General classical theory of spinning particles in a Maxwell field. (Q2585087)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | General classical theory of spinning particles in a Maxwell field. |
scientific article |
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General classical theory of spinning particles in a Maxwell field. (English)
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1941
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Verf. nehmen an: 1) Das spinnende schwere Teilchen (Neutron, Proton) besteht aus einer Punktladung \(g_1\) und einem Punktdipol mit Moment \(g_2\), 2) es existiert eine direkte Spinkopplung mit dem Maxwellschen Feld (wenigstens für Neutronen). Zur Vermeidung der unendlichen Selbstenergie gibt es drei Wege: 1) Modifizierung der Maxwellschen Gleichungen (vgl. z. B. \textit{M. Born, L. Infeld}, Proc. R. Soc. London, A 144 (1934), 426-451; F. d. M. \(60_{\text I}\), 750 und \textit{F. Bopp}, Ann. Physik (5) 38 (1940), 345-384; F. d. M. 66), 2) Einführung eines neuen mit der Ladung gekoppelten Skalarfeldes neben dem Maxwellschen Felde (vgl. z. B. \textit{E. C. G. Stueckelberg}, Helvetica physic. Acta 14 (1941), 51-80; F. d. M. 67, 927 (JFM 67.0927.*)), 3) Beibehaltung der Maxwellschen Gleichungen, aber Zugrundelegung einer neuen Definition der Feldenergie (vgl. \textit{P. A. M. Dirac}, Proc. R. Soc. London, A 167 (1938), 148-169; F. d. M. \(64_{\text{II}}\), 1481; \textit{M. H. Pryce}, ebenda, 168 (1938), 389-401; F. d. M. \(64_{\text{II}}\), 1482; \textit{E. A. Milne}, ebenda 165 (1938), 313-332, 333-357; F. d. M. \(64_{\text{II}}\), 1375; \textit{T. Lewis}, Philos. Mag., J. Sci., London, (7) 29 (1940), 497-507; F. d. M. 66, 1137 (JFM 66.1137.*)). Den dritten Weg schlagen Verf. ein und nehmen also an, daß die Maxwellschen Gleichungen bis zu dem Punktteilchen gültig sind. Als Quelle des elektromagnetischen Feldes \(F_{\mu\nu}\) wird die Summe aus Viererstromdichte und Viererdivergenz einer schiefsymmetrischen Tensordichte \(\varSigma_{\mu\nu}\) angesetzt. Diese werden in üblicher Weise aus den für die Weltlinie des Teilchens gültigen Größen \(g_1v_\nu\) und \(g_2 S_{\mu\nu}\) vermöge den Diracschen \(\delta\)-Funktionen gebildet. Es gelten dabei folgende Beziehungen: \(v_\nu v^\nu=1\); \(S_{\mu\nu}S^{\mu\nu}=\) konst; \(S^*_{\mu\nu}S^{\mu\nu}=\) = konst, wobei \(S^*_{\mu\nu}\) den zu \(S_{\mu\nu}\) dualen Tensor bedeutet. Verf. leiten Bewegungsgleichungen für das Punktteilchen und vierdimensionale Rotationsgleichungen für seinen Punktdipol ab, die mit der Erhaltung der Energie, Impuls und Drehmoment des gesamten aus Punktteilchen und Feld bestehenden Systems verträglich sind. Diese Gleichungen enthalten auch den Effekt der Strahlungsdämpfung. Als beliebige und voneinander unabhängige Konstanten treten dabei die folgenden Größen auf: 1) Masse \(M\), 2) Drehmoment des Spins \(I\), 3) Trägheitsmoment \(K\) senkrecht zu der Spinachse. Die obigen Gleichungen lassen auch eine Erweiterung zu, in der noch zwei weitere Konstanten \(I'\), \(K'\) explizit vorkommen. Diese entspricht dem Fall gleichzeitigen Vorhandenseins eines magnetischen und elektrischen Dipols im Punktteilchen. Verf. zeigen auch, daß an sich noch weitere, mit der Strahlungsdämpfung verträgliche Verallgemeinerungen der fraglichen Gleichungen möglich sind. Zwischen Translations- und Rotationsbewegungen des Punktdipols besteht im allgemeinen kein Zusammenhang. Daher