Über algebraische Systeme von partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. I, II. Gleichungen mit einer Unbekannten. (Q2589693)

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Über algebraische Systeme von partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. I, II. Gleichungen mit einer Unbekannten.
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    Über algebraische Systeme von partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. I, II. Gleichungen mit einer Unbekannten. (English)
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    1940
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    \textbf{I.} Unter einem algebraischen System von partiellen Differentialgleichungen 1. Ordnung wird ein System der Form \[ P_i^{\mu\lambda_1 \dots \lambda_{a_i}} w_\mu w_{\lambda_1} \cdots w_{\lambda_{a_i}} = 0 \tag{1} \] verstanden, wobei die Vektoren \(w_\lambda\) von den unbekannten Funktionen \(s_1, s_2, s_3, \dots\) in folgender Weise abhängen: \[ w_\lambda = \partial_\lambda s_1 + s_2 \partial_\lambda s_3 + \cdots \] Zunächst beschränken sich die Verf. auf den Fall einer Unbekannten \(w_\lambda = \partial_\lambda s \cdot\) Jedes durch (1) bis auf einen beliebigen skalaren Faktor bestimmte Vektorfeld läßt sich als Punkt eines \((n - 1)\)-dimensionalen projektiven Raumes \(P_{n-1}\) auffassen, wenn man als Grundkörper die meromorphen Funktionen der \(x^\varkappa\) in der Umgebung von \(\underset {0} {x}^\varkappa\) wählt. Diese Punkte bilden in \(P_{n-1}\) eine algebraische Mannigfaltigkeit \(\mathfrak M\). Ist jeder Punkt von \(\mathfrak M\) ein Punkt der Hyperfläche \[ P^{\mu\lambda_1 \dots \lambda_a} w_\mu w_{\lambda_1} \cdots w_{\lambda_a} = 0, \] so sagt man, der Tensor \(P\) verschwindet auf \(\mathfrak M\). Die Gesamtheit aller auf \(\mathfrak M\) verschwindenden Tensoren \(P\) bildet das zu \(\mathfrak M\) gehörige Ideal. Sind \(P\) und \(Q\) zwei auf \(\mathfrak M\) verschwindende Tensoren, so liegen die Punkte der Klasse eins von \(\mathfrak M\) (das sind für \(w_\lambda\) bis auf einen skalaren Faktor Gradientfelder) auf der durch die \textit{Schouten}sche Differentialkomitante \(D(P, Q)\) (Proc. Akad. Wet. Amsterdam 43 (1940), 449-452; F. d. M. 66, 817 (JFM 66.0817.*)) bestimmten Hyperfläche. Durch einen Reduktionsprozeß wird aus \(\mathfrak M\) eine sogenannte ``vollständige'' Mannigfaltigkeit mit dem zugehörigen ``vollständigen'' Ideal herausgeschnitten. Für sie ist charakteristisch, daß aus dem Verschwinden von \(P\) und \(Q\) auf ihr auch dasjenige von \(D(P, Q)\) folgt. \textbf{II.} Es wird das Existenztheorem bewiesen: Ist \(\mathfrak M\) eine \(d\)-dimensionale vollständige irreduzible algebraische Mannigfaltigkeit, \(\underset {0} {x}^\varkappa\) ein Punkt, wo auch die lokale zu \(\mathfrak M\) gehörige algebraische Mannigfaltigkeit irreduzibel ist, und \(\overset {0} {w}_\lambda\) ein zu \(\mathfrak M\) gehöriger Vektor in \(\underset {0} {x}^\varkappa\), während \(\mathfrak M\) in \(\underset {0} {x}^\varkappa\), \(\overset {0} {w}_\lambda\) einen Tangentialraum besitzt, so existiert mindestens ein in \(U(\underset {0} {x}^\varkappa)\) analytisches zu \(\mathfrak M\) gehöriges Gradientfeld \(\partial_\lambda s\), dessen Feldwert in \(\underset {0} {x}^\varkappa\) mit \(\overset {0} {w}_\lambda\) zusammenfällt. Um die gesuchten Lösungen des Systems (1) zu erhalten, bestimmt man die größte vollständige \(\mathfrak M_\nu \subset \mathfrak M\). Sind dann \(\underset {s} {Q}^{\mu \lambda_1 \dots \lambda_{a_s}} w_\mu w_{\lambda_1} \cdots w_{\lambda_{a_s}} = 0\) die Gleichungen einer irreduziblen Teilmannigfaltigkeit \(\mathfrak M_{\nu 1}\) von \(\mathfrak M_\nu\), so bestimme man in \(\underset {0} {x}^\varkappa\) eine Lösung \(\overset {0} {w}_\lambda\), so daß auch die lokale zu \(\mathfrak M_{\nu 1}\) gehörige Mannigfaltigkeit irreduzibel ist und \(\mathfrak M_{\nu 1}\) in \(\underset {0} {x}^\varkappa\), \(\overset {0} {w}_\lambda\) einen Tangentialraum hat. Es läßt sich dann eine gesuchte Funktion \(s\) bilden, und man erhält mit dieser Methode alle Lösungen. Es wird noch eine Umkehrung des Existenztheorems angegeben.
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