi}\qquad \text{für}\quad \alpha\leqq 2, \qquad R_\lambda S_{\tfrac\lambda{\lambda-1}}\leqq\frac{L}{2\pi},\quad R_\lambda R_{\tfrac\lambda{\lambda-1}}\leqq\frac{F}{2\pi}\quad \text{für}\quad \lambda<1, \tag{1} \] während bei \(\lambda>1\) das Zeichen \(\geqq\) steht. Bemerkenswert sind die Sonderfälle \(\lambda= 0, 2\); dabei ergibt sich auch \[ L^2 - 4\pi F\leqq 4\pi^2R^2_2(S^2_2 - 1). \] Darin ist wieder enthalten, daß der Kreis die einzige sternförmige Lösung der isoperimetrischen Aufgabe darstellt. Auch andere Variationsprobleme lassen sich behandeln so folgt aus \[ \int\limits_0^{2\pi}\frac{d\varphi}{R}\geqq\sqrt{\frac{4\pi^3}F}\geqq \frac{4\pi^2}L, \] daß das linke Integral bei vorgegebenen \(F\) oder \(L\) für den Kreis zum Minimum wird.