Einführung in die theoretische Physik Bd. III, 2. Quanten\-theorie. (Q2605341)

Mit dem vorliegenden der Quantenphysik gewidmeten Band beschließt Verf. seine ``Einführung in die theoretische Physik''. Von anderen Werken über den gleichen Gegenstand unterscheidet sich das vorliegende hauptsächlich dadurch, daß hier der Gesamtgegenstand nicht in irgend\-einer systematischen Darstellung geboten wird, soweit das jedenfalls überhaupt bei dem heutigen Stand möglich ist, sondern daß die natürliche Entwicklung, die schließ\-lich zu der heutigen abstrakten Form der Quantenphysik geführt hat, vor dem Leser aufgezeigt wird. So erklärt es sich, daß ein großer Teil des Buches der älteren \textit{Bohr}schen Theorie gewidmet ist. Es werden in aller Ausführlichkeit die Erfolge und auch die Schwächen des \textit{Bohr}schen Atommodells geschildert. Nach einer Darstellung des ersten Auftretens von Materiewellen bei \textit{de Broglie} wird die \textit{Schrödinger}sche Wellengleichung aufgestellt. Als Anwendungen werden der Rotator, der lineare Oszillator, das Wasserstoffatom und der \textit{Zeemann}-Effekt be\-handelt. Weiter wird auf die Methoden der Störungstheorie zur genäherten Integra\-tion, auf das \textit{Pauli}prinzip im Rahmen der Wellenmechanik und auf die homöopolare Bindung eingegangen. Ein weiteres Kapitel befaßt sich mit der statistischen Deutung. Hier hat die \textit{Heisenberg}sche Ungenauigkeitsrelation ihren Platz gefunden, und es wird auch hier kurz die Matrizenmechanik gestreift. Nach einem Kapitel über die Ausstrahlung und die Dispersion im Rahmen der neuen Quantenphysik befaßt sich das letzte Kapitel mit der relativistisch invarianten Form der Quantenphysik. Nach einer einleitenden Darstellung der nichtakzeptierten relativistischen \textit{Schrödinger}gleichung, werden die \textit{Dirac}gleichungen aufgestellt. Als Anwendungen werden die kräftefreie Teilchenbewegung und die Fein\-struktur des Wasserstoffspektrums behandelt. Die textliche Darstellung ist durchweg sehr klar und eindringlich. Häufig eingestreute Literaturzitate werden dem interessierten Leser sehr angenehm sein. Demjenigen Leser, der die historische Entwicklung gewissermaßen ab ovo miterleben will, und der allmählich in die moderne Quantenphysik eindringen will, ohne gleich mit abstrakten Operatoren zu beginnen, wird dieses Buch sicher ein anregender und zuverlässiger Führer sein. Besprechung: H. P. Robertson, Bull. Amer. math. Soc. 44 (1938), 319-320.