Zur Beurteilung einer alternativen Stichprobe von \(n\) Beobachtungen. (Q2587610)

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Zur Beurteilung einer alternativen Stichprobe von \(n\) Beobachtungen.
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    Zur Beurteilung einer alternativen Stichprobe von \(n\) Beobachtungen. (English)
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    1940
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    Nach einem kurzen Überblick über die Anwendung der sogenannten Mutungsgrenzen wendet sich Verf. dem Bayesschen Problem zu, für das er mittels des Umweges über die Summenfunktion eine mögliche Lösung angibt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß bei der Grundwahrscheinlichkeit \(x\) ein Merkmal in \(n\) Versuchen \(n_1\) mal oder weniger auftritt, wird in der Form \[ W(n,n_1;x) = \sum_{i=0}^{n_1-1} \binom{n}{i} x^i (1-x)^{n-i} + \delta\binom{n}{n_1} x^{n_1} (1-x)^{n-n_1} \tag{1} \] aufgestellt und der Faktor \(\delta\) so bestimmt, daß \[ \dfrac{\partial}{\partial x} W(n,n_1;\,x) =\dfrac{\partial}{\partial x} W(n,n-n_1;\,1-x) \tag{2} \] ist. Diese Gleichung soll der Gleichberechtigung des Merkmals mit seinem Komplementärmerkmal Rechnung tragen. Es ergibt sich \(\delta=\tfrac12\). Die Ausdrücke (2) werden vom Verf. als Wahrscheinlichkeitsdichten für die unbekannte Wahrscheinlichkeit \(x\) des Bayesschen Problems angesetzt. Die axiomatische Erörterung zu diesem Ansatz findet sich in einer früheren Arbeit des Verf. (Astron. Nachr. 264 (1937), 29-32; JFM 63.0514.*). Wenn \(\dfrac{\partial}{\partial x}\overline{W}(n,n_1;x)\) die zu (2) analogen Größen der speziellen Bayesschen Verteilung (Gleichwahrscheinlichkeit für alle \(x\)) bedeuten, besteht die Beziehung \[ \dfrac{\partial}{\partial x} W(n,n_1;\,x) = \dfrac12\left\{ \dfrac{\partial}{\partial x} \overline{W}(n-1,n_1-1;\,x) + \dfrac{\partial}{\partial x}\overline{W}(n-1,n_1;\,x)\right\}. \tag{3} \] Dieser Formel mißt Verf. folgende Bedeutung bei: ``Die exakte Verteilung ist also das arithmetische Mittel aus zwei benachbarten speziellen Bayesschen Verteilungen.'' ``Mit dieser Beziehung scheint mir eine viel hin und her erörterte Aufgabe endgültig gelöst zu sein''. Wegen der weitgehenden Meinungsverschiedenheiten zum Bayesschen Problemkreis muß eine Stellungnahme hierzu dem Leser überlassen bleiben. Wer bezüglich der praktischen Anwendung dieser Methoden keine negative Einstellung hat, wird in dem Verfahren des Verf. einen großen Vorzug darin erblicken, daß es eine sehr schöne Verallgemeinerung auf mehrere Merkmale zuläßt. Bei \(k\) Merkmalen hat die Wahrscheinlichkeitsdichte bzgl. eines Merkmals denselben Ausdruck, nur daß für \(\delta\) der Wert \(\dfrac{k-1}{k}\) eingesetzt werden muß.
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