Eine neue elastische Materialkonstante. (Q2610248)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Eine neue elastische Materialkonstante. |
scientific article |
Statements
Eine neue elastische Materialkonstante. (English)
0 references
1936
0 references
Die Elastizitätstheorie macht, solange man im elastischen Gebiet bleibt, keinen Unterschied zwischen ``zäh'' und ``spröde'', während dies in der Praxis durchaus ge\-schieht. Um diese Kluft zu überbrücken, modifiziert der Verf. den klassischen Ansatz, indem er im ebenen Fall nicht von den Gleichungen \[ \dfrac{\partial \sigma_x}{\partial x}+\dfrac{\partial \tau}{\partial y}=0,\quad \dfrac{\partial \sigma_y}{\partial y}+\dfrac{\partial \tau}{\partial x}=0 \] ausgeht, sondern von \[ \dfrac{\partial \sigma_x}{\partial x}+\dfrac{\partial \tau}{\partial y}= \dfrac{\partial \sigma_x}{\partial x}\varepsilon_x+ \dfrac{\partial \tau}{\partial y}\varepsilon_y,\quad \dfrac{\partial \sigma_y}{\partial y}+\dfrac{\partial \tau}{\partial x}= \dfrac{\partial \sigma_y}{\partial y}\varepsilon_y+ \dfrac{\partial \tau}{\partial x}\varepsilon_x. \] Nach Zerlegung in zwei Anteile I und II, von denen der erste den üblichen Lösungen entspricht, während der zweite der rechten Seite Rechnung trägt, und unter gewissen Vernachlässigungen gelangt der Verf. für den zweiten Anteil schließlich zu folgendem Gleichungspaar: \[ \dfrac{\partial \sigma_{1II}}{\partial s_1}+ \frac{\sigma_{2II}-\sigma_{1II}}{\varrho_2}= \frac{(\sigma_{2I}-\sigma_{1I})^2}{2G\varrho_2},\quad \dfrac{\partial \sigma_{2II}}{\partial s_2}\frac{\sigma_{2II}-\sigma_{1II}}{\varrho_1}= \frac{(\sigma_{2I}-\sigma_{1I})^2}{2G\varrho_1} \] (\(\varrho_1\), \(\varrho_2\) Krümmungsradien der Hauptspannungslinien, \(G =\) Torsionsmodul). Die An\-wendung für einen lastfreien Rand, z. B. für eine Kerbe (\(\sigma_{2I}=\sigma_{2II}=0\)) liefert die allgemeine Lösung \(\sigma_{1II}=\dfrac{\sigma_{1I}}{2G}-c\sigma_{1I}\), wobei die Integrationskonstante \(c\) als die neue ``elastische Zähigkeitsziffer des Werkstoffs'' gedeutet wird. Ihr Wert, der experimentell zu bestimmen ist und etwa für Stahl 52 nahezu 0,3 beträgt, hängt von der Schärfe der Kerbe ab, kann aber für jeden Werkstoff nur einen bestimmten kennzeichnenden größten Wert annehmen.
0 references