Die praktische Verwertung von astronomisch georteten Luftaufnahmen. (Q2600041)

In früheren Noten des Verf. (S.-B. math.-nat. Abt. Bayer. Akad. Wiss. München 1937,183-187; 1938, 19-25) wurde nachgewiesen, daß durch die Benutzung sonnengeorteter Aufnahmen eine von der Schwereverteilung des Erdkörpers unabhängige Darstellung der festen Erdoberfläche möglich ist. Diese Arbeit geht auf die Verwendung sonnengeorteter Luftaufnahmen bei der üblichen, an die Schwererichtung gebundenen Aufnahme des Geländes ein. Die mit Hilfe der Vektorsymbolik durchgeführte Untersuchung ergibt, daß zur gemeinsamen Ortung von zwei sonnengeorteten Aufnahmen die Zielstrahlen nach vier Geländepunkten genügen, während bei der Grundaufgabe der Photogrammetrie die Zielstrahlen nach fünf Geländepunkten erforderlich sind. Werden zwei Luftaufnahmen so rasch hintereinander ausgeführt, daß die Änderung der Sonnenrichtung zwischen beiden vernachlässigt werden kann, so reichen bereits drei Ziellinienpaare zur Herstellung der gegenseitigen Ortung aus. Durch die Einbeziehung des Zenits schließlich wird die Ebenbürtigkeit mit einer nach Norden georteten Bodenaufnahme erreicht, wobei die erste wegen ihrer unbehinderten Übersicht und des Fehlens von bodennahen Flachbeziehungen vorzuziehen ist.