Appunti di analisi superiore. (Q2586305)

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Appunti di analisi superiore.
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    Appunti di analisi superiore. (English)
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    1940
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    Verf. bringt in diesem sorgfältig durchgearbeiteten Buche einige ausgewählte Kapitel der höheren Analysis, die darauf berechnet sind, den Studierenden nicht nur zur Vertiefung und Befestigung seiner Kenntnisse anzuleiten, sondern ihn auch zu eigener Forschungstätigkeit anzuregen. Daher ist dieses Buch in erster Linie als Fortsetzung der Vorlesungen des Verf. über infinitesimale Analysis (Catania 1923; F. d. M. 49, 172 (JFM 49.0172.*)), deren Kenntnis durchgehend vorausgesetzt wird, geplant und im Laufe der Jahre ausgeführt worden, wobei zu dem ursprünglichen Plane nicht nur die reifen Früchte einer unermüdlichen Forschungsarbeit, sondern auch alle die neuartigen Anregungen hinzukamen, die dem Verf. in seiner Tätigkeit als Direktor des von ihm gegründeten Institutes für angewandte Mathematik in Rom von den verschiedenen Zweigen der Naturwissenschaften, Technik und Industrie her zuflössen. Wer mit diesem Vorwissen an das Buch herantritt, wird zunächst vergebens nach unmittelbaren praktischen Anwendungen und Beispielen suchen, ja er wird von dem abstrakt logischen Aufbau und der auf alle anschaulichen Hilfsmittel bewußt verzichtenden Darstellungsweise des Verf., die immer auf möglichst große Allgemeinheit hinzielt, überrascht sein. Doch das ist eben die in jahrelanger Arbeit gewonnene Überzeugung des Verf., daß die Mathematik gerade für die Anwendungen in den physikalischen und technischen Wissenschaften niemals genügend tief erfaßt und genügend allgemein und abstrakt ausgedrückt werden könne, mit anderen Worten, daß die angewandte Mathematik weder an logischer Schärfe noch an Allgemeingültigkeit hinter der reinen Mathematik zurückstehen dürfe. So könne der alte Widerstreit zwischen reiner und angewandter Mathematik niemals zu einer Entscheidung führen, denn in Wahrheit gebe es nur \textit{eine} Mathematik, die mit absoluter logischer Strenge und in größter Allgemeinheit erfaßt werden müsse. Das Buch zerfällt in sieben Kapitel, die in einem loseren Zusammenhang zueinander stehen: 1. Kap. Elemente der Theorie der analytischen Funktionen; 2. Kap. Grundeigenschaften der harmonischen Funktionen; 3. Kap. Grundeigenschaften der Fourierreihen; 4. Kap. Funktionen und Reihen von Laplace (Kugelfunktionen); 5. Kap. Weitere Ergänzungen zur Theorie der harmonischen Funktionen ; 6. Kap. Fouriersche und Legendresche Doppelreihen; 7. Kap. Über einige klassische Differentialgleichungen der mathematischen Physik. Man kann die ersten 6 Kapitel gegenüber dem letzten zu einer Gruppe zusammenschließen; ihr Thema ist Potentialtheorie und Fourierreihen. Nachdem im ersten Kapitel die Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen kurz entwickelt worden ist, beginnt das zweite Kapitel in den Ideenkreis des Dirichletschen Problems einzuführen, und zwar gleich in größter Allgemeinheit; so werden die harmonischen Funktionen sofort für beliebig viele Veränderliche besprochen und für sie einige Sätze, wie etwa der Satz vom Maximum auf dem Rande, abgeleitet. Dann wird, zuerst für das ebene und später für das dreidimensionale Problem, die Greensche Formel aufgestellt, aus der unter anderem der Gaußsche Mittelwertsatz und die Poissonsche Integralformel gewonnen werden; es folgen Spezialisierungen für die verschiedenen Randbedingungen. Das Poissonsche Integral zusammen mit dem Abelschen Grenzwertsatz bildet auch die Grundlage des folgenden 3. Kapitels über Fourierreihen, welches die bekannten Konvergenzkriterien von Dirichlet und Jordan-Lebesgue und das Fouriersche Integraltheorem enthält. Das 4. Kapitel bringt nach einer allgemein gehaltenen Ausführung über Punktmengen und Integralbegriffe die entsprechenden Entwicklungen im Raume, also eine vollständige Theorie der Laplaceschen und Legendreschen Kugelfunktionen. Im 5. Kapitel folgen Laurentreihen und Sätze über die Singularitäten von harmonischen Funktionen, ferner die konforme Abbildung, sowie die expliziten Lösungen des ersten und zweiten Randwertproblems (``Dirichletsches'' und ``Neumannsches'' Problem) für eine Reihe von einfachen Bereichen wie z. B. Halbebene, Kreissektor, Rechteck. Dasselbe wird darauf im dreidimensionalen Raum gemacht, wo allerdings nach dem Satz von Liouville keine solchen Möglichkeiten konformer Abbildung mehr existieren. Im 6. Kapitel werden unter anderem Funktionen beschränkter Schwankung von zwei Veränderlichen und deren Fourierreihen untersucht. Das siebente und letzte Kapitel über die Differentialgleichungen der Physik, das an Umfang fast die Hälfte des Buches ausfüllt und an neuartigen Gesichtspunkten und Methoden das Vorausgehende noch übertrifft, ist in Unterabschnitte unterteilt, von denen die drei ersten über die Besselsche Differentialgleichung, über die Elemente der Theorie der linearen Approximationen reeller Funktionen (Orthogonalsysteme und Approximation im Mittel) und über lineare Integralgleichungen im wesentlichen zur Vorbereitung für die letzten fünf Abschnitte dienen, welche der allgemeinen partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung zugehören. Das Hauptziel dieser letzten besteht in der Aufstellung von Eindeutigkeits- und Existenzsätzen; solche werden zunächst für den elliptischen Typus mit der Methode des zweiten Kapitels gewonnen. Sodann werden die besonderen Differentialgleichungen untersucht, bei denen eine Variable \(t\) ausgezeichnet und von den anderen separiert ist; je nachdem ob die zweite Ableitung \(\dfrac{\partial ^2u}{\partial t^2}\) oder nur die erste Ableitung \(\dfrac{\partial u}{\partial t}\) auftritt, handelt es sich um ein ``Schwingungs-'' (vibratorio) oder ''Abklingungs-'' (avibratorio) Problem. Beide Arten werden gesondert untersucht, bei welcher Gelegenheit Verf. einige bemerkenswerte neue Sätze und Anwendungen von Laplacetransformationen mit beschränktem Integrationsintervall mitteilt. Neu und beachtenswert sind die zur Gewinnung allgemeiner Lösungsformeln angewandten Methoden: Verf. bedient sich der Greenschen Formel für diese allgemeinen Differentialausdrücke, um die Differentialgleichung in eine Integralgleichung, und speziell in ein System von Integralgleichungen erster Art (``Fischer-Rieszsche Gleichungen'') überzuführen, deren Auflösbarkeit nach allgemeinen Sätzen sichergestellt ist; daraus gewinnt er unter anderem auch die zum Problem gehörige Greensche Funktion. In ähnlicher Weise kann man mit Hilfe der Stokesschen Formel zu einer Integralgleichung zweiter Art übergehen, welche nach den Fredholmschen Sätzen auflösbar ist. Außerdem wird die Laplacetransformation und die Ritzsche Methode angeführt. Zum Schlusse finden sich Ausführungen über die Eigenwerte und Eigenfunktionen bei selbstadjungierten Problemen vom elliptischen Typus und die zugehörigen Entwicklungssätze.
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