Zur Theorie der automorphen Funktionen von \(n\) Veränder\-lichen. (Q2586810)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Zur Theorie der automorphen Funktionen von \(n\) Veränder\-lichen. |
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Zur Theorie der automorphen Funktionen von \(n\) Veränder\-lichen. (English)
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1940
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(Fortsetzung der vorstehend besprochenen Arbeit.) Verf. erklärt eingangs in Analogie zum Falle \(n=1\) für komplexes \(r\) die mehrdeutigen Funktionen \(N(\gamma\tau+\delta)^r\) (\(\tau\in\mathfrak T\), \(\gamma^{(\nu)}\), \(\delta^{(\nu)}\) reell), die Begriffe Multiplikatorsystem \(v\) von der Dimension \(- r\) zur Gruppe \(\varGamma\) und automorphe Form \(\{\varGamma, - r, v\}\), sowie schließlich die Transformierte \(\varphi^A(\tau)\) einer solchen Form \(\varphi(\tau)\) mit Hilfe eines reellen unimodularen Matrizensystems \(A = \{A^{(\nu)}\}\). Es sei \(\tau=\infty\) parabolische Spitze von \(\varGamma\), \(\mathfrak t\) das zugehörige (von \(n\) Vektoren erzeugte) Translationsgitter. Durch die Bedingung: \(S(\alpha\mu)\) ganz für jedes \(\alpha\) aus \(\mathfrak t\) wird ein \(n\)-dimensionales Gitter \(\mathfrak m\) von Vektoren \(\mu\) definiert, das für jeden Multi\-plikator \(\lambda^2\) mit \(\mu\) stets \(\lambda^2\mu\) enthält (dieser Vektor ist durch Multiplikation der Kom\-ponenten gleicher Nummer zu bilden). Wenn der Vektor \(\varkappa\) durch \[ v(U^\alpha) =e^{2\pi iS(\varkappa\alpha)} \] bestimmt wird, so erweist sich danach und weil alle Komponenten von \(\lambda^2\) algebraische Einheiten von den Graden \(\leqq n\) sind, \(\varkappa\) als ``rational'', d. h. es gibt eine kleinste na\-türliche Zahl \(p\) derart, daß \(p\varkappa\in\mathfrak m\). Nun ist \[ \psi(\tau)=e^{-2\pi iS(\varkappa\tau)}\varphi(\tau) \] periodisch mit dem Gitter \(\mathfrak t\) und gestattet bei geeigneten Voraussetzungen über die Singularitäten von \(\varphi(\tau)\) eine Entwicklung \[ \psi(\tau)={\sum\limits_{\mu\in\mathfrak m}}a_\mu e^{2\pi iS(\mu\tau)}. \] Analog gewinnt man durch Übergang \(\varphi(\tau)\to\varphi^A(\tau)\) die Entwicklung von \(\varphi(\tau)\) nach dem Ortsvariablensystem einer beliebigen Spitze von \(\varGamma\). Es zeigt sich wie im Falle \(n = 1\), daß es für ein System von einander nach \(\varGamma\) äquivalenten Spitzen im wesent\-lichen nur eine gemeinsame solche Entwicklung gibt; dabei sind \(\mathfrak m\) und \(\varkappa\) durch ge\-wisse entsprechend erklärte Begriffe \(\mathfrak m_A\) und \(\varkappa_A\) zu ersetzen. Ferner gestattet diese Entwicklung die sinngemäße Festsetzung des Begriffs der Regularität einer Form \(\varphi(\tau)\) in einer Spitze von \(\varGamma\) und damit der Begriffe ganze Form und ganze Spitzenform \(\{\varGamma, - r, v\}\). Im Anschluß an den Fall \(n=1\) führt Verf. sodann die Poincaréschen Reihen \(G_{-r}(\tau, v, A, \varGamma,\mu+\varkappa_A)\) ein, für welche die vollständige formale Theorie aufgestellt und die bei \(r > 2\) stattfindende absolute Konvergenz bewiesen wird. Die genannten Reihen verhalten sich auch als automorphe Formen analog wie für \(n=1\); die Durch\-führung hat jedoch auf die bei \(n = 1\) noch nicht auftretende Existenz hyperbolischer Substitutionen mit einem Fixpunkt in einer parabolischen Spitze (die in dem Auto\-morphismus \(\lambda^2\mathfrak m=\mathfrak m\) ihr Spiegelbild hat) Rücksicht zu nehmen. Im folgenden wird über die Gruppe \(\varGamma\) eine Voraussetzung gemacht, die man an\-nähernd so formulieren kann: \(\varGamma\) besitze endlich viele inäquivalente parabolische Spitzen. Ordnet man jeder Spitze ein gewisses in ihrer Nähe liegendes Stück des Fundamental\-bereichs der zugehörigen transformierten affinen Gruppe zu, so sei es möglich, alle Stücke durch einen samt seinem Rand im Innern von \(\mathfrak T\) liegenden Bereich zu einem Fundamental bereich von \(\varGamma\) zu ergänzen. (Diese Hypothese ist für die Hilbert\-sche Modulgruppe beweisbar.) Sind \(n + 2\) ganze automorphe Formen \(\{\varGamma, - r_j, 1\}\) (\(1\leqq j\leqq n + 2\)) vorgelegt, so besteht zwischen ihnen eine isobare algebraische Gleichung eines gewissen Gewichts. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß eine solche Form identisch verschwinden muß, wenn ihre Entwicklungskoeffizienten \(a_\mu\) bezüglich des Ortsvariablensystems irgend\-einer Spitze von \(\varGamma\) sämtlich verschwinden, sobald bei hinreichend hohem \(C{:}\;N (\mu)\leqq C\) zutrifft. Die genannte algebraische Gleichung läßt sich daher durch den Vergleich endlich vieler solcher Entwicklungskoeffizienten verifizieren. Als grundlegendes Ergebnis der Arbeit hat man den folgenden Struktursatz anzusehen: Der Körper \(\mathfrak K\) derjenigen automorphen Funktionen, die sich als Quo\-tienten von ganzen automorphen Formen darstellen lassen, hat den Transzendenz\-grad \(n\) über dem Körper \(\mathfrak C\) der komplexen Zahlen. Es ist also \(\mathfrak K\) eine endliche al\-gebraische Erweiterung des Körpers \(\mathfrak C(f_1,f_2,\dots, f_n)\) mit geeigneten über \(\mathfrak C\) algebraisch unabhängigen \(f_1\), \(f_2\),\dots, \(f_n\) aus \(\mathfrak K\); es gibt daher ein Element \(f_{n+1}\) aus \(\mathfrak K\), das \(\mathfrak K\) mit den \(f_1\), \(f_2\),\dots, \(f_n\) zusammen rational erzeugt. Beim Beweise ergeben sich die \(f_j\)(\(1\leqq j\leqq n\)) als Potenzprodukte vom Gewicht Null in Eisensteinreihen \(\{\varGamma, - r, 1\}\). Die Beweise bedienen sich \textit{Siegel}scher Gedankengänge (Math. Ann., Berlin, 116 (1939), 617-657; F. d. M. 65, 357 (JFM 65.0357.*)). Zum Schluß der Arbeit wird in Analogie zum Falle \(n = 1\) die Metrisierung der automorphen Formen erklärt und auf die Poincaréschen Reihen angewendet.
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