Über die Konstruktion des Stromes um ein dünnes Profil. (Q2589137)

Verf. überträgt die Methode von Munk zur approximativen Berechnung eines schmalen Profils mit annähernd gerader Mittellinie auf den Fall, daß die Mittellinie sich wenig von einem Kreisbogen unterscheidet. Gegeben sei ein einfacher glatter Bogen \(AB\), wobei \(A\) die Hinterkante, \(B\) die Vorderkante sei. Die \(x\)-Achse falle mit der Sehne \(\overline{AB}\) zusammen, der Koordinatenanfangspunkt sei die Mitte dieser Sehne. Es soll die Strömung einer idealen Flüssigkeit berechnet werden, die den Bogen umfließt, wenn a) die Geschwindigkeit in \(\infty\) gegeben ist: \[ u_\infty=-V_0 \cos \alpha, \quad v_\infty=V_0 \sin \alpha; \] b) die Strömungsgeschwindigkeit im Punkt \(A\) endlich ist; c) außerhalb des Bogens in endlicher Entfernung von demselben keine Wirbel vorhanden sind. Der Bogen \(AB\) soll sich wenig vom Kreisbogen unterscheiden mit der Gleichung \[ z=x+iy=iy_0+iRe^{i\vartheta} \quad (-\tau\leqq \vartheta \leqq \tau), \] wobei \(0<\tau < \pi\), \(\vartheta=- \tau\) der Vorderkante, \(\vartheta=\tau\) der Hinterkante entspricht. Die Auftriebskraft errechnet sich dann nach dem Satz von Joukovsky zu \[ P=2\varrho V_0 \frac 1{\cos \dfrac \tau 2} \int\limits_{-\tau}^\tau \sqrt{ \frac{\sin \dfrac{\vartheta+\tau}2}{\sin \dfrac{\tau-\vartheta}2}}\left\{u_\infty \frac{dy}{d\vartheta} -v_\infty \frac{dx}{d\vartheta}\right\}\,d\vartheta, \] und für das Moment der Druckkraft, bezogen auf den Mittelpunkt des Kreises, zu dem der Kreisbogen gehört, gilt \[ M=2\varrho RV_0 \int\limits_{-\tau}^\tau \sqrt{ \frac{\sin \dfrac{\vartheta+\tau}2}{\sin \dfrac{\tau-\vartheta}2}}\left\{u_\infty \frac{dy}{d\vartheta} -v_\infty \frac{dx}{d\vartheta}\right\} \left\{\sin\left(\vartheta-\frac \tau 2+\alpha\right) -\cos \alpha\sin \frac \tau2\right\}\,d\vartheta. \] Es werden Formeln zur Berechnung der vorkommenden Integrale angegeben, wobei der folgende Satz zur Verwendung kommt: Wenn die Polynome \[ \varPhi_m(\vartheta)=x_0+x_1e^{-i\vartheta} + \cdots + x_me^{-im\vartheta} \quad (m=0,1,2, \ldots) \] den Bedingungen der Orthonormiertheit \[ \frac 1\pi \int\limits_{-\tau}^\tau \sqrt{ \frac{\sin \dfrac{\tau-\vartheta}2}{\sin \dfrac{\vartheta+\tau}2}}\varPhi_m(\vartheta) \overline{\varPhi_n(\vartheta)}\,d\vartheta=\delta_{m,n} \] genügen, so genügen die Polynome \[ \varPsi_m(\vartheta)= \frac 1{2\pi} \int\limits_{-\tau}^\tau \sqrt{ \dfrac{\sin \dfrac{\tau-\varphi}2}{\sin \dfrac{\varphi+\tau}2}}\varPhi_m(\vartheta) \operatorname{ctg}\frac{\vartheta-\varphi}2\,d\varphi \quad (m = 0,1, 2,\ldots) \] den Bedingungen \[ \frac 1\pi \int\limits_{-\tau}^\tau \sqrt{ \frac{\sin \dfrac{\vartheta+\tau}2}{\sin \dfrac{\tau-\vartheta}2}}\varPsi_m(\vartheta) \overline{\varPsi_n(\vartheta)}\,d\vartheta= \begin{cases} \;0&\text{\((m\neq n)\)} \\ \;1&\text{\((m=n\neq 0)\)} \\ \cos^2 \dfrac \tau 2 &\text{\((m=n=0)\)} \end{cases}. \] Daraus folgt \[ \varPsi_0(\varphi)=\cos \frac \tau 2\varPhi_0(\varphi), \quad \varPsi_k(\varphi)=e^{i\tfrac \tau 2} \overline{\varPhi_k(-\varphi)} \quad (k= 1, 2, 3, \ldots). \]