Eine einfache Beziehung zur Abschätzung der größten Schubspannungen in elastischen Platten. (Q2593267)

Zweck dieser Arbeit ist, besonders in Fällen, für welche die Kirchhoffsche Theorie die Durchbiegung \(w\) einer stetig irgendwie über ihre ganze Seite belasteten und in üblicher Weise gestützten dünnen Platte und damit die größten Biegungsmomente, Querkräfte und Spannungen nicht in endlicher Form liefert, einen praktischen Weg zu finden, um die größten Schubspannungen quer zur Platte leicht abschätzen zu können, wenn die häufig rascher als die Schubspannung berechenbare größte Biegungsspannung und die Stützungsart der Platte bekannt sind. Verf. geht hierzu von Dimensionsbetrachtungen für das größte Biegungsmoment, die größte Querkraft und die zugehörigen Spannungen \(\sigma\), \(\tau\) aus und erhält die größte Schubspannung \(\tau\) durch Bildung von \(\alpha\sqrt{\sigma p}\), worin \(p\) entweder die wirkliche oder die durchschnittliche Belastung pro Flächeneinheit bedeutet, \(\alpha\) ein Koeffizient ist, der von der Art der stetigen Belastung (z. B. parabolische, kegelförmige, sinusartige Belastungsflächen über die ganze Platte), der Stützungsart und auch von der Poissonschen Konstanten \(\nu\) abhängt. Für die gleichförmig belastete kreisförmige Platte, auf welche die Ausgangsbetrachtungen offenbar zugeschnitten sind, ist \(\alpha\) für \(\nu = 0, 3\) nicht viel von 1 verschieden, so daß die größte Schubspannung sich näherungsweise als geometrisches Mittel aus der größten Biegungsspannung \(\sigma\) und \(p\) ergibt. Die Übertragbarkeit der angegebenen Feststellungen, denen nach Meinung des Verf. unter den erwähnten Voraussetzungen eine allgemeine Gültigkeit zukommt -- wofür allerdings ein exakter Beweis fehlt --, auf eine rechteckige Platte mit Sinusbelastung wird am Schlusse der Arbeit gezeigt.