I pericoli della statistica. (Q2587579)

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I pericoli della statistica.
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    Statements

    I pericoli della statistica. (English)
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    1940
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    In scharfsinniger, geistvoller Weise unterzieht Verf. an Hand einiger anschaulicher Beispiele einzelne Methoden der Statistik einer treffenden Kritik. Wesentliche Bedeutung kommt dem 1939 in Pisa gehaltenen Vortrag vor allem deshalb zu, weil Verf., das anerkannte Haupt der modernen italienischen Schule der Statistik, darin seine, für die italienische Statistik maßgebende, ablehnende Stellungnahme gegenüber den statistischen Kriterien und allgemein gegenüber der Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf die Statistik ausführlich begründet. Ginis Grundgedanke ist, daß in der Bayesschen Formel \[ R(H|a)=\frac{\varPhi(H)\cdot P(a|H)}{\varPhi(H)\cdot P(a|H)+\varPhi(\bar H)\cdot P(a|\bar H)} \] (\(\varPhi(H)\), \(\varPhi(\bar H)=\) a-priorische Wahrscheinlichkeiten der Hypothesen \(H\) und \(\bar H =\) Nicht-\(H\)) zumeist nur \(P(a|H)\) bekannt, \(\varPhi(H)\), \(\varPhi(\bar H)\) und \(P(a|\bar H)\) dagegen unbekannt sind, mithin die Größe \(P(a| H)\) die a-posteriorische Wahrscheinlichkeit \(R(H|a)\) der Annahme \(H\) nicht bestimmt und somit keinen Schluß auf das tatsächliche Vorliegen der Hypothese \(H\) zuläßt. Indessen trifft dieser äußerst beachtenswerte Einwand wohl nicht so sehr den eigentlichen Gehalt und die Begründer und hervorragendsten Ausbauer der Theorie der Testkriterien, die sich der Grenzen der Beweiskraft der statistischen Kriterien durchaus bewußt sind (z. B. ziehen auch \textit{Neyman} und \textit{E. S. Pearson} ganz bewußt die im allgemeinen unbekannte a-priorische Wahrscheinlichkeit der denkbaren Hypothesen heran), sondern vielmehr den allzu laxen Sprachgebrauch, der sich in der entsprechenden Literatur eingeschlichen hat, und den weiten Kreis derjenigen, die statistische Kriterien benutzen, ohne über ihre logische Berechtigung und ihren logischen Inhalt zu ausreichender Klarheit gelangt zu sein. Wenn auch nach Ansicht der Ref. \textit{Gini}s Kritik die Theorie der statistischen Kriterien nicht tödlich erschüttert, so ist sie doch äußerst wertvoll und fruchtbar, da sie einerseits zu einer tieferen logischen Durchdringung des Fragenkreises anregt und andererseits eindringlich vor Überschätzung der Beweiskraft statistischer Kriterien und vor ihrer allzu mechanischen Anwendung warnt.
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