Verlagerung und Nichteinfachheit von Gruppen. (Q2580393)

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Verlagerung und Nichteinfachheit von Gruppen.
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    Verlagerung und Nichteinfachheit von Gruppen. (English)
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    1942
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    Verf. stellt sich die Aufgabe, den Begriff der Verlagerung \(V_{\mathfrak G/\mathfrak U}\) einer Gruppe \(\mathfrak G\) in eine Untergruppe \(\mathfrak U\) zum Beweis einer Reihe von Sätzen zu verwenden, die sonst mit Hilfe der Darstellungstheorie der Gruppen bewiesen werden. Über den Begriff der Verlagerung vgl. \textit{Zassenhaus}, Gruppentheorie I, Leipzig 1937 (JFM 63.0058.*, im folgenden kurz als Z. zitiert), S. 131. Verf. weist auf folgende Eigenschaften der Verlagerung hin: Sie ist ein für alle endlichen Gruppen gleichmäßig definierter Homomorphismus und ergibt für jeden Primteiler \(p\) der Ordnung \(\mathfrak G:1\) bei entsprechender Wahl der Untergruppe eine vom Einselement verschiedene abelsche \(p\)-Gruppe, falls es überhaupt eine derartige Faktorgruppe von \(\mathfrak G\) bezüglich eines Normalteilers gibt. Nach einleitenden Sätzen bespricht Verf. als Verallgemeinerung der \(p\)-Kommutatorgruppe (Z. 122) bei vorgegebenen natürlichen Primzahlen \(p_i\) den Begriff der \(p_1,\ldots, p_r\)-Kommutatorgruppe, d. h. den Durchschnitt aller Normalteiler zwischen \(\mathfrak G\) und \(\mathfrak G'\), deren Faktorgruppe als Ordnung ein Potenzprodukt der \(p_i\) hat. Verf. vereinfacht sodann die Beweismethoden zu bekannten Sätzen über Verlagerung (Z. 136) und verweist darauf, daß unter Umständen bei Verlagerung in eine echte Untergruppe \(\mathfrak U\) einer \(p\)-Sylowgruppe sich alle Elemente von \(\mathfrak G\) in das Einselement \(\mathfrak U'\) von \(\mathfrak U/\mathfrak U'\) verlagern (vgl. \textit{Hasse}, Reziprozitätsgesetz (Leipzig 1930; JFM 56.0130.*), S. 173-174, Fußnote). Hauptergebnis der Arbeit ist der Satz: Ist Unechte Untergruppe von \(\mathfrak G\) mit endlichem Index, und ist die Verlagerung eines Elementes von \(\mathfrak G\) nach \(\mathfrak U\) von \(\mathfrak U'\) verschieden, so enthält \(\mathfrak G\) einen Normalteiler zwischen \(\mathfrak G\) und \(\mathfrak G'\) mit einer durch \(\mathfrak G:\mathfrak U\) teilbaren Ordnung. Ist \(\mathfrak G\) endlich, \(\mathfrak G: \mathfrak U\) zu \(\mathfrak U: 1\) prim, \(\mathfrak G_1\) der Modul der Verlagerung, \(\mathfrak U_1 = \mathfrak U \cap \mathfrak G\), so gilt \(\mathfrak G = \mathfrak G_1 \mathfrak U\), \(\mathfrak B_{\mathfrak G, \mathfrak U} \mathfrak G = \mathfrak B_{\mathfrak G, \mathfrak U}\mathfrak U\), \(\mathfrak G/\mathfrak G_1\cong \mathfrak U/\mathfrak U_1\). Hieraus folgert Verf. ganz einfach Sätze von \textit{Türkin} (Math. Ann., Berlin, 111 (1935), 281-284; JFM 61.0094.*) und \textit{Tchounikhin} (Math. Ann., Berlin, 112 (1935), 92-94; JFM 61.1015.*) über Nichteinfachheit von Gruppen, ebenso den bekannten Satz von \textit{Burnside} (vgl. z. B. Z. 133): Liegt die \(p\)-Sylowgruppe \(\mathfrak P\) im Zentrum ihres Normalisators, so hat \(\mathfrak G\) einen Normalteiler mit \(\mathfrak P\) als Vertretersystem. Verf. folgert unter anderm weiter: Sind die \(p\)-Sylowgruppen von \(\mathfrak G\), wo \(\mathfrak G:1 = p \prod q^{\alpha_j}_j\) mit \(p\) und den \(q_j\) als natürlichen Primzahlen und \(q = \min q_j\) ist, abelsch, und hat \(\mathfrak G\) mehr als \(\dfrac{\mathfrak G:1}q\) Elemente, deren Ordnung eine Potenz von \(p\) ist, so ist \(\mathfrak G\) nicht einfach. Hieraus beweist Verf.: Es sei \(\mathfrak G:1=\prod p^{\alpha_i}_i\) mit \(p_1<p_2<\cdots<p_r\) als natürlichen Primzahlen. \(\mathfrak G\) ist auflösbar, wenn alle \(\alpha_i= 1\) und \(r < p_1\) ist. Ist für eines der \(p_i\) eine (und damit jede) \(p_i\)-Sylowgruppe von \(\mathfrak G\) zyklisch und zugleich \(p_1\not\equiv 1\) mod \(p_\varrho\) für alle \(\varrho < i\) (für \(p_1\) sagt die zweite Bedingung nichts aus), so hat \(\mathfrak G\) einen Normalteiler vom Index \(p^{\alpha_i}_i\). Ist bei gleichen Bezeichnungen \(\alpha_i = 2\) und \(p_i\not\equiv \pm1\) mod \(p_\varrho\), so hat die Gruppe einen Normalteiler vom Index \(p_i^2\). Schließlich kommt Verf. auf die Burnsidesche Vermutung, daß es keine einfachen Gruppen ungerader zusammengesetzter Ordnung gibt, zu sprechen und weist nach, daß die Kulakoffsche Vermutung: ``Eine Gruppe von Nichtprimzahlordnung mit einem Element ungerader Primzahlpotenzordnung, das zu keiner seiner Potenzen außer sich selbst konjugiert ist, ist nicht einfach'' (C. R. Acad. Sci., Paris, 200 (1935), 2141-2143; JFM 61.0096.*) mit der Burnsideschen äquivalent ist.
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