The construction of soluble groups. (Q2585918)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
The construction of soluble groups.
scientific article

    Statements

    The construction of soluble groups. (English)
    0 references
    0 references
    1940
    0 references
    Die bisher angegebenen Methoden zur Konstruktion aller auflösbaren Gruppen endlicher Ordnung führen auf zwei ungelöste Probleme: 1) Angabe aller Faktorsysteme mit vorgegebenen Eigenschaften, 2) zu entscheiden, ob zwei schon konstruierte auflösbare Gruppen isomorph sind oder nicht. Verf. entwirft eine neue Methode der sukzessiven Konstruktion aller endlichen auflösbaren Gruppen, bei denen die angegebenen Schwierigkeiten entweder umgangen oder auf leichter zu lösende Probleme reduziert werden, wobei er ebenso wie \textit{Fitting} (Jber. Deutsche Math.-Verein. 48 (1938), 77-141; JFM 64.0066.*) voraussetzt, daß schon ein Verfahren zur genauen Konstruktion aller endlichen \(p\)-Gruppen (\(p\) beliebig) vorliegt. An die Stelle der \textit{Schreier}schen Erweiterungstheorie tritt die Theorie der teilweise komplementierten Erweiterungen. Die Gruppe \(\mathfrak G\) heißt \textit{teilweise komplementierte Erweiterung ihres Normalteilers} \(\mathfrak N\), wenn es eine echte Untergruppe \(\mathfrak D\) gibt, so daß \(\mathfrak G=\mathfrak {DN}\) ist. Jedem Element \(\xi \) der Faktorgruppe \(\mathfrak F=\mathfrak G/\mathfrak N\) läßt sich gemäß der Zerlegung \(\mathfrak D=\varSigma \,d(\xi )\,\mathfrak C\) von \(\mathfrak D\) in Restklassen nach der echten Untergruppe \(\mathfrak C=\mathfrak D\cap \mathfrak N\) von \(\mathfrak N\) ein Vertreter \(d(\xi )\) aus \(\mathfrak D\) zuordnen, so daß \[ \displaylines{\rlap{\qquad\!(1)} \hfill d(\xi ) \,d(\eta )=c(\xi, \eta )\,d(\xi \eta )\hfill} \] mit \(c(\xi,\eta )\) aus \(\mathfrak C\) ist und durch \[ \displaylines{\rlap{\qquad\!(2)} \hfill d(\xi ) \,xd(\xi )^{-1}=x^{\theta (\xi )}\hfill} \] jedem \(d(\xi )\) ein Automorphismus \(\theta (\xi )\) von \(\mathfrak N\) zugeordnet wird. Die genauen Bedingungen, die bei gegebener echter Untergruppe \(\mathfrak C\) von \(\mathfrak N\) und gegebener Erweiterung \(\mathfrak D=\varSigma \,d(\xi )\mathfrak C\) von \(\mathfrak C\) mit der Faktorgruppe \(\mathfrak F\) an die Automorphismen \(\theta (\xi )\) von \(\mathfrak N\) gestellt werden müssen, damit durch (1), (2) eine Erweiterung von \(\mathfrak N\) mit \(\mathfrak F\) definiert wird, lauten: A) \(\theta (\xi )\) muß \(\mathfrak C\) invariant lassen und dieselbe Wirkung auf \(\mathfrak C\) wie Transformieren mit \(d(\xi )\) haben, B) \(\theta (\xi )\cdot \theta (\eta )=\varphi (\xi, \eta )\cdot \theta (\xi \eta )\), wobei \(\varphi (\xi,\eta )\) der zu \(c(\xi,\eta )\) gehörige innere Automorphismus ist. Man hat also eine Homomorphie von \(\mathfrak D\) in die Automorphismengruppe von \(\mathfrak C\) fortzusetzen in eine Homomorphie von \(\mathfrak D\) in die Automorphismengruppe von \(\mathfrak N\). \(\mathfrak N\) ist genau dann teilweise komplementiert in \(\mathfrak G\), wenn \(\mathfrak N\) nicht in der Frattinigruppe \(\varPhi (\mathfrak G)\) enthalten ist. Nun werde vorausgesetzt, daß \(\mathfrak G\) eine endliche auflösbare Gruppe ist. Dann sind z. B. die inneren Glieder der \textit{``absteigenden nilpotenten Reihe''} \(\mathfrak G=\mathfrak L_0\supset\mathfrak L_1\cdots\supset\mathfrak L_n=\mathfrak L_{n+1}\cdots=1\) sowie der \textit{``aufsteigenden nilpotenten Reihe''} \(1=\mathfrak U_0\subset\mathfrak U_1\cdots\subset\mathfrak U_{n'}=\mathfrak U_{n'+1}=\cdots=\mathfrak G\) teilweise komplementierbare, charakteristische Untergruppen (\(\mathfrak L_i=\) Normalteiler mit maximal nilpotenter Faktorgruppe von \(\mathfrak L_{i-1}\), \(\mathfrak U_{i-1}= \;\text{maximal}\) nilpotenter Normalteiler von \(\mathfrak U_i\); \(i = 1\), 2,\dots ). Da für eine beliebige \textit{``nilpotente Reihe''} \(\mathfrak G=\mathfrak G_0\supseteqq\mathfrak G_1\cdots\supseteqq\mathfrak G_m=1\) (\(\mathfrak G_i=\) Normalteiler mit nilpotenter Faktorgruppe von \(\mathfrak G_{i-1}\)) stets \(\mathfrak U_{m-i}\supseteqq\mathfrak G_i\supseteqq\mathfrak L_i\)(\(i = 0\), 1,\dots, \(m\)) gilt, so