Geschlechter quadratischer Formen. (Q2586087)

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Geschlechter quadratischer Formen.
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    Geschlechter quadratischer Formen. (English)
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    1940
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    Zweckmäßig ist folgende Geschlechtsdefinition: Die symmetrischen rationalen Matrizen \(\mathfrak S_1\) und \(\mathfrak S_2\) heißen einander äquivalent mod \(q\), wenn es zwei ganze Matrizen \(\mathfrak A\) und \(\mathfrak B\) gibt, so daß \[ \mathfrak A^\prime \mathfrak S_1 \mathfrak A \equiv \mathfrak S_2 \pmod {q}, \quad \mathfrak B^\prime \mathfrak S_2 \mathfrak B \equiv \mathfrak S_1 \pmod {q} \] gilt; sie heißen reell äquivalent, wenn mit reellen \(\mathfrak A\) und \(\mathfrak B\) \[ \mathfrak A^\prime \mathfrak S_1 \mathfrak A = \mathfrak S_2, \quad \mathfrak B^\prime \mathfrak S_2 \mathfrak B = \mathfrak S_1 \] gilt. Alle ganzzahligen symmetrischen Matrizen \(\mathfrak S_1, \mathfrak S_2, \dots \) die nach jedem natürlichen Modul und überdies reell äquivalent sind, bilden ein Geschlecht. Ein Geschlecht enthält im allgemeinen mehrere Klassen mod \(q\), und in jeder Klasse gibt es Matrizen mit von Null verschiedener Determinante. Als vollständiges endliches System von Geschlechtsinvarianten fand bereits \textit{H. Minkowski} (Gesammelte Abhandlungen I (1911; F. d. M. 42, 23 (JFM 42.0023.*)) S. 158) (\(\alpha\)) die Signatur \(\mu\), \(m - \mu\), (\(\beta\)) den Absolutbetrag \(D\) der Determinante, (\(\gamma\)) die Klasse mod \(q_0\); \newline dabei ist \(D \not = 0\), \(q_0 = 8D^3\), \(\mu\) die Anzahl der Diagonalelemente \(+ 1\), \(m -\mu\) die Anzahl der Diagonalelemente \(- 1\) in der Diagonalmatrix, auf die \(\mathfrak S\) reell transformiert werden kann. (Beweis \textit{C. L. Siegel}, Ann. Math., Princeton, (2) 36 (1935), 527-606; F. d. M. \(61_{\text{I}}\), 140; und zwar S. 548). Verf. stellt zu vorgegebenen (\(\alpha\)), (\(\beta\)), (\(\gamma\)) ein Geschlecht quadratischer Formen auf. Dafür müssen notwendig zwei Relationen erfüllt sein, die Lösbarkeit einer Kongruenz und eine Beziehung für mehrfache Gaußsche Summen. Der Geschlechtersatz sagt aus, daß ihr Bestehen auch hinreicht. Mit seiner Hilfe kann ein von Siegel auf anderem Wege (a. a. O. 550) erhaltener Satz bewiesen werden, der besagt, daß aus der Lösbarkeit von \(\mathfrak X^\prime \mathfrak S \mathfrak X \equiv \mathfrak T\) (mod \(q\)) mit ganzem \(\mathfrak X\) für jedes \(q\) und von \(\mathfrak X^\prime \mathfrak S \mathfrak X = \mathfrak T\) mit reellem \(\mathfrak X\) die Existenz eines \(\mathfrak S^*\) des Geschlechts von \(\mathfrak S\) folgt, für das \(\mathfrak X^\prime \mathfrak S^* \mathfrak X = \mathfrak T\) mit ganzem \(\mathfrak X\) lösbar wird. (\(\mathfrak S\) quadratisch, \(m\)-zeilig, \(\mathfrak T\) quadratisch, \(n\)-zeilig, \(\mathfrak X\) \(m\)-zeilig und \(n\)-spaltig). Beweisgang: Nach Hilfsbetrachtungen über Gaußsche Summen und über Kongruenzen, bei denen der Begriff des Nenners einer Matrix eingeführt wird, wird durch vollständige Induktion nach \(m\) der Geschlechtersatz bewiesen, indem gezeigt wird, daß man mit Hilfe einer \((m - 1)\)-zeiligen symmetrischen Matrix, die nach Induktionsvoraussetzung zur Signatur \(\mu-1\), \(m-\mu\) und geeigneter Determinante existiert, ein \(\mathfrak S_0\) aufbauen kann, das die geforderten Eigenschaften besitzt.
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