S. Lies Abbildungen der Linienelemente einer Ebene und die Nicht-Euklidische Geraden-Kugel-Transformation. (Q2601465)

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S. Lies Abbildungen der Linienelemente einer Ebene und die Nicht-Euklidische Geraden-Kugel-Transformation.
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    S. Lies Abbildungen der Linienelemente einer Ebene und die Nicht-Euklidische Geraden-Kugel-Transformation. (English)
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    1937
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    Bedeuten \(x, y, p\) die Koordinaten eines Linienelementes \(l\) der Ebene, so sind \[ (x + x_1)(p + p_1) - 2(y-y_1) = 0 \tag{1a} \] \[ (y-y_1)^2-pp_1(x-x_1)^2=0 \tag{1b} \] die notwendigen und hinreichenden Bedingungen dafür, daß die Linienelemente \(l\) und \(l_1\) einer \textit{Parabel} (\(y\)-paralleler Achsenrichtung) oder einer gleichseitigen \textit{Hyperbel} (durch die Fernpunkte der \(x\)- und \(y\)-Achse), d. i. einem (pseudoeuklidischen) \textit{Kreise} angehören. Deutet man \[ x,y,z=p \tag{2b} \] als Punktkoordinaten im Raume, so ordnet (1a) jedem festen Raumpunkte (2a) als Bild der mit dem Linienelement \(l\) in \textit{Parabellage} befindlichen Elemente nach Art eines Nullsystems eine Fläche zweiter Ordnung zu. Durch die quadratische \textit{Cremona}transformation \[ X=x,\quad Y=\tfrac12z,\quad Z=y-\tfrac12xz \tag{4a} \] (\textit{erste Liesche Abbildung der nichtorientierten Linienelemente}) wird diese Zuordnung zu einem gewöhnlichen Nullsystem. Verführe man mit (1b) ebenso, so würde man auf kubische Flächen geführt werden. Wählt man aber \[ x, y, z = \sqrt{p} \tag{2b} \] als räumlichen Bildpunkt des (nunmehr \textit{orientierten}) Linienelementes \(l\), so ergibt sich wieder als Bild der mit \(l\) in \textit{Kreislage} befindlichen orientierten Linienelemente eine Fläche zweiter Ordnung, die nach Art eines Nullsystems dem neuen Bildpunkt von \(l\) zugeordnet ist. Ein gewöhnliches Nullsystem erhält man durch die quadratische \textit{Cremona}transformation \[ X=xz,\quad Y =z,\quad Z=y \tag{4b} \] (\textit{zweite \textit{Lie}sche Abbildung der orientierten Linienelemente}). Das ternär-binäre Gebiet der Linienelemente der Ebene hat den Zusammenhang einer \textit{Segre}schen \(M_3^3\) des \(R_5\). Man kann die I. oder II. \textit{Lie}sche Abbildung erhalten, wenn man diese \(M_3^3\) aus einer ihrer Bisekanten oder Tangenten in den \(R_3\) projiziert (vgl. das vorletzte Referat). Deutet man (1b) vermöge der Abbildung (2a) im Raum, dann ergibt sich ein nichtlineares System von kubischen Flächen, die sich (durch Wahl ihrer Koeffizienten als Koordinaten) auf Punkte einer \(M_3^4\) in einem \(R_5\) abbilden lassen. Diese besteht aus den Verbindungsgeraden der Punkte zweier Kegelschnitte in windschiefen Ebenen und kommt in der \textit{Klein}schen Deutung der Liniengeometrie des \(R_3\) vor als Bildmannigfaltigkeit des Tangentenkomplexes einer regulären Fläche zweiter Ordnung. Es gibt daher eine Abbildung, z. B. \[ \begin{matrix}\l&\l&\l&\l\\ X_{01} = &1, \quad &X_{02} = z, \quad &X_{03} = -y - xz,\\ X_{23} = - &y_2,\quad &X_{31} = x^2z,\quad &X_{12} = -y + xz,\\ \end{matrix} \tag{8} \] welche die Linienelemente \((x, y, p)\) überträgt auf die Tangenten der Fläche zweiter Ordnung \[ X_0 X_3 + X_1 X_2 = 0. \tag{10} \] Wählt man diese als Grundfläche einer nichteuklidischen Maßbestimmung, so entsprechen in Kreislage befindlichen Linienelementen inzidente Minimalgeraden und aus bekannten Eigenschaften der II. \textit{Lie}schen Abbildung folgt: ``Durch Zusammensetzung von \textit{Lie}s Abbildung der orientierten Linienelemente mit der Abbildung (8) der nichtorientierten Linienelemente auf die Minimalgeraden eines nichteuklidischen Raumes entsteht die nichteuklidische Geraden-Kugel-Transformation.'' Projiziert man das der Tangente (8) angehörende Linienelement der Fläche (10) stenographisch aus dem Punkte \((0, 0, 0,1)\) auf die Ebene \(z = 0\), so ergibt sich gerade das Linienelement \((x,y, p)\). Überträgt man zugleich auch die Orientierung der Linienelemente stereographisch auf die absolute Fläche, so erhält man die folgende \textit{konstruktive Herstellung der nichteuklidischen Geraden-Kugel-Transformation:} ``Die Zusammensetzung von \textit{Lie}s Abbildung der orientierten Linienelemente der Ebene auf die Punkte des Raumes mit der stereographischen Projektion dieser Linienelemente auf die orientierten Linienelemente einer regulären Fläche zweiter Ordnung ergibt die nichteuklidische Geraden-Kugel-Transformation.'' (V 5 C.)
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