On the Jacobi series. (Q2581919)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | On the Jacobi series. |
scientific article |
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On the Jacobi series. (English)
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1941
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Unter einer Jacobischen Reihe versteht man eine Reihe der Form \[ \begin{matrix} & \l & & \l & & \l & \r & \r & & \l \\ &a_0&+&a_1(z-\alpha_1)&+&a_2(z-\alpha_1)(z-\alpha_2)&+\cdots+& a_{\lambda-1}(z-\alpha_1)&\cdots&(z-\alpha_{\lambda-1}) \\ +&a_\lambda\omega(z)&+&a_{\lambda+1}(z-\alpha_1)\omega(z)&+&\cdots&+& a_{2\lambda-1}(z-\alpha_1)&\cdots&(z-\alpha_{\lambda-1})\omega(z) \\ +&a_{2\lambda}[\omega(z)]^2&+&a_{2\lambda+1}(z-\alpha_1)[\omega(z)^2] &+&\cdots\\ \end{matrix} \tag{1} \] mit \[ \omega(z)=(z-\alpha_1)(z-\alpha_2)\cdots(z-\alpha_\lambda), \tag{2} \] wobei sowohl die Koeffizienten \(a_{\nu\lambda+k}\) als auch die (nicht notwendig verschiedenen) Stellen \(\alpha_\varrho\) von \(z\) unabhängige komplexe Zahlen sind. Jeder analytischen Funktion \(F(z)\) der komplexen Veränderlichen \(z\), deren Regularitätsgebiet die sämtlichen Stellen \(\alpha_\varrho\) enthält, läßt sich durch Interpolation an diesen Stellen in eindeutiger Weise eine Jacobische Reihe (1) zuordnen. Zu \(F(z)\) existiert eine größte (endliche oder unendliche) positive Zahl \(\mu\) derart, daß \(F(z)\) auf der durch \(|\omega(z)|<\mu\) definierten Punktmenge \(D\) eindeutig und regulär ist. Ist \(\mu=\infty\), so besteht \(D\) aus der ganzen endlichen Ebene. Ist dagegen \(\mu\) endlich, so besteht \(D\) aus \(\lambda'\) (\(1\leqq \lambda'\leqq\lambda\)) sich gegenseitig ausschließenden Jordangebieten \(D_k\) (\(k = 1, 2,\ldots, \lambda'\)), deren Ränder \(C_k\) (\(k = 1, 2,\ldots, \lambda'\)) sich jeweils aus endlich vielen analytischen Jordanbögen zusammensetzen. Nach \textit{J. L. Walsh} (Interpolation and approximation by rational functions in the complex domain, New York 1935 (F. d. M. \(61_{\text I}\) 315), S. 54-60) weiß man, daß die Jacobische Reihe (1) von \(F(z)\) in \(D (|\omega (z)|<\mu)\) absolut und auf jedem abgeschlossenen Teil von \(D\) gleichmäßig zur Summe \(F(z)\) konvergiert. Dagegen ist die Reihe im Äußeren von \(D\) (\(|\omega(z)|>\mu\)) divergent. Der durch \(|\omega(z)| =\mu\) bestimmte Rand \(\varGamma=\sum\limits_{k=1}^{\lambda'} C_k\) von \(D\) wird daher als ``Konvergenzlemniskate'' der Reihe bezeichnet. Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung des Verhaltens der Reihe auf \(\varGamma\). Dabei bedient sich Verf. zweier verschiedener Methoden: Die erste, auf eine Anregung von J. L. Walsh zurückgehende Methode besteht darin, daß man in dem Schema (1) der Reihe nach Spalten aufsummiert, so daß man für \(F(z)\) in \(D\) eine Darstellung der Form \[ \begin{aligned} F(z)=\varPsi_0(z) &+(z-\alpha_1)\varPsi_1(z)+(z-\alpha_1)(z-\alpha_2)\varPsi_2(z)+\cdots\\ &+(z-\alpha_1)(z-\alpha_2)\cdots(z-\alpha_{\lambda-1})\varPsi_{\lambda-1}(z) \end{aligned} \] erhält. Führt man \(w =\omega(z)/\mu\), ein, so gehen die Funktionen \(\varPsi_k(z)\) in Funktionen \(\varPhi_k(w)\) über, die in \(|w|<1\) eindeutig und analytisch sind und daselbst die Darstellung \[ \varPhi_k(w)=\sum_{\nu=0}^\infty a_{\nu\lambda+k}(\mu w)^\nu\qquad (k = 0,1,\ldots, \lambda - 1) \] zulassen. Von entscheidender Bedeutung ist dann die in dem folgenden Satz ausgedrückte Beziehung der Jacobischen Reihen zu den Fourierreihen: Ist \(H_\varGamma\) die Klasse der in \(D\) analytischen Funktionen \(F(z)\), die der Voraussetzung \[ \int\limits_{\varGamma_\varrho}|F(z)|\,|dz|\leqq M(F,\varGamma) \quad \text{für}\quad 0<\varrho<1 \] genügen, wo \(\varGamma_\varrho\) die Lemniskate \(|\omega(z)|=\varrho\mu\) bedeutet, und stellt (1) die Jacobische Reihe einer Funktion \(F(z)\) der Klasse \(H_\varGamma\) dar, so ist \[ \sum_{\nu=0}^\infty a_{\nu\lambda+k}\mu^\nu e^{i\nu\theta}\qquad (k=0, 1, \ldots,\lambda - 1) \] jeweils die Fourierreihe der Funktion \(\varPhi_k(e^{i\theta})\), welche durch die fast überall existierenden Randwerte von \(\varPhi_k(w)\) längs \(|w|=1\) erklärt ist. Auf Grund dieses Satzes lassen sich unter verschiedenen Voraussetzungen über \(F(z)\) aus bekannten Abschätzungen der Fourierkoeffizienten unmittelbar entsprechende Abschätzungen für die Koeffizienten \(a_{\nu\lambda+k}\) der Jacobischen Reihe ableiten. Ebenso erhält man auf dem Wege über die Funktionen \(\varPhi_k(w)\) durch Bezugnahme auf die Verhältnisse bei den Fourierreihen Aussagen über die Konvergenz und Summierbarkeit der Jacobischen Reihe längs der Konvergenzlemniskate \(\varGamma\). Die zweite Methode verwendet eine Integraldarstellung der Teilsummen \(S_{\nu\lambda+\lambda-1}(z)\) der Jacobischen Reihe (1) von \(F(z)\). Sie entspricht dem Dirichletschen Integral für Fourierreihen und ergibt sich für Funktionen der Klasse \(H_\varGamma\) wieder auf Grund der oben geschilderten Beziehung der Jacobischen Reihen zu den Fourierreihen. Aus dieser Integraldarstellung lassen sich ohne den Umweg über die Funktionen \(\varPhi_k(w)\) direkt Kriterien für das Konvergenzverhalten der Jacobischen Reihe längs \(\varGamma\) gewinnen. Verf. illustriert dies durch den Beweis einiger Kriterien, die dem de la Vallée. Poussinschen und in ihm enthaltenen spezielleren Kriterien für Fourierreihen entsprechen.
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