Unlösbarkeit von Gleichungen, deren entsprechende Kongruenz für jeden Modul lösbar ist. (Q2580469)

Lineare oder homogene quadratische Gleichungen sind bekanntlich ganzzahlig lösbar, wenn die entsprechenden Kongruenzen nach jedem Modul (einschließlich der unendlichen Primstellen) lösbar sind. Für inhomogene quadratische Gleichungen gilt dieser Satz nicht. Verf. hat in einer früheren Arbeit (Avhdl. Norske Vid. Akad. Oslo I 1937, Nr. 12, 16 S.; F. d. M. \(63_{\text{II}}\), 889) versucht, ein Beispiel einer kubischen Gleichung anzugeben, die zwar nach jedem Modul lösbar, aber ganzzahlig unlösbar ist. Das dort angegebene Beispiel \(x^3-2y^3=47\) ist falsch; es besitzt nämlich die ganzzahlige Lösung \(x=63\), \(y=50\). Der Hauptzweck vorliegender Arbeit ist, im Falle kubischer Gleichungen in zwei Unbekannten \(x\), \(y\) richtige Beispiele und ganze Klassen von solchen Gleichungen anzugeben. Die richtigen Beispiele sind \[ x^3 + 3y^3 = 22 \quad\text{und}\quad x^3 + 4z^3 = 55. \] Der Beweis ihrer ganzzahligen Unlösbarkeit wird durch Betrachtung dieser Gleichungen als Normgleichungen in geeigneten kubischen Zahlkörpern erbracht. Es seien \(d\) ganz rational, \(\neq\pm 1\) und kubusfrei, \(a\), \(b\), \(c\) ganze rationale Zahlen mit \((ad^2-bc, b^2-ac, c^2-abd) = 1\) und \(\vartheta^3=d\). Verf. betrachtet das System \[ N(x+y\vartheta+z\vartheta^2)=1,\qquad\qquad\qquad (1b)\qquad\qquad ax+by+cz = 0. \tag{1a} \] Es seien \((x_1,y_1,z_1)\) und \((x_2, y_2, z_2)\) zwei Grundlösungen von (1b), deren allgemeine Lösung sich dann in der Gestalt \(x=x_1u+x_2v\), \(y=y_1u+ y_2v\), \(z = z_1u + z_2v\) darstellt. Es wird \(x+y\vartheta+z\vartheta^2= \alpha_1u+\alpha_2v\) mit \(\alpha_i=x_i+y_i\vartheta+z_i\vartheta^2\) (\(i = 1, 2\)), und das System (1a), (1b) ist gleichbedeutend mit der Normgleichung \[ N(\alpha_1u+\alpha_2v)=1, \tag{2} \] einer kubischen diophantischen Gleichung in zwei Unbekannten \(u\), \(v\). Verf. zeigt, daß für unendlich viele ganzzahlige Wertesysteme \((a, b, c, d)\) die (2) entsprechende Kongruenz \(N(\alpha_1u+\alpha_2v) \equiv 1\mod m\) nach jedem Modul \(m\) lösbar ist. Schließlich wird die Lösbarkeit der (1b) entsprechenden Kongruenz \(ax + by + cz \equiv 0\) untersucht und durch Dichtebetrachtungen für die Tripel \((a, b, c)\) gezeigt, daß diese Kongruenz für geeignete Primzahlen \(p\) unlösbar, also auch die Gleichung (2) unlösbar ist.