Über Finslersche und Cartansche Geometrie. II: Invarianten bei der Variation vielfacher Integrale und Parallelhyperflächen in Cartanschen Räumen. (Q2592667)

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Über Finslersche und Cartansche Geometrie. II: Invarianten bei der Variation vielfacher Integrale und Parallelhyperflächen in Cartanschen Räumen.
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    Über Finslersche und Cartansche Geometrie. II: Invarianten bei der Variation vielfacher Integrale und Parallelhyperflächen in Cartanschen Räumen. (English)
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    1939
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    Die \(n\)-dimensionalen Cartanschen Räume, die auf einem \((n-1)\)-fachen Inhaltsintegral \[ O= \int\limits_{n-1} F(x, p) dv \tag{1} \] (\(F =\) positiv und homogen vom Grade 1 in den \(p\)) aufgebaut werden (Actual. sci. industr. 72 (1933, JFM 59.1346.*)), können als Verallgemeinerungen der \textit{zweidimensionalen} Finslerschen Räume gelten. -- Die ersten Paragraphen enthalten eine Darlegung der Cartanschen Ideen, bei der auch manche persönlichen Standpunkte zutage kommen. So tritt z. B. sehr oft die an Stelle des Cartanschen Haupttensors \[ ds^2 - g_{ik}(x, p) dx^idx^k \] die längs eines Feldes von Hyperflächen \(x^i = x^i(v^1,\ldots,v^{n-1}, c)\) \((c_1\leqq c\leqq c_2)\) oskulierende Riemannsche Metrik \[ g_{\alpha\beta}dv^\alpha dv^\beta,\quad g_{\alpha\beta} = g_{ik} [x(v), p(v)] x_\alpha^i x_\beta^k. \] Im Anschluß an diese Auffassung wird bewiesen, daß die mittlere extremale Krümmung, -- d. h. die skalare Größe \(H\) aus der ersten Variation von (1) \[ \delta O = \int\limits_{n-1}(1-n)H \omega(\delta)dO, \] wo unter \(\omega(\delta)\) die Normalkomponente aus dem Hyperflächenelement des Vektors \(dx^i\) verstanden wird, einer in einem Feld eingebetteten Hyperfläche mit ihrer mittleren Krümmung in der längs des Feldes oskulierenden Riemannschen Maßbestimmung übereinstimmt. Daraus folgt, daß ein Feld von Extremalen aus lauter Minimalhyperflächen der oskulierenden Metrik besteht. -- Im zweiten Teil der Arbeit wird nach einer geometrischen Deutung der Skalare \(\varphi^2= g^{\alpha\beta} \dfrac{\partial\omega}{\partial v^\alpha} \dfrac{\partial\omega}{\partial v^\beta}\) und \(U_0^*\) gefragt, die in der von Koschmieder herrührenden Normalform der zweiten Variation von \(O\) auftreten. Nimmt man an, daß sich in der Variation aus der angegebenen Extremale wieder eine Extremale ergibt, so lautet die Koschmiedersche Formel \[ \delta^2 O = \int\limits_{n-1}(\varphi^2-U_0^*\omega^2)dO.\tag{2} \] Man erkennt in \(\varphi^2\) den quadrierten Winkel zweier auseinander entstandenen Hyperflächenelemente. Für \(U_0^*\) wird folgende geometrische Deutung gefunden: \[ U_0^*=R_{ih}l^il^h-K, \] wobei alle vorkommenden Begriffe in einer oskulierenden Riemannschen Feldmetrik zu denken sind. Hier i t \(R_{ih}\) der zugehörige verjüngte Krümmungstensor, \(l\) der Normalen-Einheitsvektor, \(K\) aber folgender Ausdruck der Hauptkrümmungen der betreffenden Extremalen: \[ K=\sum \dfrac1{R_\alpha}\dfrac1{R_\beta}. \] Der dritte und wichtigste Teil beschättigt sich mit einer Verallgemeinerung der Dilatationstransformationen von Cartan. Als infinitesimale Paralleltransformation wird erne homogene infinitesimale Berührungstransformation erklärt, bei der die Normalkomponente von \(\delta x^i\) konstant bleibt. Für die zum Element senkrechten Variationen erhält man die Cartanschen Dilatationen. -- Eine Schar \[ S(x^i) = \tau \tag{3} \] besteht aus Parallelhyperflächen, wenn zwei benachbarte Hyperflächen aus der Schar durch eine infinitesimale Paralleltransformation verbunden werden können. \(S = \tau\) heißt dann der zugehörige Breitenabstand. Die Schar (3) läßt orthogonale Trajektorien zu, die nach Cartan relativ zu S zu metrisieren sind: \[ ds=dS:\dfrac{F}{\sqrt{g}}\bigg(x^i,\dfrac{\partial S}{\partial x^i}\bigg). \tag{4} \] Verf. erhält dann folgendes Resultat, das mit dem Resultat von Cartan über die Dilatationsscharen verglichen werden kann. Gilt in dem besprochenen Cartanschen Raum ein von dem ausgezeichneten Element \((x, p)\) unabhängiges Inhaltsmaß \(\int\limits_n\sqrt{g}dx\) (d. h. verschwindet der Cartansche Vektor \(A^i\) identisch), dann sind die Trajektorien einer Parallelschar von Extremalen die Extremalen des Variationsproblems \(\delta s = 0\) aus (4) und umgekehrt. -- Die Arbeit schließt mit sehr eleganten Formehl der mittleren extremalen Krümmung und der Koschmiederschen Invariante \(U_0^*\) aus (2), die durch die Einschaltung der betreffenden Fläche in eine Parallelschar gewonnen werden.
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