Recherches sur la négation et l'équivalence dans le calcul des propositions. (Q2601633)

Verf. untersucht die Menge \(\boldsymbol{S}(E,N)\) derjenigen Formeln des Aussagenkalküls, die nur die beiden Verknüpfungszeichen \(E\) und \(N\) enthalten (\(Epq\) heißt: \(p\) äquivalent \(q\); \(Np\) heißt: nicht-\(p\)). Eine derartige Formel heiße von erster Art, falls sie sowohl das Zeichen \(N\) wie auch jede Aussagenvariable eine gerade Anzahl von Malen enthält; von zweiter Art, falls sie \(N\) zwar eine ungerade, jedoch jede Aussagenvariable eine gerade Anzahl von Malen enthält; endlich von dritter Art, falls sie wenigstens eine Aussagenvariable eine ungerade Anzahl von Malen enthält (dies sind der Reihe nach eben die identisch wahren, bzw. die identisch falschen, bzw. die gemischtwertigen Formeln). Dann bilden die Formeln erster Art ein (in bezug auf die Einsetzungs- und \(E\)-Abtrennungsregel: aus \(\alpha\) und \(E \alpha \beta\) entnimmt man \(\beta\)) axiomatisierbares System; die Formeln \(EEpqEqp\), \(EEEpqrEpEqr\) und \(EENpNqEpq\) bilden ein Axiomensystem desselben. Erweitert man dieses Axiomensystem durch eine beliebige Formel zweiter Art (z. B. \(EpNp\), oder \(NEpp\)), so werden außer den Formeln erster Art auch die von zweiter Art ableitbar, nicht aber die von dritter Art (so daß das erweiterte Axiomensystem zwar in dem Sinn widerspruchsfrei ist, daß darin nicht alle Formeln ableitbar sind, nicht aber im wörtlichen Sinn, da darin sowohl die Formel \(Epp\) wie auch ihr Negat \(NEpp\) ableitbar ist). Das obige (ursprüngliche) Axiomensystem ist also unvollständig, die Formeln zweiter Art sind untereinander deduktionsgleiche freie Formeln. Erweitert man aber das Axiomensystem durch irgendeine Formel dritter Art, so werden sämtliche Formeln von \(\boldsymbol{S}(E,N)\) ableitbar. Diese Behauptungen werden durch eine entsprechende Erweiterung der Normalformenmethode aus der vorstehend angezeigten Arbeit des Verf. bewiesen.