ist theoretisch wohl möglich, daß ein nicht in Translationsbewegung begriffener magnetischer Dipol in einem passenden äußeren Feld ein senkrecht zu dem magnetischen Moment stehendes elektrisches Dipolmoment erzeugen kann. Man kann aber verlangen (durch die Nebenbedingung \(S_{\mu\nu}v^\nu = 0\)), was der Wirklichkeit entspricht, daß dieses senkrechte elektrische Dipolmoment im Ruhsystem verschwindet. Ist im Ruhsystem nur ein elektrischer Dipol vorhanden, so lautet die Nebenbedingung für das Verschwinden des senkrecht dazu stehenden magnetischen Dipolmoments: \(S^*_{\mu\nu}v^\nu = 0\). Der Effekt der Strahlungsdämpfung für die beiden Spezialfälle besitzt keine so verwickelte Form wie im allgemeinen Fall. Vom quantentheoretisch-relativistischen Standpunkt aus ist nur der erste Fall in der Natur verwirklicht. Dann hängen die Bewegungs- und Rotationsgleichungen nur von der Masse M und dem Spinmoment \(I\) ab. Der Vergleich der klassischen mit den wellenmechanischen Gleichungen und mit den entsprechenden Streuungsquerschnitten für Licht zeigt in der Tat, daß das Teilchen sich wie ein echter Kreisel verhält. Ein wellenmechanisches Komplement der hier entwickelten Theorie etwa durch Einführung von explizitem Spinglied in die Diracsche Wellengleichung wurde von Ref. bereits angegeben (Ann. Physik (5) 9 (1931), 715-732; F. d. M. \(57_{\text I}\), 1182). Ref. hat aber an den Fall des Elektrons gedacht im Einklang mit den damaligen fehlerhaften Vorstellungen vom Kernbau. Die klassische Theorie liefert den Dämpfungseffekt, der in dem wellenmechanischen Komplement gänzlich fehlt. Sie ergibt jene Frequenz \(\nu=\sqrt{\dfrac{3I}{2g_2^2}}\), in deren Umgebung die Dämpfung die Lichtstreuung übertrifft. Unterhalb dieser Frequenz liefern beide Theorien fast dieselbe Streuung. Die klassische Theorie liefert aber eine Streuungsformel für viel höhere Frequenzen als jene, für die die quantentheoretische Formel gültig ist. Für sehr hohe Frequenz \(\nu\) hängt die Lichtstreuung weder von der Ladung \(g_1\) und dem Dipolmoment \(g_2\) noch von den mechanischen Konstanten des Punktteilchens ab und nimmt wie \(\dfrac1{\nu^2}\) ab. Dieses Gesetz ist eine Folge der Strahlungsdämpfung und gilt nicht nur für Lichtstreuung durch eine Punktladung mit oder ohne Punktdipol, sondern auch für Mesonenstreuung (vgl. nachstehende Besprechung). Es ist klar, daß man die Streuung nicht mit einer Reihe nach aufsteigenden Potenzen der Ladung und des Dipolmomentes approximieren kann. Während für die Elektronen die explizite Spinkopplung mit dem Maxwellschen Felde gänzlich fehlt, scheint für den Fall der Mesonen ihre Existenz noch nicht einwandfrei nachgewiesen zu sein. Obwohl die klassische Theorie der Verf. die Strahlungsdämpfung exakt behandelt, bietet ihre Quantisierung große Schwierigkeiten. Die hier und nachstehend besprochenen Arbeiten bilden eine Weiterentwicklung der früheren Ergebnisse von Verf. und Mitarbeitern (Proc. R. Soc. London, A166 (1938), 501-528; ebenda 172 (1939), 384-409; Proc. Indian Acad. Sci. A 10 (1939), 324-332; 11 (1940), 247-267, 347-368, 467-468; 13 (1941), 9-24; Nature, London, 145 (1940), 819-820; F. d. M. \(65_{\text I}\), 1061; 66, 1161). Bemerkung des Ref.: Die besprochene Arbeit weist in vielen Punkten eine große Analogie mit der Arbeit von \textit{J. Frenkel} (Z. Physik 37 (1926), 243-262; F. d. M. 52, 960 (JFM 52.0960.*)) auf.
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