An inversion formula for the Laplace integral. (Q2589715)

Ist \(f(x)\) die Laplace-Transformierte von \(\varphi(t)\): \(f(x) = \int\limits_0^\infty e^{-xt} \varphi (t)\, dt\), so folgt durch abermalige Anwendung der Laplace-Transformation formal: \[ g(y) = \int\limits_0^\infty e^{-xy} f(x)\, dx = \int\limits_0^\infty e^{-xy}\, dx \int\limits_0^\infty e^{-xt} \varphi(t)\, dt = \int\limits_0^\infty \frac{\varphi(t)}{y + t}\,dt, \] d. h. \(g(y)\) ist die Stieltjes-Transformierte von \(\varphi(t)\). Für diese gilt unter gewissen Voraussetzungen die Umkehrformel (\textit{D. V. Widder}, Trans. Amer. math. Soc. 43 (1938), 7-60; F. d. M. 64, 399 (JFM 64.0399.*)): \[ \varphi(t) = \lim_{k\to\infty} \frac{(-1)^{k-1}}{k! (k - 2)!} \, [t^{2k-1} g^{(k-1)}(t)]^{(k)}. \] Dies führt nach einer Umformung auf folgende Umkehrformel für die Laplace-Transformation: \[ \varphi(t) = \lim_{k\to\infty} \frac{t^{k-1}}{k! (k - 2)!} \, \int\limits_0^\infty \frac{\partial^k}{\partial u^k} [u^{2k-1} e^{-tu}]\, f(u) \, du. \] Die Arbeit präzisiert Bedingungen für die Gültigkeit dieser Formel und gewisser Modifikationen und behandelt auf dieser Grundlage die Frage der Darstellbarkeit einer Funktion als Laplace-Integral. Aus den Resultaten seien einige herausgegriffen. Definition: \[ Q_k(t, u) = c_k \frac{\partial^k}{\partial u^k}\,[u^{2k-1} e^{-tu}], \quad c_1 = 1, \;c_k = \frac{1}{k! (k-2)!} \;\text{ für } \;k = 2, 3, \dots; \] \[ A_k(c, t) = e^{ct} t^{k-1} \int\limits_0^\infty Q_k(t, u)\,f(u + c)\,du \;\text{ für } \;k = 1, 2, \dots \] \textit{Satz} 1. 2. Konvergiert \(f(x) = \int\limits_0^\infty e^{-xt} \varphi(t)\, dt\) für \(x > x_0\), so ist für jedes \(c > x_0\): \(\lim\limits_{k\to\infty} A_k(c, t) = \varphi (t)\) für fast alle \(t\) in \((0, \infty)\), insbesondere an jeder Stetigkeitsstelle von \(\varphi(t)\). \textit{Satz} 1. 3. Ist \(\alpha(t)\) normalisiert und in jedem endlichen Intervall von beschränkter Variation, und konvergiert \(f(x) = \int\limits_0^\infty e^{-xt} \, d\alpha(t)\) für \(x > x_0\), so gilt für jedes \(c > x_0\): \(\lim\limits_{k\to\infty} \int\limits_0^t A_k(c, u)\, du = \alpha(t) - \alpha(+0)\). Die Darstellungssätze geben notwendige und hinreichende Bedingungen dafür an, daß sich \(f(x)\) als Laplace-Integral mit einer Funktion \(\varphi(t)\) bzw. \(\alpha (t)\) von bestimmten Eigenschaften darstellen läßt, z. B. \(\varphi (t)\) beschränkt oder von der Klasse \(L^p\) oder \(\alpha(t)\) von beschränkter Variation in \((0, \infty)\) oder nichtabnehmend. Als Beispiel sei angeführt: \textit{Satz} 7. 3. Dafür, daß \(f(x) = \int\limits_0^\infty e^{-xt}\, d\alpha(t)\), \(x > a\), mit nichtabnehmendem \(\alpha(t)\) gilt, ist notwendig und hinreichend, daß \(f(x)\) nichtnegativ und stetig in \(a < x < \infty\) und beschränkt in \((a + 1, \infty)\), ferner \(A_k(c, t) \geqq 0\) für \(c > a\), \(k = 1, 2, \dots, 0 < t < \infty\) ist. Es wird gezeigt, daß diese Bedingungen mit der bekannten S. Bernsteinschen Bedingung der Vollmonotonie von \(f(x)\) äquivalent sind, ebenso wie für die anderen Darstellungssätze die Äquivalenz mit bekannten Sätzen bewiesen wird. -- Zum Schluß wird ein bekannter Taubersatz, der von \(f(x) \sim Hx^{-r}\) für \(x \to +0\) und der Monotonie von \(\alpha (t)\) auf \(\alpha (t) \sim \dfrac{H}{\varGamma(r + 1)}\,t^r\) für \(t\to\infty\) schließt, auf Grund der obigen Theorie bewiesen.