Neue Herleitung der Oszillationssätze für die linearen selbstadjungierten Randwertaufgaben zweiter Ordnung. (Q2591287)

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Neue Herleitung der Oszillationssätze für die linearen selbstadjungierten Randwertaufgaben zweiter Ordnung.
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    Neue Herleitung der Oszillationssätze für die linearen selbstadjungierten Randwertaufgaben zweiter Ordnung. (English)
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    1939
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    Verf. betrachtet das System von Differentialgleichungen \[ y^\prime = F(x,\lambda )z(x),\quad z^\prime (x) = -G(x,\lambda) y(x), \tag{1} \] \(F > 0\) im Intervall \(a \leqq x \leqq b\) bei den Randbedingungen \[ \alpha_i y (a) + \beta_i z(a) = \gamma_i y(b) + \delta_i z(b) \qquad (i = 1, 2). \] Dabei sollen \(F\), \(G\), für \(a \leqq x \leqq b\), \(\Lambda_1 \leqq \lambda \leqq \Lambda_2\) stetig sein und bei festem \(x\) in \(\lambda\) nicht abnehmen. Weiter gebe es für jedes \(\lambda_1 < \lambda_2\) ein \(x_0 = x_0(\lambda_1, \lambda_2)\), so daß \[ G(x_0,\lambda_1 )< G(x_0,\lambda_2) \] oder \[ F(x_0, \lambda_1) < F(x_0, \lambda_2) \quad \text{ und } \quad | G(x_0, \lambda_1) | + | G(x_0, \lambda_2) | > 0\quad \text{ ist}. \] Endlich sei \[ \lim_{\lambda \to \Lambda_1} G (x, \lambda) = - \infty, \quad \lim_{\lambda \to \Lambda_2} G (x, \lambda) = + \infty. \] Für die Randbedingung gelte: Die Matrix \[ \begin{pmatrix} \alpha_1 & \beta_1 & \gamma_1 & \delta_1 \\ \alpha_2 & \beta_2 & \gamma_2 & \delta_2 \\ \end{pmatrix} \] habe den Rang zwei. Ist nun \(\gamma_1 \delta_2 - \gamma_2 \delta_1 = 0\), so lassen sich die Randbedingungen in die Form bringen: \[ Ay(a)=Bz(a), \quad Cy(b) = Dz(b) \] (Randbedingungen erster Gattung). Ist dagegen \(\gamma_1 \delta_2 - \gamma_2 \delta_1 \not = 0\), so können sie auf die Form \[ y(b) = Ay(a) + Bz(a), \quad z(b) = Cy(a) + Dz(a) \] gebracht werden. (Randbedingungen zweiter Gattung.) Stets sollen \(A (\lambda), \dots, D (\lambda)\) für \(\Lambda_1 \leqq \lambda \leqq \Lambda_2\) stetige Funktionen von \(\lambda\) sein. Verf. behandelt nun beide Gattungen nach der Prüferschen Methode. Setzt man \[ y = K\varrho (x) \sin \vartheta (x), \quad z= K\varrho (x) \cos \vartheta (x), \] so ist (1) gleichbedeutend mit \[ \vartheta^\prime = F \cos^2 \vartheta + G \sin^2 \vartheta \tag{2} \] mit einem Anfangswert \(0 \leqq \vartheta (a) <\pi\) und \(\varrho (x) = \text{ exp } \tfrac 12 \int\limits_a^x (F - G)\sin 2\vartheta\, dx\). Die Randbedingungen erster Gattung nehmen die Form an: Sind \(\alpha (\lambda )\), \(\beta (\lambda) \) durch \[ \begin{matrix} \r & \l \qquad & \l \\ A \sin \alpha & = B \cos \alpha & 0 \leq \alpha < \pi \\ C \sin \beta & = D \cos \beta & 0 \leqq \beta <\pi \end{matrix} \] eindeutig festgelegt, und bezeichnet \(\vartheta (x, \alpha, \lambda)\) diejenige Lösung von (2), für die \( \vartheta (a,\alpha, \lambda) = \alpha (\lambda)\) ist, so muß \[ \vartheta (b, \alpha (\lambda ), \lambda ) - \beta (\lambda ) = n\pi \tag{3} \] mit ganzem \(n\) sein. Wird die weitere Annahme: \[ B (\lambda) \equiv 0 \text{ oder } B (\lambda) \not = 0 \text{ und } \frac {A(\lambda)}{D(\lambda)} \text{ nicht zunehmend}, \] \[ D (\lambda) \equiv 0 \text{ oder } D (\lambda) \not = 0 \text{ und } \frac {C(\lambda)}{D(\lambda)} \text{ nicht abnehmend } \quad (\Lambda_1 \leqq \lambda \leqq \Lambda_2) \] hinzugenommen, so erweist sich die linke Seite von (3) in \(\lambda\) als stetig und monoton wachsend. Daraus folgt dann die Existenz von unendlich vielen Eigenwerten \(\lambda_0 < \lambda_1 < \cdots < \lambda_n \to \Lambda_2\), die alle einfach sind. Die \(n\)-te Eigenfunktion verschwindet im offenen Intervall \((a, b)\) genau \(n\) mal. Die Randbedingungen zweiter Gattung nehmen folgende Form an: Es bedeute \[ \alpha = \vartheta (a), \] \[ \sigma^2 = (A\sin \alpha + B\cos \alpha )^2+ (C\sin \alpha + D \cos \alpha)^2, \quad \sigma > 0, \] und \(\beta\) einen beliebigen durch \[ \sigma \sin \beta = A \sin \alpha + B \cos \alpha, \quad \sigma \cos \beta = C \sin \alpha + D \cos \alpha \] bestimmten Wert. Dann gilt: \[ \varrho (b) = \sigma; \quad \vartheta (b) = \beta + 2n\pi \quad (n \text{ ganz}). \] Verf. beweist nun, daß die erste der vorliegenden Bedingungen für jedes \(\lambda\) erfüllbar ist, während die zweite unter gewissen Monotonievoraussetzungen über \(A,\dots, D \) wieder auf unendlich viele Eigenwerte führt, unter denen jedoch auch doppelte vorkommen können. Auch über die Anzahl der Nullstellen der Eigenfunktionen können Aussagen gemacht werden.
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