Lokale Eigenschaften der zu Variationsproblemen gehörigen metrischen Räume. (Q2594463)

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Lokale Eigenschaften der zu Variationsproblemen gehörigen metrischen Räume.
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    Lokale Eigenschaften der zu Variationsproblemen gehörigen metrischen Räume. (English)
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    1939
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    In einler Ebene mit den Punkten \(A\), \(B\), \dots wird neben dem euklidischen Abstand \(e(AB)\) eine im allgemeinen unsymmetrische Distanzmessung \(r(AB)\) eingeführt, von der vorausgesetzt wird: 1) \(r(AB) \geqq 0\), 2) \(r(AB) = 0\) dann und nur dann, wenn \(A = B\), 3) \(r (AB) + r(BC)\geqq r(AC)\), 4) Aus \(r(AA_\nu)\to 0\) oder \(r(A_\nu A)\to 0\) folgt \(e(AA_\nu)\to 0\), und aus \(e(AA_\nu) \to 0\) folgt \(r(AA_\nu) + r(A_\nu A) \to 0\). Fixiert man einen Punkt \(P\) und eine Richtung \(\varphi\) und betrachtet alle Folgen von Punktpaaren \(A_\nu B_\nu\), für welche der Vektor \(A_\nu B_\nu\) die Richtung \(\varphi\) hat und \(A_\nu \to P\), \(B_\nu \to P\), so wird gesetzt: \[ g(P,\varphi)= \operatorname{unt. \;Grenze}\varliminf _{\nu \to \infty}\frac{e(A_\nu B_\nu)}{r(A_\nu B_\nu)}, \quad G(P,\varphi)= \operatorname{ob. \;Grenze} \varlimsup_{\nu\to \infty}\frac{e(A_\nu B_\nu)}{r(A_\nu B_\nu)}. \] Trägt man von \(P\) in der Richtung \(\varphi\) die Strecken von der Länge \(g(P,\varphi)\) bzw. \(G(P,\varphi)\) auf (die natürlich auch zur Halbgeraden ausarten können), so erhält man zwei sternförmige Mengen \(\gamma\) bzw. \(\varGamma\), die als untere bzw. obere Indikatrix der Metrik \(r\) im Aufpunkt \(P\) bezeichnet werden. Es wird nun bewiesen: I) \(\gamma\) ist konvex, II) Wenn \(B_1\) in \(\gamma\), \(B_2\) in \(\varGamma\) liegt, so liegt die Verbindungsstrecke ganz in \(\varGamma\) Hieraus folgt unter anderem: wenn \(g(P,\varphi)> 0\) ist für alle \(\varphi\), so sind \(g\) und \(G\) für alle \(\varphi\) stetig. Allgemein wird weiter bewiesen: III) \(G(P, \varphi)\) ist Limes einer fallenden Folge unterhalb stetiger Funktionen von \(\varphi\). Gibt man \(\gamma\) und \(\varGamma\) in \(P\) gemäß I--III vor, so gibt es eine Metrik \(r\), die in \(P\) die Sternbereiche \(\gamma\) und \(\varGamma\) zu Indikatrizen hat. Nach Untersuchungen von \textit{Menger} (Ergebn. math. Kolloqu. Wien 8 (1937), 1-32; JFM 63.1061.*) gibt es zur Metrik \(r\) einen Integranden \(F(P,\varphi)\), so daß \(r(AB)\) durch das Integral \(\int Fds\) über eine von \(A\) nach \(B\) führende rektifizierbare Kurve gegeben ist, die das Integral zum Minimum macht (Extremale). Es wird nun gefragt, ob man die Differenzierbarkeit der Extremalen behaupten kann, wenn man die folgende Regularitätsforderung stellt: es sollen die beiden Indikatrizen in einem beschränkten konvexen Bereich zusammenfallen (der dann von selbst stetig vom Aufpunkt abhängt). Die Frage läßt sich an einem Beispiel verneinend beantworten. Es läßt sich zwar eine Eigenschaft der Extremalen behaupten, die mit der Differenzierbarkeit verwandt ist, z. B. im Fall stetiger Differenzierbarkeit stets gilt, aber weder aus der Differenzierbarkeit folgt, noch diese zur Folge hat. Es ist die folgende: Es sei \(O\) ein Punkt eines Extremalenbogens, \(A_\nu B_\nu C_\nu\) eine Folge von Punktetripeln des Bogens, die beim Durchlaufen in positivem Sinn in der angegebenen Reihenfolge passiert werden; ferner sei \(A_\nu \to 0\), \(B_\nu \to 0\), \(C_\nu \to 0\); dann gilt: \[ \lim_{\nu\to \infty}\frac{e(A_\nu B_\nu)+e(B_\nu C_\nu)} {e(A_\nu C_\nu)}=1. \]
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