Über eine Kovariante bei Cremona-Transformationen. (Q2602505)

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Über eine Kovariante bei Cremona-Transformationen.
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    Über eine Kovariante bei Cremona-Transformationen. (English)
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    1937
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    Auf einer ebenen algebraischen Kurve \(f(x, y) = 0\) vom Geschlecht \(p\geqq 2\) sind die \textit{Weierstraß}-Punkte \(P\) dadurch gekennzeichnet, daß die \(p\) Lücken in den Ordnungen der auf \(f\) rationalen Funktionen, die nur in \(P\) unendlich werden, nicht mit der Folge der Zahlen 1, 2,\dots, \(p\) zusammenfallen. Sie sind mit \(f\) gegenüber birationalen, also insbesondere \textit{Cremona}-Transformationen der Ebene invariant verknüpft. Daher fragt Verf. nach einem gegenüber \textit{Cremona}-, also speziell projektiven, Abbildungen der Ebene mit \(f\) kovariant verknüpften System von Kurven, den sogenannten \textit{Weierstraß}kurven \(W = 0\), die auf \(f\) die \textit{Weierstraß}punkte ausschneiden; man erhält \(W\) als eine \(\frac{1}{2}p(p + 1)\)-reihige Determinante; in der \(\mu \)-ten Zeile \((1\leqq \mu \leqq p)\) stehen das adjungierte Polynom \(\varphi _\mu \) und alle seine Ableitungen nach \(x\) und \(y\) bis zur \((p - 1)\)-ten Ordnung; in der \(\nu \)-ten Zeile \(\bigl(p+1\leqq \nu \leqq \frac{1}{2}p(p+1)\bigr)\) stehen \(a_{\nu -p}\cdot f\) und alle seine Ableitungen bis zur \((p 1)\)-ten Ordnung, wobei die \(a_1\),\dots \(a_{\frac{1}{2}p(p-1)}\) willkürliche Polynome sind, bei denen die Determinante \(D\), die in der \(\varrho \)-ten Zeile \(a_\varrho \) und alle seine Ableitungen bis zur \((p - 2)\)-ten Ordnung enthält, nicht identisch verschwindet. Um \(W\) homogen zu machen, kann man etwa die Polynome \(a_\varrho \) alle vom gleichen Grade \(r\geqq p-2\) wählen und in der obigen Definition von \(W\) die adjungierten Polynome alle mit einem beliebigen Polynom \(b\) vom Grade \(r + 3\) multiplizieren. Diese Kurven \(W = 0\) sind \textit{Cremona}-kovariant zu \(f\), indem die \textit{Weierstraß}kurven der Transformierten von \(f\) gleich den Transformierten der \textit{Weierstraß}kurven von \(f\) vermehrt um die \(\frac{1}{6}p(p^2-1)\)-fach gezählten Fundamentalkurven sind. \(W\) läßt sich eindeutig in die Form \[ W = A\cdot f + w\cdot D\cdot b^p \] setzen, in der \(w\) von den \(a_\varrho \), \(b\) und deren Ableitungen unabhängig ist. \(W = 0\) schneidet \(f = 0\) einmal in den \(p(p^2 - 1)\) \textit{Weierstraß}punkten, sodann dort, wo \(D = 0\) oder \(b=0\) ist, und schließlich in jedem \(k\)-fachen Punkte der Kurve mit der Schnittzahl \(\frac{1}{2}k(k-1)\,p\,(p + 1)\). Es ist nun von Bedeutung, daß man aus den \textit{Weierstraß}kurven nicht nur geometrische Invarianten, nämlich die \textit{Weierstraß}punkte, sondern auch arithmetische Invarianten der Kurve, nämlich die Lückenzahlen \(\lambda _1\), \(\lambda _2\),\dots, \(\lambda_ p\), die zu ihnen gehören, ablesen kann; sie hängen mit den Singularitäten einer allgemeinen \textit{Weierstraß}kurve im betrachteten \textit{Weierstraß}punkte \(P\) zusammen; aus Summe und Anzahl derjenigen \(\lambda _\varrho \), die \(\leqq p+1\) sind, läßt sich nämlich die Zahl der linearen Zweige der \textit{Weierstraß}kurve in \(P\) bestimmen, die dort \(f= 0\) nicht berühren, und umgekehrt; kennt man die charakteristischen Zahlen der andern Zweige dieser Kurve, so lassen sich ferner diejenigen \(\lambda _\varrho \), die \(\geqq p + 2\) sind, einzeln eindeutig bestimmen und umgekehrt. Nimmt man noch die Tatsache hinzu, daß die Summe zweier Nichtlückenzahlen wieder eine Nichtlückenzahl ist, so läßt sich in manchen Fällen die ganze Folge der Zahlen \(\lambda _1\),\dots, \(\lambda _p\) bestimmen. Auf einer Kurve können wohl \textit{Weierstraß}punkte mit verschiedenen Lückenverteilungen vorkommen, aber diese sind nicht willkürlich, wie Verf. an Beispielen zeigt, die zugleich die Verwendung seiner Methode zur Berechnung der Lückenzahlen demonstrieren.
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