Generalized Riemann matrices and factor sets. (Q2609074)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Generalized Riemann matrices and factor sets. |
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Generalized Riemann matrices and factor sets. (English)
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1936
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In einer früheren Arbeit (Ann. Math., Princeton, (2) 35 (1934), 714-829; F. d. M. \(60_{\text{II}}\), 907-908) hatte Verf. die Aufgabe der algebraischen Theorie der \textit{Riemann}schen Matrizen der folgenden allgemeineren Fragestellung untergeordnet: Gegeben eine rationale reguläre symmetrische oder schiefsymmetrische Matrix \(C\) und eine reelle positiv-definite symmetrische Matrix \(S\). Dann heißt die Matrix \(R = C^{-1} S\) eine \textit{verallgemeinerte Riemannsche Matrix (Weylsche Matrix)}. Die mit \(R\) vertauschbaren rationalen Matrizen \(A\) bilden eine Algebra \(\mathfrak A\), die \textit{Multiplikationsalgebra} von \(R\). Es sollen die notwendigen und hinreichenden Bedingungen dafür angegeben werden, daß eine gegebene Matrixalgebra \(\mathfrak A\) einer \textit{Weyl}schen Matrix \(R\) als Multiplikationsalgebra zugeordnet ist. Der Fall einer gewöhnlichen \textit{Riemann}schen Matrix und ihrer Multiplikationsalgebra ordnet sich dabei in folgender Weise unter: \(C\) \(2p\)-reihig schiefsymmetrisch (Matrix der Schnittpunktzahlen des kanonischen Schnittsystems), \(\varOmega_0\) zugehörige Periodenmatrix von \(p\) Zeilen und \(2p\) Spalten mit den Bedingungen \[ \varOmega_0 C^{-1} \varOmega_0^\prime = 0, \quad \varOmega_0(iC^{-1}) \overline{\varOmega}_0^\prime \;\text{ hermitesch positiv-definit. } \] Die Multiplikationen \[ M_0 \varOmega_0 = \varOmega_0 A \qquad (M_0 \;p\text{-reihig komplex, } \;A \;2p\text{-reihig rational}) \] werden vermöge \[ \varOmega = \binom{\varOmega_0}{-i\varOmega_0} = U + iV, \] \[ M_0 = A_0 + iB_0, \quad M = \binom{A_0 - B_0}{B_0 \quad A_0} \] in der Form \[ M\varOmega = \varOmega A \] mit \[ R = U^{-1} JU, \;\text{ wo } \;J = \begin{pmatrix} 0 & E_p \\ -E_p & 0 \end{pmatrix}, \;\text{ also } \;R^2 = -E_{2p} \] und \[ S = CR \;\text{ symmetrisch total-positiv,} \] ausgedrückt. Die Gleichung \(R^2 = -E_{2p}\) ist für den Aufbau der Strukturtheorie von \(\mathfrak A\) unerheblich und wird daher vom Verf. bei seinem allgemeinen Ansatz nicht mitgefordert. Verf. legt statt der Multiplikationsalgebra \(\mathfrak A\) die Algebra \(\mathfrak L\) aller mit \(\mathfrak A\) elementweise vertauschbaren Matrizen zugrunde. Dies \(\mathfrak L\) läßt sich auch direkt von \(R\) aus charakterisieren: kleinste Algebra aus rationalen Matrizen derart, daß \(R\) in der reellen Erweiterung von \(\mathfrak L\) enthalten ist. Da die Struktur von \(\mathfrak L\) mit der von \(\mathfrak A\) in bekannter Weise verknüpft ist, genügt es, die gesuchten Bedingungen für \(\mathfrak L\) zu formulieren. Verf. bemerkt auch, daß statt des rationalen und reellen Zahlkörpers in seiner Theorie durchweg ein beliebiger formal-reeller Zahlkörper \(k\) und seine reell-algebraisch-abgeschlossene Hülle \(K\) treten können. Nach einfacher Reduktion auf den Fall, daß \(R\) und \(\mathfrak L\) in \(k\) irreduzibel sind (\(\mathfrak A\) Divisionsalgebra), gibt Verf. die vollständige Lösung der genannten Frage mit den Mitteln der \textit{I. Schur-R. Brauer}schen Theorie der Faktorensysteme beliebiger Zerfällungskörper. Er erzielt dabei eine Vereinfachung der kürzlich von \textit{A. A. Albert} (Ann. Math., Princeton, (2) 36 (1935); 886-964; F. d. M. \(61_{\text{II}}\), 