Zur Frage des Euklidischen Algorithmus in quadratischen Zahlkörpern. (Q2580438)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Zur Frage des Euklidischen Algorithmus in quadratischen Zahlkörpern. |
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Zur Frage des Euklidischen Algorithmus in quadratischen Zahlkörpern. (English)
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1942
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Der von \textit{O. Perron} (Math. Ann., Berlin, 107 (1932), 489-495; F. d. M. \(58_{\text I}\), 181) zuerst in Angriff genommenen Frage der Existenz eines Euklidischen Algorithmus (künftig kurz mit E. A. bezeichnet) in einem reellquadratischen Körper \(k = R (\sqrt m)\), wo \(R\) der natürliche Zahlkörper, \(m\) eine quadratfreie natürliche Zahl \(>1\) ist, widmete Verf. bereits frühere Arbeiten, von denen wir die mit \textit{H. Behrbohm}, J. reine angew. Math. 174 (1936), 192-205; F. d. M. \(63_{\text I}\), 165 (kurz als B. R. zitiert) hervorheben wollen. Zunächst analysiert Verf. die früheren Methoden. Sei der Zahl \(x+y\sqrt m\) aus \(k\) der Punkt \((x,y)\) zugeordnet. \(G\) sei ein Punkt \(\left(\dfrac a2,\dfrac b2\right)\) mit \(a\), \(b\) ganz, rational und zwar \(a\equiv b\;\text{mod}\;2\) für \(m\equiv 1\;\text{mod}\;4\), hingegen \(a\) und \(b\) gerade für \(m = 2,3\;\text{mod}\;4\). Ein E. A. existiert genau dann, wenn die Hyperbelbereiche, die aus dem Bereich \(|x^2 - my^2|<1\) durch Verschiebung des Hyperbelmittelpunktes in einen Punkt \(G\) hervorgehen, alle rationalen Punkte der Ebene überdecken. Nichteuklidischer Modul \((\mu)\), wo \(\mu\) ganz in \(k\) ist, ist nach Bezeichnung des Verf. ein solcher, wo die Restklassen aller ganzen Zahlen \(\overline\mu\) mit \(|N\overline \mu|<|N\mu|\) nicht alle ganzen Zahlen von \(k\) erfassen. Die Existenz eines nichteuklidischen Moduls ist für die Nichtexistenz eines E. A. notwendig und hinreichend. Verf. verweist darauf, daß alle bisherigen Beweise über Nichtexistenz auf den Nachweis eines Teilers von \(\sqrt m\) als nichteuklidischen Moduls hinauskommen. Insbesondere liegt allen bisherigen Beweisen im Falle \(m=p\) (natürliche Primzahl) \(\equiv 1\;\text{mod}\;4\) folgender Satz zugrunde: Gibt es eine Zerlegung \(p=ab+cd\) mit natürlichen Zahlen, \(a\), \(b\), \(c\), \(d\), die \((a, c) = (b, d) = 1\), weiter \(\left(\dfrac ap\right)=\left(\dfrac bp\right)=\left(\dfrac cp\right)=-1\) (und damit von selbst auch \(\left(\dfrac dp\right)=-1\)) erfüllen, so existiert kein E. A. in \((R\sqrt p)\). Daß dies gleichbedeutend mit der Aussage ``\((\sqrt p)\) ist ein nichteuklidischer Modul'' ist, geht aus B. R., 198, 1. im Verein mit dem Hilfssatz B. R., 194 hervor. Verf. führt nun als völlig neues Moment bei Nichtexistenzbeweisen den Modul \((1+\varepsilon)\) mit \(\varepsilon\) als Grundeinheit des Körpers \(k\) ein. Er beweist damit die Nichtexistenz eines E. A. für \(m = 61, 109\), sowie für alle \(m=p\equiv 17\;\text{mod}\;24\), \(p>41\). Bemerkt sei: Für \(p=61\) ist \((\sqrt p)\) kein nichteuklidischer Modul, und dies erklärt das Scheitern bisheriger Beweisversuche. Ein ferneres Ergebnis ist noch, daß für \(m=p=73\), 97 (das letzte Ergebnis ist als Zusatz bei der Korrektur ohne Beweis gegeben) ein E. A. besteht. Der Beweis der Existenz für \(p=73\) ist völlig analog dem für \(p=19\) in B. R., 195-197. Offen bleiben von dem ganzen Problem nur Fälle mit \(m=p\equiv 1\;\text{mod}\;24\) und zwar \(p = 193\), 241, 313, 337, 457, 601 und \(p > 3000\). In den übrigen erledigten Fällen gibt es einen E. A. nur für \(m = 2\), 3, 5, 6, 7, 11, 13, 17, 19, 21, 29, 33, 37, 41, 57, 73, 97.
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