Zweiparametrige reguläre Kurvensysteme auf der 2-Sphäre. (Q2599673)

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Zweiparametrige reguläre Kurvensysteme auf der 2-Sphäre.
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    Zweiparametrige reguläre Kurvensysteme auf der 2-Sphäre. (English)
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    1939
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    Bei vielen Fragen bezüglich geodätischer Linien sind nur topologische Eigenschaften dieser Kurven wesentlich. Verf. unternimmt es, derartige Untersuchungen auf eine einheitliche Grundlage zu stellen, indem er von vornherein von einem Kurvensystem ausgeht, das nur gewisse topologische Eigenschaften des Systems der geodätischen Linien aufweist, sonst aber beliebig ist. Dabei beschränkt er sich auf den Fall der Flächen vom Geschlecht Null. Dementsprechend werden also auf der Kugel Systeme von ``\(g\)-Kurven'' betrachtet. Von der einzelnen \(g\)-Kurve wird verlangt, (1) daß sie ein (eindeutiges) stetiges Bild \(g(t)\) der Geraden \(-\infty < t < + \infty\) ist; (2) weder für \(t \to + \infty\) noch für \(t \to - \infty\) soll \(g(t)\) einem festen Punkt zustreben. (Die Gesamtheit der Häufungspunkte z. B. für \(t \to + \infty\) wird als Ende des \(g\)-Strahls \(g(t)\), \(0 \leqq t < + \infty\), bezeichnet.) Vom gesamten System wird verlangt, (3) daß zwei \(g\)-Kurven überhaupt zusammenfallen, wenn sie einen Teilbogen gemeinsam haben (eindeutige Fortsetzbarkeit). (4) Ferner soll eindeutige Verbindbarkeit im kleinen bestehen, genauer: Zu jedem Punkt \(x\) der Kugel gibt es eine Umgebung \(U_1\) und eine \(U_1\) enthaltende Umgebung \(U_2\), so daß zwei Punkte \(y\), \(z\) aus \(U_1\) eindeutig durch einen \(g\)-Bogen verbindbar sind, der ganz innerhalb \(U_2\) verläuft. (Kann man speziell \(U_2\) mit \(U_1\) identifizieren, so spricht man von einer regulären Umgebung \(U_1=U_2\).) Aus diesen vier Voraussetzungen werden zunächst weitere Eigenschaften gefolgert: Jeder \(g\)-Bogen setzt sich aus endlich vielen Jordanbögen zusammen. Zwei \(g\)-Kurven, die einen gemeinsamen Punkt haben, kreuzen sich dortselbst. Jeder Punkt der Kugel besitzt eine reguläre Umgebung (s. o.), und zwar ist jede Umgebung regulär, deren Durchmesser unter einer passend zu wählenden Schranke liegt. -Darauf folgen Konvergenzsätze, die u. a. die stetige Abhängigkeit eines \(g\)-Bogens von einem beliebig kleinen Anfangsbogen, sowie die stetige Veränderung eines Schnittpunktes zweier \(g\)-Bögen bei stetiger Verlagerung der Anfangsbögen enthalten. Zu diesen im wesentlichen topologischen Grundtatsachen tritt noch eine solche metrischer Natur: Es wird ein ``Geradlinigkeitssatz'' bewiesen, der, grob gesprochen, besagt, daß die \(g\)-Kurven nicht zu stark gekrümmt sein können. Der Beweis stützt sich auf Sätze über den ``Nerv'' eines Gebietes. Es ist dies der Ort der Mittelpunkte solcher Kreise, deren Inneres zum Gebiet gehört, und deren Peripherie an mindestens zwei Stellen an den Rand des Gebietes stößt (genauer: der Durchschnitt von Rand und Peripherie soll mindestens zwei Komponenten aufweisen). Die diesbezüglichen Sätze werden in einem Schlußkapitel nachgetragen. Mit diesen Hilfsmitteln wendet sich Verf. sodann dem Hauptproblem zu, der Untersuchung des Endes (s. o.) eines doppelpunktfreien \(g\)-Strahls. Das Ende besteht aus doppelpunktfreien \(g\)-Kurven (asymptotischen \(g\)-Kurven), und zwar entweder einer geschlossenen \(g\)-Kurve oder einem Kontinuum aus überabzählbar vielen offenen \(g\)-Kurven, das noch näher untersucht wird. Als Anwendung folgt ein weiterer Ausbau der Sätze von der Stetigkeit der Schnittpunkte und Doppelpunkte. Die allgemeinen Untersuchungen über das Ende eines doppelpunktfreien \(g\)-Strahles werden durch Beispiele erläutert; als solche verwendet Verf. sogenannte ``Linsen'': Es werden auf der Kugel gewisse, zueinander fremde Großkreisvierecke markiert und für die in diese ``Linsen'' eindringenden Großkreise bestimmte Brechungsgesetze festgelegt. Das System der derart gebrochenen Großkreise dient als System von \(g\)-Kurven. Die Lektüre der Arbeit wird durch eine Reihe von Versehen drucktechnischer und sachlicher Art erschwert. Von den letzteren wird jedoch die wesentliche Substanz der Ergebnisse, soweit Ref. festellen konnte, nicht berührt. (V 6 B.)
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