1038) gegebenen Lösung, die mit der \textit{E. Noether}schen Theorie der verschränkten Produkte galoisscher Zerfällungskörper arbeitet. Die vom Verf. benutzten Faktorensysteme entsprechen der Zerfällung von \(\mathfrak L\) bei Übergang vom Grundkörper \(k\) zur reell-algebraisch-abgeschlossenen Hülle \(K\). Ist \(\varkappa\) der maximal-reelle Teilkörper des Zentrums, vom Grade \(v\) über \(k\), so wird \(\mathfrak L\) durch einen in diesem Sinne verstandenen total-reellen Zerfällungskörper \(k(\vartheta)\), vom Grade \(m\) über \(\varkappa\), in über \(K\) irreduzible Bestandteile vom Grade \(df\) zerlegt (wo \(g = vmdf\) der Grad von \(\mathfrak L\) ist) und dadurch auf eine Divisionsalgebra \(\mathfrak D\) über \(K\) vom Grade \(d\) zurückgeführt, die durch Erweiterung einer Divisionsalgebra über \(k(\vartheta)\) entsteht und deren Elemente Verf. \textit{Quanten} nennt. Und zwar läßt sich \(\mathfrak L\) dann durch ein \textit{Quantenfaktorensystem} von folgender Art charakterisieren: Die \(vm\) Konjugierten für \(k(\vartheta)/k\) zerfallen gemäß dem Zwischenkörper \(\varkappa\) in \(v\) Klassen. Den konjugierten Körpern \(k(\vartheta_\alpha)\) entsprechen dabei konjugierte Exemplare \(\mathfrak D^{(\alpha)}\). Ein Quantenfaktorensystem besteht (1) aus einem System von Isomorphismen \(T_{\alpha\beta}\) zwischen \(\mathfrak D^{(\alpha)}\) und \(\mathfrak D^{(\beta)}\), wo \(\alpha\), \(\beta\) alle Indexpaare aus je derselben Klasse durchläuft und die \(T_{\alpha\beta}\) für konjugierte Indexpaare in vernünftiger Weise zusammenhängen, und (2) aus einem System von Faktoren \(c_{\alpha\beta}^{(\alpha)} \neq 0\) aus den \(\mathfrak D^{(\alpha)}\) mit den entsprechenden Konjugiertheitseigenschaften, das derart beschaffen ist, daß die Relationen \[ T_{\alpha\beta}\, T_{\beta\gamma} = c_{\alpha\beta\gamma}^{(\alpha)} \, T_{\alpha\gamma} \] bestehen, wo \(c_{\alpha\beta\gamma}^{(\alpha)}\) den Transformationsautomorphismus von \(\mathfrak D^{(\alpha)}\) mit diesem Element bedeutet. Wegen der reell-algebraischen Abgeschlossenheit von \(K\) bestehen für \(\mathfrak D\) nur die drei bekannten Möglichkeiten: \(\mathfrak D = K \qquad (d = 1)\), \(\mathfrak D\) die algebraisch-abgeschlossene Hülle \(K(\sqrt{-1})\) von \(k \;\;\;(d = 2)\), \(\mathfrak D\) die Quaternionenalgebra \((d = 4)\). \newline Als wesentliche notwendige Bedingung für \(\mathfrak L\) stellt sich dann heraus, daß die in \(\mathfrak D\) verstandene Norm des Faktorensystems total-positiv zu 1 assoziiert ist: \[ N\left(c_{\alpha\beta\gamma}^{(\alpha)}\right) = \frac{e_{\alpha\gamma}}{e_{\alpha\beta} e_{\beta\gamma}} \quad \text{ mit total-positiven } \;e_{\alpha\beta}. \] Diese Bedingung erweist sich auch als hinreichend, mit folgenden Ausnahmen: Es gibt in den Fällen \[ \begin{matrix} & & \\ \strut d = 1, \;f \text{ ungerade } \;& |\;d = 2, \, f = 1 \;| & \;d = 4, \;f = 1 \\ \noalign{\hrule} \strut\text{ keine ungerade } & | \text{ keine gerade } | & \text{ keine } \end{matrix} \] \(\mathfrak L\) zugeordnete \textit{Weyl}sche Matrix \(R\); dabei ist die Parität von \(R\) durch das Vorzeichen in \(C^\prime = \pm C\) definiert. Verf. hat in seine Darstellung dieser Ergebnisse einen vollständigen Abriß der \textit{Schur-Brauer}schen Theorie der Algebren und ihrer Faktorensysteme auf matrizen-theoretischer Grundlage eingeflochten, der u. a. den Vorteil hat, ganz ohne die Begriffe nilpotent, Radikal auszukommen, die ja bei dem gewöhnlichen Aufbau lediglich um ihres Ausschlusses aus der Theorie willen definiert werden.
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