ist die nilpotente Länge \(n = n'\) das Minimum der Längen nilpotenter Reihen von \(\mathfrak G\). \(\mathfrak U_1\) enthält die Vereinigungsgruppe \(\mathfrak z_\infty \) aller aufsteigenden Zentren. \(\mathfrak U_1\) ist genau dann gleich \(\mathfrak z_\infty \), wenn \(n= 1\), d. h. \(\mathfrak G\) nilpotent ist. Zwar ist \((\mathfrak z_\infty, \mathfrak L_1)=1\), aber \((\mathfrak U_1, \mathfrak L_1)=1\) nur dann, wenn \(n\leqq 2\). Verf. hat bewiesen, daß eine endliche auflösbare Gruppe \(\mathfrak G\) von der Ordnung \(\mathfrak N=p_1^{\nu _1}p_2^{\nu _2}\cdots p_r^{\nu _r}\) ein \textit{Sylowsystem} enthält, bestehend aus \(r\) Untergruppen \(S^{(1)}\), \(S^{(2)}\),\dots, \(S^{(r)}\) deren Indices die maximal in \(\mathfrak N\) aufgehenden Potenzen der verschiedenen Primteiler \(p_{i}\) durchlaufen. Diese Sylowsysteme sind alle untereinander konjugiert. Der (absolute) Normalisator \(M(\mathfrak G)=N(S^{(1)})\cap N(S^{(2)})\cap\cdots\cap N(S^{(r)})\) eines Sylowsystemes gehört demnach einer charakteristischen Schar konjugierter Untergruppen an. Dasselbe gilt für den relativen Systemnormalisator \(M_{\mathfrak G}(\mathfrak N)\) eines Sylowsystemes des charakteristischen Normalteilers \(\mathfrak N\) bezüglich \(\mathfrak G\). Da die Sylowsysteme von \(\mathfrak N\) aus denen von \(\mathfrak G\) mittels Durchschnittsbildung entstehen, so ist \[ M_{\mathfrak G}(\mathfrak N)=N(S^{(1)}\cap\mathfrak N)\cap N(S^{(2)}\cap\mathfrak N)\cap\cdots\cap N(S^{(r)}\cap\mathfrak N) \] und \[ M_{\mathfrak N}(\mathfrak N)=M(\mathfrak N)=M_{\mathfrak G}(\mathfrak N)\cap\mathfrak N. \] Die Systemnormalisatoren von \(\mathfrak G\) sind identisch mit den unteren Enden aller möglichst langen Untergruppenketten \(\mathfrak G=\mathfrak G_0\supset\mathfrak G_1\supset\mathfrak G_2\supset\cdots\supset\mathfrak G_s\), bei denen \(\mathfrak G_i\) maximal, aber nicht normal in \(\mathfrak G_{i-1}\) enthalten ist (\(i = 1\), 2,\dots, \(s\)). Zum Beweise zeige man etwa, daß \(M(\mathfrak G_i)\) auf Grund des bekannten Satzes über die primitiven auflösbaren Permutationsgruppen mit abelschem Normalteiler zu \(M(\mathfrak G_{i+1})\) konjugiert ist. Nach einem Satz von \textit{Wielandt} ist \(M(\mathfrak G)\) nilpotent. Als Folgerung ergibt sich nach einigen strukturtheoretischen Rechnungen: \(M(\mathfrak G)\) überdeckt jede zentrale Hauptfaktorgruppe, meidet jede nichtzentrale Hauptfaktorgruppe, d. h. wenn für die Hauptfaktorgruppe \(\mathfrak N/\mathfrak M\) gilt: \((\mathfrak G,\mathfrak N)\subseteqq \mathfrak M\), so ist \((M(\mathfrak G)\cap\mathfrak N)\mathfrak M=\mathfrak N\), wenn dagegen \((\mathfrak G, \mathfrak N)\nsubseteqq\text{(nicht in)} \mathfrak M\), so ist \(M(\mathfrak G)\cap \mathfrak N\subseteqq\mathfrak M\). Demnach ist die Ordnung von \(M(\mathfrak G)\) gleich dem Produkt der Ordnungen aller zentralen Hauptfaktorgruppen. Vorausgesetzt, daß die endlichen nilpotenten Gruppen und überdies alle endlichen auflösbaren Gruppen, deren nilpotente Länge kleiner als \(n\) ist, schon konstruiert sind, lassen sich jetzt die endlichen Gruppen mit nilpotenter Länge \(n > 1\) als teilweise komplementierte Erweiterungen von \(\mathfrak L_i\) mit \(\mathfrak D=M_{\mathfrak G}(\mathfrak L_{i-1})\) oder auch von \(\mathfrak U_i\) mit \(\mathfrak D=M_{\mathfrak G}(\mathfrak U_{i+1})\)(\(i = 1\), 2,\dots, \(n - 1\)) konstruieren. Unter diesen \(2n - 2\) Konstruktionsarten erscheint die Erweiterung von \(\mathfrak L_1\) am vorteilhaftesten. Offenbar entsteht jede Gruppe der nilpotenten Länge \(n\) genau einmal, so daß das Isomorphieproblem fortfällt. Das Problem der Aufstellung aller Faktorsysteme mit gegebenen Eigenschaften reduziert sich auf die einfachere Aufgabe der Fortsetzung eines Homomorphismus. Einige Einzelheiten der Konstruktion werden näher untersucht. -- Wenn alle Sylowgruppen abelsch sind, so wird man auf die noch leichter zu lösende Aufgabe der vollständig komplementierten Erweiterungen geführt, denn für jeden Normalteiler \(\mathfrak N\) gilt dann: \[ D\mathfrak N\cap M_{\mathfrak G}(\mathfrak N)=1,\;\;D\mathfrak N\cdot M_{\mathfrak G}(\mathfrak N)=\mathfrak G. \]
    0 references

    Identifiers