Über approximative Differentiation von Reihen. (Q2586466)

In Verallgemeinerung eines wohl zuerst von \textit{K. Knopp} (Theorie und Anwendung der unendlichen Reihen, 1. Aufl. (1922; F. d. M. 48, 222 (JFM 48.0222.*)), S. 327f.) formulierten Satzes beweist Verf. zunächst: I. Besitzen die Funktionen \(f_n(x)\) im Intervall \((a, b\rangle\) eine linksseitige Ableitung \(D^-f_n(x)\), im Intervall \(\langle a, b)\) eine rechtsseitige Ableitung \(D^+f_n(x)\), ist in \((a, b)\) \[ D^-f_n(x)\leqq D^+f_n(x)\quad (n =1,2,3,\ldots),\tag{1} \] und sind die Reihen \(\sum\limits_{n=1}^\infty D^-f_n(x)\) und \(\sum\limits_{n=1}^\infty D^+f_n(x)\) im Intervall \((a, b\rangle\), bzw. \(\langle a, b)\) gleichmäßig konvergent, so ist die Reihe \(\sum\limits_{n=1}^\infty f_n(x)\) im Intervall \(\langle a, b\rangle\) gleichmäßig konvergent, falls sie in wenigstens einem Punkt dieses Intervalles konvergiert. Sind \(\varphi(x)\), \(\psi(x)\), \(F(x)\) die durch die drei Reihen dargestellten Funktionen, so ist \(F(x)\) für \((a, b\rangle\) linkseitig, für \(\langle a, b)\) rechtsseitig differenzierbar und \[ D^-F(x) = \varphi(x),\quad D^+F(x) = \psi(x). \] Aus diesem Satz wird dann ein entsprechender Satz II über die gliedweise approximative Differenzierbarkeit von Reihen hergeleitet, dessen Wortlaut man erhält, wenn überall die linksseitige exakte Differentiation \(D^-\) durch die linksseitige approximative Differentiation \(D_{\text{appr.}}^-\) und die rechtsseitige exakte Differentiation \(D^+\) durch die rechtsseitige approximative Differentiation \(D^+_{\text{appr.}}\) ersetzt wird. Benutzt werden bei dieser Herleitung die Übertragung von Sätzen, die \textit{A. Khintchine} (Fundam. math., Warszawa, 9 (1927), 212-279 (F. d. M. 53, 229 (JFM 53.0229.*)), bes. 240-243) für die Beziehungen zwischen exakter und approximativer Ableitung angab, auf linksseitige, bzw. rechtsseitige exakte und approximative Ableitungen und Sätze über die \(\beta\)-Integration aus früheren Arbeiten des Verf. Bemerkung des Ref.: In Satz I kann die Voraussetzung (1) wegbleiben, wie man erkennt, wenn man die Ungleichungen, die bei stetigen, einseitig differenzierbaren Funktionen an die Stelle der Gleichung des Mittelwertsatzes der Differentialrechnung treten, etwas günstiger ausnutzt, als es Verf. in seinem ersten Hilfssatz tut. Daher kann auch in Satz II die (1) entsprechende Voraussetzung wegbleiben, da sie lediglich bei der Anwendung des Satzes I gebraucht wird.