Theory of reduction for arithmetical equivalence. (Q2586242)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Theory of reduction for arithmetical equivalence. |
scientific article |
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Theory of reduction for arithmetical equivalence. (English)
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1940
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Die Abhandlung bringt vielfach bekannte Sätze aus der Geometrie der Zahlen in neuer Darstellung. In dem \(n\)-dimensionalen Vektorraum, dessen Elemente \(n\)-Tupel \(\mathfrak x=(x_1, \ldots,x_n)\) von reellen Zahlen sind, werde ein Gitter \(L\) von Vektoren mit ganzzahligen Komponenten \(x_i\) betrachtet. Die Gesamtheit der unimodularen Transformationen \(x=x'S\) bildet eine Gruppe (Modulgruppe). Es sei ferner im Vektorraum eine reellwertige Maßfunktion \(f(x_1,\ldots,x_n)\) gegeben. Die \(n\) Einheitsvektoren \(\mathfrak e_k=\overset \rightarrow {OE_k} =(0,\ldots,1,0,\ldots,0)\) von \(L\) erzeugen das Grundparallelepiped, dessen Inhalt mit \(V\) bezeichnet werde. Es sei \(\mathfrak d_1=\overset \rightarrow {OD_1}\) der kleinste Gittervektor (\(\mathfrak d_1\) heißt 1. Minimum). Ferner sei \(\mathfrak d_2=\overset \rightarrow {OD_2}\) 2. Minimum (\(D_2\) liegt nicht auf der Geraden durch \(O\), \(D_1\)) usw. \(\mathfrak d_k =\overset \rightarrow {OD_k}\) \(k\)-tes Minimum. Es sei \(f(\mathfrak d_k)=M_k\). Dann ist \(M_1\leqq M_2 \leqq \cdots \leqq M_n\), und es gilt \(M_1M_2 \cdots M_nV\leqq 2^n\) (Ungleichung von Minkowski). Unter der Reduktion des Gitters \(L\) versteht man die Aufgabe, eine Gitterbasis zu finden, die hinsichtlich \(f\) möglichst einfach ist. Es ist naheliegend, mit den ersten \(n\) Minima zu arbeiten. Das geht in der Ebene und im \(R_3\), denn die ersten zwei bzw. drei Minima erzeugen ein Parallelepiped, das mit dem Grundparallelepiped gleichen Inhalt hat. Für \(n\geqq 4\) brauchen aber die ersten \(n\) Minima dies nicht mehr zu tun und sind daher als Basis nicht allgemein zu gebrauchen. Verf. gibt daher eine andere Definition. Ein \(n\)-Tupel von ganzen Zahlen \((x_1,\ldots,x_n)\) soll zur Menge \(X_k\) gehören, wenn \((x_1,\ldots,x_n)=1\). Die Basis \(\mathfrak s_1, \ldots, \mathfrak s_n\) von \(L\) heißt reduziert bezüglich \(f\), wenn die Ungleichung \(f(x_1\mathfrak s_1+ \cdots +x_n\mathfrak s_n) \geqq f(\mathfrak s_k)\) für jedes \(k=1\), \dots, \(n\) und jedes \((x_1,\ldots, x_n)\) von \(X_k\) gilt. Diese Definition kann mehr algebraisch mit Hilfe des Begriffes ``primitive Adjunktion'' ausgesprochen werden. Für jede Maßfunktion \(f\) existiert eine reduzierte Gitterbasis \(\mathfrak s_1,\ldots, \mathfrak s_n\). Es sei \(f(\mathfrak s_k)=L_k\). Dann gilt die Ungleichung von Mahler: \(L_k\leqq \theta_kM_k\) (\(\theta_k\) unabhängig von \(f\)). Ferner gilt \(L_1L_2\cdots L_nV \leqq \mu_n2^n\) mit \(\mu_n=\theta_1\cdots \theta_n\). Diese und weitere Sätze lassen sich auf Gitter mit komplexen Zahlen und Quaternionen übertragen. Die Verallgemeinerung bietet keine besondere Schwierigkeit, wenn die Zahlen imaginär-quadratischen Körpern angehören, in denen der euklidische Algorithmus gilt, bzw. wenn sie gewöhnliche Quaternionen sind. Die allgemeine Theorie wird im 2. Abschnitt auf quadratische Formen, Hermitesche und Hamiltonsche Formen angewandt. Eine positive quadratische Form \(f=\sum g_{ij}x_ix_j\) heißt reduziert, wenn \(f(x_1,\ldots, x_n)\geqq g_{kk}\) für jeden Vektor \((x_1,\ldots, x_n)\) aus \(X_k\) (\(k=1\), \dots, \(n\)) gilt. Eine quadratische Form \(f\) mit \(n\) Variablen ist durch ihre reellen symmetrischen Koeffizienten \(g_{ij}=g_{ji}\) charakterisiert. Die Gesamtheit der quadratischen Formen bildet einen linearen Raum \(R\) von \(N=\frac 12n(n+1)\) Dimensionen. Die positiven Formen bilden einen Teilraum \(G\). Darin bilden die reduzierten Formen wieder einen Teilraum \(Z\) (reduzierter Raum, auch Basiszelle genannt). Mit einfachen topologischen Überlegungen erkennt man, daß die Basiszelle \(Z\) nur von endlich vielen \((N-1)\)-dimensionalen Ebenen begrenzt ist. Wendet man die Substitutionen \(S\) der Modulgruppe auf die Basiszelle an, so erhält man äquivalente Zellen \(Z_S\), die den ganzen Raum \(G\) einfach und lückenlos ausfüllen. \(Z\) grenzt nur an endlich viele Zellen \(Z_S\) an. Diese Tatsache wird hier allgemeiner bewiesen. Wir bezeichnen mit \(X_k^0\). die Menge der Gittervektoren \((x_1,\ldots,x_n)\), für die \(x_k=1\), \(x_{k+1}= 0\), \dots, \(x_n=0\). Es sei \(G(\varrho,\sigma)\) (\(\varrho\geqq 1\), \(\sigma \geqq 0\)) jener Teil aus \(G\), der durch die folgenden Ungleichungen \[ \begin{gathered} \begin{aligned} &f(x_1,\ldots,x_n) \geqq \frac 1{\varrho^2} \;\text{für jeden Vektor} \;(x_1,\ldots,x_n) \;\text{aus} \;X_k, \\ &f(x_1,\ldots,x_n) \geqq g_{kk}-\sigma g_{11} \;\text{für jeden Vektor} \;(x_1,\ldots,x_n) \;\text{aus} \;X_k^0 \end{aligned} \\ (k=1, \ldots,n) \end{gathered} \] definiert ist. Es ist \(Z=G(1,0)\). Die Menge \(G(\varrho,\sigma)\) hat nur mit endlich vielen Zellen \(Z_S\) Punkte gemeinsam. Während Minkowski die Lagrangeschen Transformationen (Transformation auf eine Summe von Quadraten) benutzte, werden hier allgemeinere Überlegungen angestellt, die für beliebige Maßfunktionen gelten. Es ergeben sich noch einige weitere Sätze über die Ausfüllung des Raumes \(G\) mit Zellen \(Z_S\). Die Modulgruppe hat endliche Basis. Als Erzeugende können neben den Substitutionen, die nur Vorzeichen wechseln, jene Substitutionen gewählt werden, die \(Z\) in die benachbarten Zellen \(Z_S\) überführen.
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