Memorie di metodologia statistica. I. Variabilità e concentrazione. (Q2594669)

Es ist sehr zu begrüßen, daß Verf., der tonangebende Statistiker Italiens, es unternimmt, in einem mehrbändigen Werk einige wesentliche seiner zahllosen früheren zum größten Teil in entlegenen Zeitschriften verstreuten und daher schwer zugänglichen Arbeiten neu zu veröffentlichen. Es handelt sich dabei nur um grundlegende Arbeiten der methodologischen Statistik, aus denen Verf. nun, unter den der zeitlichen Fortentwicklung Rechnung tragenden Änderungen und Ergänzungen und unter Hinzufügung sehr ausführlicher Anmerkungen, in denen seine Resultate historisch eingeordnet und mit den entsprechenden anderer Autoren in Zusammenhang gebracht werden, den Riesenbau seines bis ins Feinste ausgefeilten Systems von Indizes und Maßen der beschreibenden Statistik aufführt. In dem bisher vorliegenden I. Band werden die wichtigsten Arbeiten über Streuung (Variabilität) und Konzentration zusammengefaßt. Kap. 1: Konzentrations- und Abhängigkeitsindizes. Für jede positive statistische Reihe \(0\leqq a_1\leqq a_2<\cdots\leqq a_n\) eines Merkmals \(A\) und alle ganzen \(0\leqq m\leqq n\) gilt die triviale Ungleichung \[ \frac{\textstyle \sum\limits_{i=n-m+1}^{n}\kern-4pt a_i}{\textstyle \sum\limits_{i=1}^{n}a_i}\geqq \frac{m}{n}, \] die desto stärker sein muß, je stärker das beobachtete Merkmal \(A\) konzentriert ist Von dieser Überlegung ausgehend, führt Verf. den durch \[ \left[\frac{\textstyle \sum\limits_{i=n-m+1}^{n}\kern-4pt a_i}{\textstyle \sum\limits_{i=1}^{n}a_i}\right]^\delta =\frac{m}{n} \] definierten Konzentrationsindex \(\delta \), sofern dieser für verschiedene \(m\) annähernd konstant ausfällt, und ähnlich gebaute weitere Konzentrationsmaße ein, die sich sowohl für die Verteilung der besteuerten Einkommen als auch für die Verteilung der ehelichen Fruchtbarkeit gut bewähren und sich im ersten Falle aus der von Pareto stammenden, bekannten Einkommensverteilung ableiten lassen. Entsprechend werden für die Beziehung zwischen zwei an denselben statistischen Individuen gemessenen Merkmalen Abhängigkeitsmaße konstruiert und wiederum auf Einkommens- und Fruchtbarkeitsstatistik angewandt. Kap. 2: Variabilität und Mutabilität. Verf. unterscheidet die Variabilität quantitativer von der analogen Mutabilität qualitativer statistischer Reihen. Den allgemein bekannten Variabilitätsmaßen stellt Verf. die mittlere Differenz und Verallgemeinerungen derselben an die Seite; er leitet ferner für die mittleren Differenzen verschiedene Berechnungsformeln her, bestimmt den Erwartungswert der mittleren Differenzen und der anderen Streuungsmaße in Stichproben (mit und ohne Zurücklegen), untersucht die Anwendungsbereiche der verschiedenen Streuungsmaße und behandelt die relativen Streuungsmaße (Variabilitätskoeffizient usw.) sowie Oszillations- und Evolutionsmaße bei zeitlich geordneten Reihen. Am Ende dieses Kapitels und in Kap. 4 werden diese Begriffe und Maße auf qualitative Beobachtungsreihen ausgedehnt. In Kap. 3: ``Konzentrations- und Streuungsmessung'' wird das Konzentrationsverhältnis definiert, mit der mittleren Differenz in Beziehung gebracht und seine graphische Bestimmung aus der Konzentrationskurve beschrieben. In Kap. 7: ``Konzentrationskurven'' werden die Konzentrationskurven aus Häufigkeits und Summenkurven abgeleitet und ihre besonderen Eigenschaften untersucht. Kap. 5 ist dem Begriff und den Maßen der ``Transvariation'' oder ``Transgression'' gewidmet, die für den Vergleich biologischer Verteilungen von Bedeutung sind. In Kap. 6 bestimmt Verf. die Maximalwerte, deren die verschiedenen Streuungsmaße unter den verschiedensten Voraussetzungen fähig sind. -- Sämtliche Ausführungen sind fast ausnahmslos elementar, werden an sehr umfangreichem Beispielmaterial, das vorwiegend der Volkswirtschaft und der Bevölkerungsstatistik entnommen ist, erläutert und sind mit außerordentlich reichhaltigen, wertvollen Literaturhinweisen versehen.