Über das Berührungsmaß von Kurven. (Q2610040)

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Über das Berührungsmaß von Kurven.
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    Über das Berührungsmaß von Kurven. (English)
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    1936
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    Zwei Kurven \(\boldsymbol x(s)\) und \(\boldsymbol y(t)\) sollen sich im gemeinsamen Punkt \(P\,(s = t = 0)\) berühren, und es soll in \(P\) die Gleichung \[ \boldsymbol B_1\equiv\frac{d}{ds}\boldsymbol x-\frac{d}{dt}\boldsymbol y=0 \] erfüllt sein. Diese Kurven berühren sich in \(P\) von mindestens \(k\)-ter Ordnung, wenn es eine Zuordnung \(s = s (t)\) (mit einigen Nebenbedingungen) gibt, so daß \[ \lim_{t\to0}\frac{\boldsymbol x(s{(}t{)})-\boldsymbol y(t)}{t^{k+1}}=\mathfrak A \] existiert und endlich ist. Ist \(\mathfrak A\not=0\), so ist die Berührung genau \(k\)-ter Ordnung. Setzt man \[ \begin{gathered} \boldsymbol x=\boldsymbol x_0+s\biggl(\frac{d}{ds}\boldsymbol x\biggr)_{\kern-2pt0}+\textstyle\sum\limits_{r=2}^{k}s^r\boldsymbol \varXi _{\boldsymbol r}+\boldsymbol r_{(1)},\;\displaystyle\boldsymbol y=\boldsymbol y_0+t\biggl(\frac{d}{dt}\boldsymbol y\biggr)+\textstyle\sum\limits_{r=2}^{k}\displaystyle t^{\boldsymbol r}\,\boldsymbol Y_r+\boldsymbol r_{(2)},\\ s(t)=\textstyle\sum\limits_{r=1}^{k}\lambda _rt^r+r_{k+1},\;\, [s(t)]^\nu =\sum\limits_{r=0}^k\lambda _{\nu +r}^\nu t^{\nu +r}\quad (\lambda _0=\lambda _\nu ^\nu =1)\end{gathered} \] an, so kann man zunächst leicht eine Rekursionsformel für die \(\lambda _\sigma ^{i+k}\) ausfindig machen, und diese Formel gestattet eine bequeme Darstellung für \(\boldsymbol x(s(t))-\boldsymbol y(t)\), mit deren Hilfe man die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für die Berührung mindestens \(k\)-ter Ordnung in der Form \[ \displaylines{\rlap{\qquad\!(1)} \hfill \qquad\quad\boldsymbol B_{\boldsymbol\nu }\equiv\sum\limits_{\mu =1}^{\nu -1}\lambda _\nu ^\mu \boldsymbol\varXi _\mu +\boldsymbol\varXi _{\boldsymbol\nu }-\boldsymbol Y_{\boldsymbol\nu }=0\;(\nu =2, 3,\dots, k)\;\boldsymbol\varXi _{\boldsymbol 1}=\biggl(\displaystyle\frac{d\boldsymbol x}{ds}\biggr)_{\kern-2pt0},\;\; \boldsymbol Y_{\mathbf 1}=\biggl(\frac{dy}{dt}\biggr)_{\kern-2pt0} \hfill} \] schreiben kann. Das System \(\boldsymbol B_{\boldsymbol\nu }\) (\(\nu = 1\), 2,\dots, \(k\)) ist unabhängig von der besonderen Wahl irgendeines Bezugssystemes. Falls (1) erfüllt ist, so ist \(\boldsymbol B_{k+1}\) ein kontravarianter Vektor. Zur Elimination der Konstanten \(\lambda _\nu ^\mu \) aus (1) bedient man sich zweier beliebiger kovarianter Vektoren \(\breve\boldsymbol Z(z_i)\), \(\breve\boldsymbol U(u_i)\), welche den Gleichungen \(\dfrac{dx^i}{ds}\,u_i=0\), \(\dfrac{dx^i}{ds}z_i=1\) genügen. Somit ergibt die Multiplikation von (1) mit \(z_{i}\) und mit \(u_i\) die gesuchte Elimination in der Form \[ \displaylines{\rlap{\qquad\!(2)} \hfill I_2=I_3=\dots =I_k=0. \hfill} \] Die Erfüllung dieser Gleichungen für jedes \(\breve\boldsymbol U\), \(\breve\boldsymbol Z\) stellt die notwendige und hinreichende Bedingung für die Berührung von mindestens \(k\)-ter Ordnung dar. Die Gleichungen (2) sind invariant in bezug auf allgemeine Koordinatentransfonnationen. Sind \(\breve \boldsymbol U_\varrho\) (\(\varrho =1\),\dots, \(n-1\)) \(n-1\) linear unabhängige Lösungen von \(\dfrac{dx^i}{ds}(u_i)_\varrho =0\), und ist \(\breve\boldsymbol U=\gamma _\sigma ^\varrho \breve \boldsymbol U_\varrho \) die allgemeine Lösung, so ist \(I_\nu (\breve \boldsymbol U)=\gamma _\sigma ^\varrho I_\nu (\breve \boldsymbol U_\varrho )\). Ist \(I_2=\dots =I_{k-1}=0\), so ist \(I_{k}\) von \(\breve \boldsymbol Z\) gänzlich unabhängig. -- Diese Theorie wird auf spezielle Fälle (orthogonale Gruppe für \(n = 2\), 3, speziell affine für \(n=2\)) angewendet. Durch geschickte Wahl einer der beiden Kurven bzw. der Vektoren \(\breve \boldsymbol Z\), \(\breve \boldsymbol U\) werden die \(I_{\nu }\) mittels der (metrischen oder affinen) Krümmungen erklärt. -- Es soll betont werden, daß dieses Referat gar nicht erschöpfend ist; ferner ist zu erwähnen, daß das eben geschilderte Verfahren von der Konnexion des Raumes nicht abhängt, so daß es allgemein gültig ist. (V 6 D.)
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