Theorie der quadratischen Formen in beliebigen Körpern. (Q2605927)

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Theorie der quadratischen Formen in beliebigen Körpern.
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    Theorie der quadratischen Formen in beliebigen Körpern. (English)
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    1936
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    Ein bekanntes, von \textit{Clifford} eingeführtes hyperkomplexes System wird so verallgemeinert, daß es von den Koeffizienten \(a_i\) einer beliebigen quadratischen Diagonalform \(\sum\limits_{i=1}^n a_i x_i^2\) abhängt. In dieser Fassung wird es durch \(n\) Größen \(u_1,\ldots, u_n\) mit den Rechenregeln \(u_i^2=a_i\), \(u_iu_k=-u_ku_i\) (\(i\neq k\)) erzeugt und hat den Rang \(2^n\). (Ein System mit entsprechenden Eigenschaften läßt sich auch für beliebige quadratische Formen \(\sum\limits_{i,k=1}^n a_{ik}x_ix_k\) angeben.) Jeder quadratischen Diagonalform \(f\) mit Koeffizienten aus einem Körper \(K\), dessen Charakteristik von 2 verschieden ist, wird das so erklärte hyperkomplexe System \(C(f)\) zugeordnet. Nennt man zwei Formen mit Koeffizienten aus \(K\) äquivalent, wenn sie durch eine nichtsinguläre lineare Transformation mit Koeffizienten aus demselben Körper \(K\) ineinander übergehen, so gehören zu äquivalenten \(f\) isomorphe \(C(f)\). Dieses System \(C(f)\) erleichtert den Weg zu dem schon von \textit{Artin} aufgestellten direkten Produkt \[ S(f)=\prod_{i\leqq k}(a_i,a_k), \;\text{wo} \;(a,b)=C(ax_1^2+bx_2^2) \] ist. Es ist nämlich. \[ S(f)\sim\prod_{k=1}^n (a_1a_2\cdots a_k, a_k)= C\left(f-\sum_{i=1}^n x^2_{-i}\right), \] wo die \(x_{-i}\) neue Unbestimmten sind. Im allgemeinen bildet \(S\) mit der Diskriminante \(d\) zusammen noch kein volles Invariantensystem für die Äquivalenz (für \(n\leqq 3\) ist dies allerdings der Fall); wohl aber gibt der Bau von \(S\) wesentliche Aufschlüsse in dieser Richtung. Für gewisse Klassen von Körpern ist z. B. bekannt, daß in ihnen jede Algebra \((a,b)\) zerfällt; in anderen bilden diese Algebren eine Gruppe. Stellt insbesondere jede quadratische Form in fünf Unbestimmten (in nichttrivialer Weise) die Null dar, wie z. B. in jedem \(\mathfrak p\)-adischen Zahlkörper (\(\mathfrak p\) endlich), so bilden \(n\), \(d\) und \(S\) ein volles Invariantensystem für die Äquivalenz. Die Bedeutung der Formen, die die Null nicht darstellen, wird dadurch hervorgehoben, daß sich ihre Klassen mit der Nullklasse zu einem Ring zusammenfassen lassen. Eine quadratische Form \(f\), die die Null darstellt, ist einer Form von der Gestalt \(x^2 - y^2 + f'\) äquivalent, wo \(f'\) durch \(f\) bis auf Äquivalenz eindeutig bestimmt ist. Wendet man diesen Satz gegebenenfalls auf \(f'\) an und fährt so fort, so gelangt man entweder zu der Form 0 oder zu einer Form, die nicht mehr die Null darstellt. -- Zum Schluß wird diese Theorie auf Formen mit Koeffizienten aus Zahl- und Funktionenkörpern angewandt. (III 7.)
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