Eine Verschärfung des Dreikreisesatzes. (Q2591161)

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Eine Verschärfung des Dreikreisesatzes.
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    Eine Verschärfung des Dreikreisesatzes. (English)
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    1939
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    Beim Hadamardschen Dreikreisesatz wird bekanntlich von den zur Konkurrenz zugelassenen Funktionen nur gefordert, daß sie von eindeutigem Betrag seien, und nur ausnahmsweise ist die Extremalfunktion selbst eindeutig. Der Satz liefert daher keine scharfe Abschätzung innerhalb der engeren Klasse der im Kreisring eindeutigen Funktionen. Verf. löst hier das damit gestellte Problem vollständig und in außerordentlich eleganter Weise. Es sei \(f (z)\) regulär in \(1 \leqq |z| \leqq R\), und es gelte \[ |f(z)| \leqq 1 \text{ auf } |z| = 1, \quad |f (z) | \leqq M \text{ auf } |z| = R; \] gesucht ist eine nur von \(R, M, \varrho\) abhängige scharfe obere Schranke für \(|f(z)|\) auf \(|z | = \varrho\), \(1 < \varrho < R\). Wie beim üblichen Beweis des Dreikreisesatzes geht Verf. aus von der Potentialfunktion \[ U(z) = \frac {\log M}{\log R} \log |z| - \log |f(z)|. \] Drückt man sie durch ihre Randwerte und ihre Singularitäten (Nullstellen \(a_\nu\) von \(f (z)\)) mittels der Jensen-Nevanlinnaschen Formel aus, so erhält man zunächst auf Grund einfacher Ungleichungen für die Greensche Funktion \(g (z, \zeta)\) des Kreisringes und eines auch an sich interessanten Hilfssatzes über konkave Funktionen die Ungleichung: \[ U(\varrho ) \geqq g (-a, \varrho ), \] wo \(a\) bestimmt ist durch \[ 1 \leqq a < R, \quad \log a \equiv \frac 1{2\pi} \int\limits_0^{2\pi} U (e^{i \varphi}) \, d \varphi \frac 1{2\pi} \int\limits_0^{2\pi} U (Re^{i \varphi}) \, d \varphi + \sum \log |a_\nu| (\text{mod } \log R). \] Die geforderte Eindeutigkeit von \(f(z)\) hat aber schließlich zur Folge, daß die rechte Seite dieser Kongruenz kongruent ist zu -- \(\log M\). So erhält man endlich \[ \log |f(z)| \leqq \frac {\log M}{\log R}\log |z| - g(-a, |z|) \, \text{ mit } \, a = \frac {R^m}{M}, \quad m = - \left[ - \frac {\log M}{\log R} \right] \] Das Gleichheitszeichen gilt nur für eine Funktion, die den gegebenen Ring abbildet auf eine Riemannsche Fläche, die aus einem \(m\)-blättrigen Ring \( 1 \leqq |m| \leqq M\) und einer Kreisscheibe \(|w| \leqq M\) besteht; ist \(\dfrac {\log M}{\log R}\) eine ganze Zahl, so zerfällt diese Fläche; als Bild bleibt nur der \(m\)-blättrige Ring übrig und das Ergebnis ist identisch mit dem klassischen Dreikreisesatz. Schließlich führt Verf. das allgemeinere Problem einer Abschätzung von \(|f(z)|\) auf \(| z | = \varrho\), wenn \[ \log |f(e^ {i \varphi})| \leqq p_0 (\varphi), \quad \log |f(Re^ {i \varphi})| \leqq p_1 (\varphi), \] vorgeschrieben ist, auf das vorige zurück.
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