Zur Differentialgeometrie von Flächen im \(n\)-dimensionalen euklidischen Raum. Adjungierte Extremalflachen. (Q2588206)

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Zur Differentialgeometrie von Flächen im \(n\)-dimensionalen euklidischen Raum. Adjungierte Extremalflachen.
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    Zur Differentialgeometrie von Flächen im \(n\)-dimensionalen euklidischen Raum. Adjungierte Extremalflachen. (English)
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    1940
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    Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in dem der Variationsrechnung gewidmeten 3. Kapitel. Hier handelt es sich um die Zuordnung von Variationsproblemen zu Paaren einander adjungierter Flächen. Die Probleme betreffen Extrema von Doppelintegralen, bei denen eine Anzahl von Funktionen zweier Veränderlicher, d.h. eine zweidimensionale Fläche in einem mehrdimensionalen Raum, nach einer Extremalforderung für ein Doppelintegral zu bestimmen ist. Die Zuordnung solcher Probleme soll dabei so vorgenommen werden, daß die Extremalflächen beider Probleme sich zu Paaren adjungierter Extremalflächen zusammenfassen lassen, welche möglichst viele der Haupteigenschaften der Paare adjungierter Minimalflächen besitzen, deren Theorie heute zum klassischen Bestand der Differentialgeometrie gehört. Wenn die Zuordnung gelingt, so kann man hoffen, aus der Kenntnis einer Extremalfläche des einen von zwei adjungierten Variationsproblemen eine Extremalfläche des anderen Problems dadurch zu gewinnen, daß man sie als zu der ersten adjungierte Extremalfläche auffaßt. Hierbei sind dann gewöhnlich Quadraturen auszuführen. Im dreidimensionalen Raum jedenfalls ist dies der Fall. Dabei spielt die Kenntnis der Zuordnung ausgezeichneter Kurvennetze (Asymptotenlinien oder verallgemeinerte Krümmungslinien) der einen Fläche zu solchen der zweiten eine besondere Rolle. Die erste Ausdehnung der Theorie auf Flächen in mehrdimensionalen Räumen rührt von \textit{Koschmieder} her, der für Flächen im vierdimensionalen Raum adjungierte Variationsprobleme und adjungierte Extremalflächen nachgewiesen hat (Math. Z. 41 (1936), 43-55; JFM 62.0581.*). Die Abbildung adjungierter Extremalflächen wird aber von Koschmieder noch nicht hinsichtlich der Zuordnung von Kurven untersucht. Es zeigt sich nun, daß gerade hierin eine wesentliche Schwierigkeit liegt, die einer Ausdehnung der Theorie auf Räume von mehr als drei Dimensionen entgegensteht. Die Überwindung dieser Schwierigkeit ist ein wesentliches Ergebnis der vorliegenden Arbeit. Nachdem Verf. im 1. Kapitel die für das folgende notwendigen Rechenverfahren in neuer, sehr übersichtlicher Schreibweise zusammengestellt hat, entwickelt er im 2. Kapitel die allgemeine Flächentheorie im \(n\)-dimensionalen Raum so weit, bis sich Wege zeigen, wie man aus den genannten Schwierigkeiten herausfinden kann. Er entwickelt insbesondere die Theorie der Asymptotenlinien und Haupttangentenkurven und sodann die der verallgemeinerten Krümmungslinien, unter welchen später die für adjungierte Extremalflächen brauchbaren auszusuchen sind. In diesen Abschnitten sei auf die Ergebnisse und Beweise der \S\ 5, 6 und 8 hingewiesen. In dem 3. Hauptkapitel wird zunächst die adjungierte Extremalfläche und das adjungierte Variationsproblem aufgestellt. Dabei bedarf es der passenden Wahl der nicht mehr eindeutig bestimmten Figuratrix (\S\ 2), so daß sich das adjungierte Variationsproblem in symmetrischer Weise einführen läßt. Eine auf die so erfolgreich eingeführte Figuratrix selbst aufgebaute Relativgeometrie, deren Analogon im gewöhnlichen Raum die ganze Theorie beherrscht, führt aber bei mehr Dimensionen zu einer unerfreulichen Erkenntnis, indem den verallgemeinerten Krümmungslinien einer Extremalfläche zwar wieder die Haupttangentenkurven auf der adjungierten Fläche entsprechen, daß es solche Kurven aber nur auf ganz besonderen Flächen gibt. Hier setzt ein wesentlicher Fortschritt der vorliegenden Arbeit ein: Indem statt der \textit{gesamten} Figuratrix zum Aufbau einer Relativgeometrie nur \textit{ein passender} ihrer Vektoren herausgegriffen wird, lassen sich auf einer Extremalfläche Krümmungslinien allgemeinerer Art finden, welchen dann verallgemeinerte Haupttangentenkurven auf der adjungierten Extremalfläche entsprechen (Teil III des 3. Kapitels), welche auf jeder Fläche existieren. Die hierbei entwickelte zweite Art von Relativgeometrie läßt die Zuordnung entsprechender Kurven der verschiedenen Flächen vollständig übersehen und schließt somit die bisher im Falle des vierdimensionalen Raumes vorhandene Lücke. Schließlich wird ein im dreidimensionalen Raum bekanntes Ergebnis auf die eingeführte Figuratrix im \(n\)-dimensionalen Raum übertragen, das deren Krümmung mit der Legendreschen Bedingung für das Variationsproblem in Verbindung bringt.
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