Arithmetische Theorie der Korrespondenzen algebraischer Funktionen. II. (Q2586105)

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Arithmetische Theorie der Korrespondenzen algebraischer Funktionen. II.
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    Arithmetische Theorie der Korrespondenzen algebraischer Funktionen. II. (English)
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    1940
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    Für den Teil I (J. reine angew. Math. 177 (1937), 161-191) vgl. die ausführliche Besprechung in F. d. M. \(63_{\text{I}}\), 97. Wir verwenden die dortigen Bezeichnungen. Im vorliegenden II. Teil wird die Struktur des Multiplikatorenrings \(\boldsymbol R\) untersucht. \(K_0\) sei ein in \(K\) enthaltener Funktionenkörper mit dem gleichen Konstantenkörper \(k\); \(K/K_0\) sei separabel. Verf. definiert als \textit{Spur} \(S_{K/K_0} (y\,dx)\) \textit{eines Differentials} \(y\,dx\) \textit{von} \(K\) \textit{in bezug auf} \(K_0\) das Differential \(S_{K/K_0}\left (y\,\dfrac{dx}{dx_0}\right)\, dx_0\) von \(K_0\), wobei \(x_0\) irgendein separierendes Element von \(K_0\) bedeutet. Diese Definition ist von \(x_0\) unabhängig. Im klassischen Fall gibt es zu einer Korrespondenz \(\mathfrak D\) von \(K\) zu \(\mathbf K\) eine konstante Matrix \(\mathbf M\) und eine konstante Spalte \(\mathfrak t\) derart, daß \(\mathfrak u(\mathfrak D(\mathfrak p)) \equiv \mathbf M \boldsymbol u(\wp) + \mathfrak t\) modulo der Periodenmatrix \(\mathbf A\) von \(\boldsymbol u\) gilt. Die Matrizen \(\mathbf M\) werden nun rein algebraisch folgendermaßen charakterisiert: Jedem separablen Primdivisor \(\mathfrak P\) von \(\mathfrak K/K\) wird eine konstante Matrix \(\mathbf M(\mathfrak P)\) von \(\gamma\) Zeilen und \(g\) Spalten (\(\gamma\) Geschlecht von \(\mathbf K\), \(g\) Geschlecht von \(K\)) zugeordnet: \[ \begin{matrix} \mathbf M(\mathfrak P) = 0 \;\text{ wenn } \;\mathfrak P \;\text{ konstant} \\ \mathbf M(\mathfrak P)\,d\mathfrak u = S_{K\mathbf K^\pi/K} (\delta \boldsymbol u^\pi), \text{ wenn } \mathfrak P \;\text{nicht konstant.} \end{matrix} \] Dabei ist \(\delta\boldsymbol u\) bzw. \(d\mathfrak u\) eine fest gewählte Basis der ganzen Differentiale von \(\mathbf K\) bzw. \(K\). \ \(\pi\) bedeutet die Restklassenabbildung mod \(\mathfrak P\) von \(K\mathbf K\) auf \(K\mathbf K^\pi\). \(\delta \boldsymbol u^\pi\) ist bei der Spurbildung als System von Differentialen in \(K\mathbf K^\pi\) anzusehen. Für einen separablen Divisor \(\mathfrak D = \prod \mathfrak P_i^{e_i}\) wird \(\mathbf M(\mathfrak D) = \sum\limits_i e_i \mathbf M(\mathfrak P_i)\) erklärt. \(\mathfrak D \to \mathbf M(\mathfrak D)\) ist eine homomorphe Abbildung des von den separablen \(\mathfrak P\) erzeugten Teils von \(\boldsymbol R\) auf einen Matrizenmodul über \(k\). Darüber hinaus beweist Verf.: Wenn \(\mathfrak D\) einem konstanten Divisor äquivalent ist, so ist \(\mathbf M(\mathfrak D) = 0\). Wie im klassischen Fall vermitteln die Differentiale erster Gattung von \(K/k\) eine Darstellung von \(\boldsymbol R\) in \(k\), deren Grad gleich \(g\) ist. \textit{Diese Tatsache kann als Verallgemeinerung des Abelschen Theorems angesehen werden}. Die Umkehrung des Abelschen Theorems, die sich im klassischen Fall dadurch ausdrückt, daß die obige Darstellung von \(\boldsymbol R\) treu ist, kann im Fall einer Primzahlcharakteristik \(p\) nicht richtig sein; dies zeigt schon der elliptische Fall, in dem \(\boldsymbol R\) ein Ring der Charakteristik 0 ist, während die Darstellung die Charakteristik \(p\) hat. Der im klassischen Fall von \textit{Rosati} (Rend. Circ. mat. Palermo 53 (1929), 79-134; F. d. M. \(55_{\text{II}}\), 810) angegebene involutorische Antiautomorphismus findet sich auch im allgemeinen Fall wieder und kann in einfacher Weise aus der Erzeugung der Multiplikatoren mittels der Divisoren des Doppelkörpers \(K\mathbf K\) abgeleitet werden. Zum Schluß wendet Verf. die gewonnenen Ergebnisse an, um die Struktur von \(\boldsymbol R\) im elliptischen Fall einfacher herzuleiten, als dies durch \textit{Hasse} (J. reine angew. Math. 175 (1936); 55-62, 69-88, 193-208; F. d. M. \(62_{\text{I}}\), 117) geschehen ist.
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