Berechnung von Aufgaben der freien Turbulenz auf Grund eines neuen Näherungsansatzes. Ergänzende Bemerkung. (Q2579126)

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Berechnung von Aufgaben der freien Turbulenz auf Grund eines neuen Näherungsansatzes. Ergänzende Bemerkung.
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    Berechnung von Aufgaben der freien Turbulenz auf Grund eines neuen Näherungsansatzes. Ergänzende Bemerkung. (English)
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    1942
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    In der ersten Arbeit wird ein Überblick über die jetzt vorliegenden theoretischen Ansätze zur Berechnung turbulenter Ausbreitungsvorgänge gegeben und insbesondere zu den neuen von \textit{H. Reichardt} (VDI-Forschungsheft 414, Berlin 1942; F. d. M. 68) angegebenen Ansätzen Stellung genommen. Angeregt durch das Reichardtsche Versuchsmaterial stellt Prandtl einen neuen Ansatz für die turbulente Austausehgröße \(\varepsilon\) auf: \(\varepsilon = \text{Zahl}\cdot b\cdot (\overline{u}_{\max}-\overline{u}_{\min})\); \(b =\) Breite der Vermischungszone, \(\overline{u}_{\max}-\overline{u}_{\min}=\) größter Geschwindigkeitsunterschied der mittleren Strömung \(\overline{u}\). Der alte, differentielle Mischungswegansatz des Verf. lautete: \(\varepsilon=l^2\biggl|\dfrac{\partial \overline{u}}{\partial y}\biggr|\) mit \(l=\) Mischungsweg \(= l (x, y)\) und \(x=\) Koordinate in Hauptströmungsrichtung, \(y =\) dazu senkrechte Koordinate. Der neue Ansatz ist einfacher und handlicher als der alte; nach ihm ist z. B. der Austausch über dem einzelnen Querschnitt konstant. Es kann aber erwartet werden, daß die mit dem neuen Ansatz sich ergebenden Verteilungen von \(\overline{u}\) mit den Erfahrungen besser übereinstimmen, als nach dem alten Ansatz, abgesehen natürlich von den Randgebieten der Vermischungszonen, wo der Austausch in Wirklichkeit erlischt. Diese Erwartung wird voll bestätigt durch die in der zweiten Arbeit mitgeteilten Rechnungen. Hier wird zunächst die ebene Vermischungszone zweier Strahlen mit Hilfe des neuen Ansatzes berechnet. Die Analyse führt auf dieselbe Differentialgleichung wie bei der laminaren Grenzschicht an der Platte, zu deren Lösung Verf. ein Iterationsverfahren entwickelt, das bei den hier vorliegenden Randbedingungen für die numerische Rechnung sehr vorteilhaft ist. Der Vergleich der berechneten Druckverteilung mit Messungen von H. Reichardt ergibt -- abgesehen von den Randgebieten -- gute Übereinstimmung; selbst der nach der Seite höherer Geschwindigkeiten gelegene Wendepunkt des Staudruckprofils wird mit der Genauigkeit der Messungen wiedergegeben. Weiter werden die ebene Strahlausbreitung und der ebene Nachlauf hinter einem Zylinder und einem Gitter berechnet. Die Übereinstimmung mit den Messungen ist auch hier überraschend gut. Eine nachträgliche iterative Berechnung des statischen Drucks in erster Näherung für Strahl und Strahlrand bestätigt, daß die gemachte Annahme konstanten Drucks gerechtfertigt ist.
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