Die mehrfachen Punkte der Linearscharen auf einer algebraischen Kurve. (Q2606947)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Die mehrfachen Punkte der Linearscharen auf einer algebraischen Kurve.
scientific article

    Statements

    Die mehrfachen Punkte der Linearscharen auf einer algebraischen Kurve. (English)
    0 references
    0 references
    1936
    0 references
    Bei der Berechnung der Anzahl der mehrfachen Punkte einer Linearschar auf einer algebraischen Kurve ist jeder Punkt mit einem Gewichte \(\sigma\) zu zählen. Es handelt sich zunächst um die Bestimmung dieser Vielfachheit. Auf einer Geraden besitzt jede \(g_n^r\) eine Punktgruppe \(\gamma\) von \((r + 1)\)-fachen Punkten. Um die Vielfachheit eines Punktes \(P\) von \(\gamma\) zu bestimmen, wird ihm eine Folge von Zeigern \(\nu_0, \nu_1, \dots, \nu_r\) bezüglich \(g_n^r\) mit folgender Bedeutung zugeordnet: \(P\) ist \(\nu_0\)-facher Festpunkt der \(g_n^r\), d. h. zählt in allen Gruppen von \(q_n^r\) mit der Vielfachheit \(\nu_0\), \(P\) ist \(\nu_1\)-facher Festpunkt einer in \(g_n^r\) enthaltenen Schar \(g_n^{r-1}\) usw., und die Zahlen \(\nu_i\) sind dabei die jeweils höchstmöglichen Zahlen. Dann wird: \[ \sigma = \nu_0 + \nu_1 + \cdots + \nu_r - \frac 12 r (r + 1). \] Diese Gleichung gilt auch auf jeder rationalen Kurve, wenn man die Erklärung der Zeiger \(\nu_i\) eines Punktes beibehält und die Vielfachheit jeweils auf einem Zweige der Kurve zählt. Sie gilt auch für irreduzible Kurven vom Geschlechte \(p \geqq 1\), weil \(\sigma\) nur von dem Verhalten der Kurve in der Umgebung des Punktes \(P\) abhängt und die Kurve in dieser Umgebung durch eine rationale Kurve ersetzt werden kann. Mit Hilfe der Gleichung lassen sich Aussagen über die \textit{Anzahl N der wirklich verschiedenen Punkte von} \(\gamma\) machen: Auf jeder nicht rationalen Kurve ist \(N \geqq 2\); die rationalen Kurven sind durch die Möglichkeit, daß \(N = 1\) sein kann, ausgezeichnet. Für nichtrationale Kurven gilt genauer: \[ N \geqq 1 + \frac{(r + 1)(rp + 1) - 1}{(r+1)(n-r-1) + 1}. \] Daraus folgt für die Mindestzahl der verschiedenen Wendepunkte einer \(C_n\): \[ N \geqq 1 + \frac{6p + 2}{3n-8}. \] Dieselben Beziehungen werden besonders für den Fall untersucht, daß \(g_n^r\) eine Vollschar ist. Dabei ergeben sich die Sätze: Eine \textit{spezielle Vollschar} \(|g_n^r|\), die nicht mit der kanonischen Schar zusammenfällt, hat auf einer nicht hyperelliptischen Kurve mindestens \(r + 1 \geqq n - p + 2\) verschiedene \((r + 1)\)-fache Punkte. Die Zahl der verschiedenen \textit{Weierstraß}punkte einer nicht hyperelliptischen Kurve ist mindestens \(2p + 6\). Auch für hyperelliptische Kurven gilt das Ergebnis, daß \(N\) mindestens den Wert \(r + 1\) besitzt. Eine \textit{gewöhnliche} (d. h. nicht spezielle) \textit{Vollschar} \(|g_n^r|\) der Stufe \(r \geqq p - 1\) besitzt mindestens \(2(r + 1)^2 : (p + 1)\) verschiedene \((r + 1)\)-fache Punkte; diese Abschätzung erhöht sich um 1, wenn die Kurve nicht hyperelliptisch ist. Für eine gewöhnliche Vollschar der Stufe \(r \leqq p - 2\) gilt \(N \geqq r + 2\). Der Schlußteil gibt einen neuen Beweis der Gleichung: \[ \varrho = (r + 1)[n + r(p - 1)], \] welche die Anzahl der \((r + 1)\)-fachen Punkte angibt, die eine Linearschar \(g_n^r\) \((r \geqq 1)\) auf einer irreduziblen Kurve vom Geschlechte \(p\) besitzt. Diese Gleichung wird durch eine inhaltsreichere ersetzt, deren Beweiskraft an den Beispielen der Wendepunkte und der sextaktischen Punkte einer ebenen \(C_n\) erprobt wird.
    0 references
    0 references
    0 references