Maß- und Inhaltstheorien, in denen die Additivität der Maße nur im Unendlichkleinen gefordert wird. (Q2580007)

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Maß- und Inhaltstheorien, in denen die Additivität der Maße nur im Unendlichkleinen gefordert wird.
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    Maß- und Inhaltstheorien, in denen die Additivität der Maße nur im Unendlichkleinen gefordert wird. (English)
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    1941
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    Die vom Verf. in seinem Buch über Wahrscheinlichkeitsrechnung (Wahrscheinlichkeitsrechnung und allgemeine Integrationstheorie, Leipzig (1936); F. d. M. \(62_{\text{I}}\), 585) axiomatisch aufgebaute Maß- und Inhaltstheorie wird hier unter Benutzung schwächerer Axiome entwickelt. Während bei dem früheren Axiomensystem die Maße und Inhalte sämtlicher nicht additiven Theorien sich aus den Maßen und Inhalten additiver Theorien durch stetige, monoton wachsende Funktionen erzeugen ließen, ist das bei dem neuen Axiomensystem nicht mehr der Fall; es enthält also trotz Erhaltung aller wesentlichen Sätze etwas prinzipiell Neues. Zum Beweis dieser Tatsache wird ein Satz aufgestellt, der besagt, daß bei dem zugrunde gelegten Axiomensystem die Erzeugbarkeit aus additiven Theorien mit dem Bestehen der ``Additionsregel für Ungleichungen'' für die Maße äquivalent ist; letztere aber braucht, wie an einem einfachen Beispiel gezeigt wird, nicht erfüllt zu sein. Der Unterschied gegenüber dem früheren Axiomensystem tritt im sogenannten Stetigkeits- und im Monotonieaxiom in Erscheinung, die beide wesentlich abgeschwächt wurden. Sie sind in der neuen Form zusammen folgender Forderung äquivalent: Es gibt zwei endliche, für \(x > 0\) positive und monoton wachsende Funktionen \(f (x)\) und \(g(x)\) mit \(0 \leqq f(x) \leqq g(x)\), \(\lim\limits_{x\to 0} g(x) = 0\), so daß für beliebige, punktfremde Mengen \(\alpha, \beta\) aus dem zugrundegelegten Mengenkörper stets gilt: \[ f\{I(\beta)\} \leqq I(\alpha + \beta) - I(\beta) \leqq g\{I(\beta)\}. \] \(I(\alpha)\) bedeutet dabei den Inhalt der Menge \(\alpha\). Die additiven Theorien sind durch \(f(x) \equiv g(x) \equiv x\) gekennzeichnet. Hier werden jedoch diese Gleichungen nur für \(x = 0\) gefordert. Die Additivität wird also sozusagen nur im Unendlichkleinen vorausgesetzt. Anwendungen auf die Integrationstheorie werden in einer späteren Arbeit in Aussicht gestellt.
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