Bestimmung der Auftriebsverteilung für beliebieg instationäre Bewegungen (Ebenes Problem). (Q2589179)

Für beliebige instationäre Bewegungen eines dünnen, schwach gewölbten Profils wird ein Verfahren angegeben, das bei kleinem Anstellwinkel die Auftriebsverteilung über die Tiefe liefert, wobei sich auch der Flügel in geringem Maße deformieren kann (Ruderausschlag). In Analogie zur Birnbaumschen Theorie wird das Profil durch eine geradlinige Wirbelverteilung der Dichte \(\varGamma(x, s)\) (\(x\) die Lage des Wirbels, \(s\) die Zeit) ersetzt; an der Hinterkante lösen sich freie Wirbel der Dichte \(\varepsilon(x,s)\) ab und bleiben im Ablösepunkt haften. \(\varGamma\) und \(\varepsilon\) sind so zu bestimmen, daß das Profil bei glattem Abfluß an der Hinterkante und bei Erhaltung der Gesamtzirkulation umflossen wird. Ist in erster Näherung die Bewegungsrichtung geradlinig, und bedeutet \(w(x,s)\) die zum Profil senkrechte Geschwindigkeitskomponente des Flügelpunktes \(x\) bezüglich der ungestörten Flüssigkeit, so wird die Aufgabe durch die vier Gleichungen \[ \begin{gathered} \frac 1{2\pi}\int\limits_{-1-s}^{-1} \frac{\varepsilon(\xi,s)}{x-\xi}\,d\xi +\frac 1{2\pi} \operatornamewithlimits{\text{\(\int\hskip-1.0em \text{C}\)}} \limits_{-1}^{-1} \frac{\varGamma(\xi,s)}{x-\xi}\,d\xi + w(x,s)=0; \\ \int\limits_{-1-s}^{-1} \varepsilon(\xi,s)\,d\xi +\int\limits_{-1}^{+1}\varGamma(\xi,s)\,d\xi=0; \quad \varepsilon(-1,s)=\varGamma(-1,s); \\ \varepsilon(x, s) = \varepsilon(-1,s+x+1) \end{gathered} \] ausgedrückt. Es wird gezeigt, unter welchen Voraussetzungen genau ein Lösungspaar \(\varGamma\) und \(\varepsilon\) existiert. Für die Auftriebsverteilung wird ein geschlossener Ausdruck gefunden, in den wesentlich die Wagnersche Funktion \(k_1(s)\) eingeht; für diese sind bequeme Näherungsformeln bekannt. Als Anwendung wird eine harmonische Bewegung, bei der sich hier ohne Ansatz die schon bekannten Resultate ergeben, und ein Leitwerk ohne Spalt bei kleinem zeitabhängigen Ruderausschlag behandelt. -Schließlich wird noch auf die kritische Geschwindigkeit \(V_k\) eingegangen. Zu diesem Zweck betrachtet Verf. bei fester Flosse das Verhalten eines Ruders nach einem Stoß. Besitzt alsdann eine gewisse transzendente Funktion \(f(z)\) \((z= x + iy)\) in der Halbebene \(x\geqq 0\) keine Nullstelle, so klingt der Ruderausschlag ab; liegen dort aber Nullstellen, so charakterisiert die am weitesten rechts gelegene die Art der Anfachung. An Hand dieses Ergebnisses wird die Definition der \(V_k\) einer eingehenden Kritik unterzogen, wobei sich beispielsweise zeigt, daß ein \(V_k\) unter Umständen Anfachung liefern kann.