Über eine Klasse algebraischer Gebilde (Freigebilde). (Q2602612)

Unter einem ``Freigebilde'' im \(n\)-dimensionalen projektiven Raum versteht Verf. eine algebraische Punktmannigfaltigkeit mit der Eigenschaft: Es gibt keinen linearen Raum, der sie in endlich vielen, linear \textit{abhängigen} Punkten trifft. Ein Freigebilde wird also von einem beliebigen linearen Raum stets entweder in unendlich vielen Punkten getroffen (d. h. in ganzen Kurven oder Flächen), oder nur in endlich vielen Punkten, die dann aber linear unabhängig sind. Beispiele im \(R_{3}\): (1) Zwei Punkte und eine zu ihrer Verbindungslinie windschiefe Gerade. (2) Eine Gerade und ein nicht ausgearteter Kegelschnitt, die einen Punkt gemein haben, wobei die Gerade nicht in der Ebene des Kegelschnittes liegt. (3) Eine nicht zerfallende Raumkurve dritter Ordnung. Nach einigen allgemeinen Sätzen über Freigebilde werden die 24 wesentlich verschiedenen Freigebilde im \(R_{3}\) aufgezählt, wobei auch das aus keinem Punkte bestehende Nullgebilde \(L_{-1}\) eingeführt wird. Weiter werden im besonderen Freigebilde zweiten Grades behandelt, wobei auch auf Realitätsfragen eingegangen wird und wobei sich ein Zusammenhang mit der Theorie der reellen quadratischen Formen ergibt. (V 5 B.)