Bemerkungen zur Geschwistermethode. (Q2582703)

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Bemerkungen zur Geschwistermethode.
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    Bemerkungen zur Geschwistermethode. (English)
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    1941
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    Soll aus einem durch Familienauslese gewonnenen Material von Familien mit je mindestens einem Merkmalsträger die unbekannte Wahrscheinlichkeit \(p\) für das Auftreten eines Merkmals ermittelt werden, so dient bekanntlich nach der Geschwistermethode der Quotient aus der Anzahl der Merkmalsträger unter den Geschwistern der Merkmalsträger und der Anzahl der Geschwister der Merkmalsträger als Schätzung von \(p\); denn, bedeutet \[ w(n, \,i)={n\choose i} \,p^i(1-p)^{n-i} \] die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von \(i\) Merkmalsträgern in \(n\)-Kind-Familien, so ist der Quotient aus der wahrscheinlichen Anzahl der Merkmalsträger unter den Geschwistern von Merkmalsträgern und der wahrscheinlichen Anzahl der Merkmalsträgergeschwister \[ Q=\frac{A}{B}=\sum_{i=0}^{n} i(i-1) \,w(n, \,i) \left( \sum_{i=0}^{n} i(n-1) \,w(n, \,i) \right)^{-1}=p. \] Verf. gibt einen neuen, theoretisch ebenfalls \(p\) liefernden Quotienten an: \[ Q'=\frac{C}{D}=\sum_{i=0}^{n} i(i-1)(n-i) \,w(n, \,i) \left( \sum_{i=0}^{n} i(n-i)(n-2) \,w(n, \,i) \right)^{-1}=p, \] der sich mit Erfolg zur Kontrolle der Zuverlässigkeit der Geschwistermethode verwenden läßt; denn, wenn eine einheitliche Merkmalswahrscheinlichkeit existiert und alle Kombinationen von Kinderzahl und Merkmalsträgeranzahl in einer Familie der Bernoullischen Verteilung \(w(n, \,i)\) entsprechend vertreten sind, müssen \(Q\) und \(Q'\) annähernd übereinstimmen. Liegen umgekehrt dem beobachteten Merkmal zwei verschiedene Merkmalswahrscheinlichkeiten \(p_1\), \(p_2\) zugrunde (z. B. erblicher und nichterblicher Klumpfuß) und sind \(a_1\), \(a_2\) die entsprechenden Gesamtkinderanzahlen der beiden in dem Mischmaterial zusammengefaßten Gruppen, so liegen die formal gebildeten Quotienten \[ Q=\frac{a_1p_1^2+a_2p_2^2}{a_1p_1+a_2p_2}, \quad Q'=\frac{a_1(p_1^2-p_1^3)+a_2(p_2^2-p_2^3)}{a_1(p_1-p_1^2)+a_2(p_2-p_2^2)} \] zwischen \(p_1\) und \(p_2\). Ist etwa \(p_1\) bekannt, so bestimmt sich aus ihnen die andere Merkmalswahrscheinlichkeit, \(p_2\), sowie das unbekannte Verhältnis \(a_1: a_2\).
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