Das Hauptproblem der Mathematik. (Q2580335)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Das Hauptproblem der Mathematik. |
scientific article |
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Das Hauptproblem der Mathematik. (English)
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1942
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Bei dem heutigen Massenbetrieb der Mathematik konnte es nicht ausbleiben, daß eine Fabrikation bloßer Formeln ohne Gehalt einsetzte. Verf. setzt sich zum Ziel, Kriterien für die Unterscheidung wertvoller und leerer Mathematik zu finden. Dazu verwendet er ausgiebig das Mittel der Zitate, und so stellt sein Buch eine umfangreiche Sammlung von Exzerpten bekannter und unbekannter Mathematiker dar. Damit eine Formel wertvoll ist, dazu genügt es nicht, daß sie richtig ist, sie muß zudem noch -- und das ist die Hauptsache -- eine Gestalt beschreiben. Bei der umfassenden Sachkenntnis im Gebiet der Geschichte der Mathematik gelingt es dem Verf., diese Gedanken in eindrucksvoller Weise darzustellen. Besonders häufig wird Erich Frank zitiert, doch kommt daneben Paul Tannery zu kurz, der als einer der ersten Historiker die Mathematikgeschichte aus einer bloß referierenden Wissenschaft zu einer Kulturgeschichte gemacht hat. Bedenken erregt Verfassers Polemik gegen Hilbert und vor allem gegen Scholz. Jener ist doch auch in seinen späten Untersuchungen noch immer ein echter Mathematiker, und das Problem der Widerspruchslosigkeit kann so gut eine ``Idee'' sein, wie das Fermatsche Problem. Scholz ist sachlich ebenfalls mit dem Verf. einverstanden, denn er will ja nicht bloß Formeln, sondern Metaphysik. Aber diese Einwände hindern nicht zuzugeben, daß das Buch einem Bedürfnis der Zeit entspricht, und daß man es nur begrüßen kann, wenn derartige Gedanken an ein größeres Publikum gelangen.
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