Topologischer Beweis eines Satzes von Wiman. (Q2606600)

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Topologischer Beweis eines Satzes von Wiman.
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    Topologischer Beweis eines Satzes von Wiman. (English)
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    1936
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    Eine geschlossene \textit{Riemann}sche Fläche \(\varphi\) vom Geschlecht \(p > 1\) besitzt nur endlich viele eineindeutige konforme Abbildungen auf sich. Für dieses klassische Theorem gibt es mehrere Beweise. (Literaturangaben z. B. bei \textit{H. Weyl}: Die Idee der Riemannschen Fläche (1913; F.~d.~M. 44, 492-493), S. 165; ferner Beweis von \textit{B. v. Kerékjártó}, Démonstration nouvelle d'un théorème de Klein et Poincaré, Acta Litt. Sci. Univ., Szeged, Sect. Sci. math. 7 (1935), 160-162; F.~d.~M. 61\(_{\text{II}}\).) Der Verf. gibt zunächst einen kurzen und besonders schönen Beweis des Satzes, der darauf beruht, daß es auf \(\varphi\) nur endlich viele geschlossene geodätische Linien gegebener Länge gibt, falls der Fläche eine hyperbolische Metrik aufgeprägt wird. Aus dem zitierten Satz folgt nun speziell, daß jede konforme Abbildung \(\tau\) von \(\varphi\) eine endliche Ordnung \(n\) hat. Nach \textit{Wiman} besteht unabhängig von \(\tau\) die Ungleichung \(n \leqq 4p+2\). (\textit{Wiman} hat sie für die birationalen Transformationen einer irreduzibeln algebraischen Kurve ausgesprochen, was auf dasselbe herauskommt (vgl. Bihang Svenska Vetensk.-Akad. Handl., Stockholm 21\(_{\text{I}}\), No. 3 (1895); F.~d.~M. 26, 658-659).) Diese Aussage ist aber im folgenden Sinne unabhängig von der Konformität von \(\tau\): Es sei \(\varphi\) eine geschlossene zweiseitige Fläche vom Geschlecht \(p > 1\) und \(\tau\) eine topologische orientierungstreue Abbildung von \(\varphi\) auf sich mit der Periode \(n\). Dann gilt: \(n \leqq 4p+2\). In dieser Form wurde der Satz von \textit{F. Steiger} (Die maximalen Ordnungen periodischer topologischer Abbildungen geschlossener Flächen in sich, Comment. math. Helvetici 8 (1935), 48-69; F.~d.~M. 61\(_{\text{II}}\)) auf rein topologischem Wege bewiesen. Der Verf. zeigt nun, daß der Satz von \textit{Wiman} auch dann noch gilt, wenn \(\tau\) nicht mehr periodisch ist, sondern nur eine Potenz von \(\tau\) zur Klasse der Identität gehört. Der kleinste Exponent \(n\), für den dies der Fall ist, erfüllt dann wieder die Ungleichung. Damit ist der Satz vom Begriff der periodischen Flächenabbildung losgelöst und wird zu einem Satz über die Abbildungsklassen der Fläche \(\varphi\) oder mit anderen Worten über die Automorphismen ihrer Fundamentalgruppe. Es wird jedoch die Vermutung ausgesprochen, daß beide Fassungen des \textit{Wiman}schen Satzes sachlich übereinstimmen, indem jede Abbildungsklasse der Ordnung \(n\) von selbst eine Abbildung der Ordnung \(n\) enthält; für gewisse Typen von Abbildungsklassen ist in einer früheren Arbeit des Verf. (Acta math., Uppsala 58 (1932), 87-167; F.~d.~M. 57\(_{\text{I}}\), 613) diese Vermutung auch bestätigt worden. Am Schluß der Arbeit wird noch gezeigt, daß die \textit{Wiman}sche Schranke nicht verbessert werden kann, indem explizit eine Abbildung mit der Periode \(4p + 2\) konstruiert wird. (IV 4 H, V 5 C.)
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